Die für den Getreideexport wichtige südukrainische Hafenstadt Odessa ist erneut unter Beschuss geraten. In der Nacht waren lokalen Medienberichten zufolge Explosionen in der Stadt zu hören. Die Luftverteidigung sei nach Angaben des Gouverneurs der Region die zweite Nacht in Folge im Einsatz gewesen. Bereits am Vortag hatte Russland wenige Stunden nach Auslaufen des Getreidedeals die Region am Schwarzen Meer mit Luftangriffen überzogen.
In Odessa werde die Arbeit auch während der russischen Angriffe fortgesetzt, betonte Serhij Bratschuk, der Sprecher der Militärverwaltung der Hafenstadt. Russland versuche, „die ganze Welt in Angst und Schrecken zu versetzen, vor allem diejenigen, die für den Getreidekorridor arbeiten wollen … Ukraine, die Türkei und die Vereinten Nationen. Aber ich denke, dass alle normalen, vernünftigen Menschen auf uns schauen werden und sagen: Odessa hatte keine Angst, hat keine Angst und wird keine Angst haben – wir werden arbeiten“, so Bratschuk in einer Sprachnachricht auf seinem Telegram-Kanal.
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Nach dem Aus für den Getreidedeal versucht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, im Konflikt mit Russland Afrika auf die Seite seines Landes zu ziehen. Er habe einer Reihe von afrikanischen Medien ein Interview gegeben, teilte Selenskyj gestern in seiner täglichen Videoansprache mit.
„Wir haben (…) insbesondere über die Situation beim Getreideexport und die russische Aggression gegen die globale Ernährungsstabilität gesprochen“, sagte er. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine wird in Afrika weniger scharf kritisiert als in den westlichen Industrienationen.
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Das erste große Gipfeltreffen der EU mit lateinamerikanischen und karibischen Staaten seit acht Jahren ist von Streit über eine Erklärung zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine überschattet worden.
Mit Russland verbündete Länder wie Nicaragua, Venezuela und Kuba setzten bei der zweitägigen Zusammenkunft in Brüssel durch, dass der Text keine explizite Verurteilung des Krieges enthält und Russland nicht einmal erwähnt wird. Nicaragua wollte am Ende nicht einmal einen Minimalkompromiss mittragen. Grund war nach Angaben von Diplomaten, dass dort von einem „Krieg gegen die Ukraine“ und der „Notwendigkeit eines gerechten und nachhaltigen Friedens“ die Rede ist.
EU wollte klare Botschaft an Moskau senden
Ziel der EU war es, mit der Gipfelerklärung eine klare Botschaft an den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu senden. Diesem sollte deutlich gemacht werden, dass er in der Weltgemeinschaft zunehmend isoliert ist und bei einer Fortsetzung des Angriffskrieges weitere wirtschaftliche Nachteile fürchten muss. Die Hoffnung war, dass mächtige lateinamerikanische Länder wie Brasilien bei dem Spitzentreffen auf kleinere Staaten einwirken, um diese zu einer Verurteilung des russischen Angriffskrieges zu bewegen.
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