Wegen des Nahost-Konflikts kommt es in Russlands muslimisch geprägtem Nordkaukasus verstärkt zu antijüdischen Übergriffen. In Machatschkala in der Teilrepublik Dagestan drang gestern Abend eine Menschenmenge in den Flughafen ein, weil dort eine Maschine aus Tel Aviv gelandet war, in der angeblich Flüchtlinge aus Israel saßen. Zahlreiche Menschen liefen auch auf das Flugfeld. Der Flugplatz wurde vorübergehend geschlossen, wie die Agentur TASS meldete. Laut israelischen Medienberichten seien mehrere Israelis und Juden in einem bewachten Raum des Flughafens in Sicherheit gebracht worden. Unter Berufung auf die staatliche Flugaufsicht Rosawiazija hieß es weiter, ankommende Flugzeuge seien auf andere Flughäfen umgeleitet worden. Laut lokalen Agenturberichten soll es Sicherheitskräften nach mehreren Stunden gelungen sein, alle Protestierenden und Angreifer vom Gelände des Flughafens zu entfernen.
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In Israel hat es gestern den ganzen Tag wieder laufend Luftalarm gegeben. Im Norden gab es laut israelischen Medienberichten nicht nur Beschuss durch die vom Iran finanzierte Terrorgruppe Hisbollah aus dem Libanon, auch aus Syrien wurden mehrere Raketen auf Israel abgefeuert. Sie landeten in unbewohntem Gebiet und richteten keine größeren Schäden an. Welche Gruppierung für den Abschuss aus Syrien verantwortlich war, war unklar. Israels Armee erwiderte das Feuer laut israelischen Medienberichten. Auch die Hamas feuerte trotz der starken israelischen Angriffe auf Gaza weiter Raketen auf Israel ab.
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Zum 100. Jahrestag der Gründung der Türkei hat Staatschef Recep Tayyip Erdogan geschworen, den „imperialistischen“ Kräften die Stirn zu bieten. „Wir werden erfolgreich und siegreich bleiben. Keine imperialistische Macht kann das verhindern“, so Erdogan gestern Abend. Zudem griff der Präsident während der Feiern zur Staatsgründung Israel und den Westen erneut scharf an. Sein Land helfe „allen, die niemanden haben“, sagte Erdogan weiter. Damit entspreche er auch den Wünschen von Republikgründer Mustafa Kemal Atatürk. „Wir versuchen, den Menschen im Gazastreifen zu helfen, indem wir in unserer Haltung zu Palästina und dem Gazastreifen hartnäckig bleiben“, sagte der Staatschef mit Blick auf den Krieg in Nahost. Am Vortag hatte er bereits Israel als „Kriegsverbrecher“ und den Westen als „Hauptverantwortlichen für die Massaker im Gazastreifen“ bezeichnet.
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