Die Ukraine hat nach eigenen Angaben weitere Dörfer im Südosten des Landes zurückerobert. Parallel zu der Einnahme des Dorfes Makariwka seien die ukrainischen Kräfte an der südlichen Front zwischen 300 und 1.500 Meter in zwei verschiedene Richtungen vorgerückt, erklärte Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar gestern. An Stellen, an denen die ukrainischen Streitkräfte in der Defensive seien, seien zudem keine Positionen verloren worden.
Darüber hinaus veröffentlichte eine Militäreinheit ein Video, das die Soldaten beim Hissen der ukrainischen Flagge in dem Dorf Neskutschne zeigen soll. Eine ähnliche Szene war zuvor bereits aus dem Dorf Blahodatne in der Region Donezk gezeigt worden. Die Angaben können unabhängig nicht überprüft werden.
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Angesichts von Diskrepanzen bei den gemeldeten Daten zur Wasserhöhe im ukrainischen Kachowka-Stausee hat die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) gefordert, selbst Messungen vornehmen zu können. Ständig im Atomkraftwerk von Saporischschja präsente IAEA-Inspekteure müssten Zugang zu dem Stausee erhalten, um klären zu können, warum es „bedeutende Unterschiede“ bei den Messungen verschiedener Einrichtungen gebe, erklärte die IAEA gestern.
Er hoffe, dass seine Mitarbeiter „sehr bald“ Zugang bekämen, um die Lage unabhängig bewerten zu können, betonte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi.
Der Staudamm des Kachowka-Stausees war am Dienstag zerstört worden, riesige Mengen Wasser traten aus und Gebiete im weiten Umkreis wurden überschwemmt. Das Wasser des Sees wird auch zur Kühlung der sechs Reaktoren des Atomkraftwerks von Saporischschja genutzt. Dieses ist seit Monaten von russischen Truppen besetzt.
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Bei einem russischen Angriff auf ein Rettungsboot sind gestern ukrainischen Angaben zufolge in den Überschwemmungsgebieten drei Menschen getötet worden. Zehn weitere Personen seien verletzt worden, wie der Gouverneur des Gebiets Cherson, Olexandr Prokudin, auf Telegram mitteilte.
Das Boot habe Menschen aus überfluteten Teilen der Besatzungsgebiete in die von der Ukraine kontrollierte Stadt Cherson bringen wollen. Unter den Toten sei ein 74-jähriger Mann, der eine Frau habe schützen wollen und dabei in den Rücken getroffen worden sei. Wie russische Truppen das Boot angegriffen haben, ging aus Prokudins Mitteilung nicht hervor. Zuvor hatte bereits der Chef des ukrainischen Präsidialamts, Andrij Jermak, den Vorfall gemeldet.
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Russische Truppen haben nach Angaben der Regierung in Moskau mindestens sieben deutsche Leopard-Panzer und fünf Bradley-Kampffahrzeuge aus US-Produktion zerstört. In der Region Saporischschja sei eine Kolonne gepanzerter Fahrzeuge getroffen worden, teilte das russische Verteidigungsministerium gestern mit.
Mehr als ein Dutzend ukrainischer Angriffe sei zuletzt abgewehrt worden – nicht nur im Bereich Saporischschja, sondern auch in der Region Donezk. Laut der Ukraine wurde dagegen in der Region Donezk ein Dorf zurückerobert. Berichte vom Kampfgeschehen lassen sich unabhängig nicht überprüfen.
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