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Als Reaktion auf ein mögliches Exil der russischen Söldnergruppe Wagner in Belarus lässt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Grenze zum Nachbarland verstärken. Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj und der zuständige General Sergej Najew seien beauftragt worden, die Sicherheitsvorkehrungen an der Nordgrenze zu verstärken, um „den Frieden sicherzustellen“, so Selenskyj gestern auf Telegram.

Er verwies auf Informationen von seinen Geheimdiensten und den Grenzwachen zur Lage in Belarus. Nach dem kurzzeitigen Aufstand seiner Kämpfer am vergangenen Wochenende hatte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin auf Vermittlung des belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko eingewilligt, ins Exil nach Belarus zu gehen. Seine Söldner wurden vor die Wahl gestellt, entweder den russischen Streitkräften beizutreten oder ebenfalls ins Exil nach Belarus zu gehen.

Lukaschenko sagte, seine eigene Armee könnte von den Kampferfahrungen der Wagner-Truppe profitieren. Gleichzeitig aber fügte er hinzu, dass deren militärischer Spielraum in seinem Land begrenzt sei. Die Ukraine hatte schon mehrfach die Befürchtung geäußert, dass sie von Belarus aus angegriffen werden könnte.

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Nach dem Aufstand der Söldnergruppe Wagner hat Russland mehrere Nachrichtenportale einer mit Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in Verbindung stehenden Mediengruppe blockiert. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete gestern, dass mehrere Seiten des Medienunternehmens Patriot mit aktuellen Politik- und Wirtschaftsnachrichten von Russland aus nicht mehr erreichbar seien.

Ihre Internetadressen tauchten auch im Verzeichnis „beschränkter Zugang“ der russischen Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor auf. Zwei weitere Patriot-Portale kündigten über den Onlinedienst Telegram an, ihre Tätigkeit einzustellen.

Vor knapp einer Woche waren die Wagner-Söldner unter der Führung von Prigoschin von der Ukraine aus in Russland einmarschiert und bis auf wenige hundert Kilometer in Richtung Moskau vorgerückt.

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Die ukrainische Staatsanwaltschaft hat gestern im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Verschleppung Dutzender Waisenkinder die ersten Anklagen wegen Kriegsverbrechen erhoben. Sie richten sich gegen einen russischen Politiker und zwei mutmaßliche ukrainische Kollaborateure.

Sie sollen im September und Oktober 48 Waisen aus einem Kinderheim in der seinerzeit russisch besetzten südukrainischen Stadt Cherson verschleppt und nach Moskau sowie auf die von Russland annektierte Halbinsel Krim gebracht haben. Das geht aus Dokumenten der Staatsanwaltschaft hervor, die die Nachrichtenagentur Reuters einsehen konnte.

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