Zum zweiten Mal in Folge findet heuer eine UNO-Klimakonferenz unter dem Vorsitz eines Vertreters der Ölindustrie statt. Aserbaidschan nominierte seinen Umweltminister und ehemals ranghohen Mitarbeiter des staatlichen Energiekonzerns Socar, Muchtar Babajew, zum Präsidenten der im November in Baku stattfindenden COP29, wie ein Ministeriumsvertreter heute mitteilte.Babajew arbeitete von 1994 bis 2003 in der Abteilung für Außenwirtschaftsbeziehungen des staatlichen Ölkonzerns Socar. Nach einem Wechsel ins Marketing war er von 2007 bis 2010 Vizepräsident für den Bereich Ökologie des Unternehmens. Seit 2018 ist Babajew Minister für Umwelt und natürliche Ressourcen.Auch der Präsident der Klimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten (COP28) im vergangenen Jahr, Sultan Ahmed al-Dschaber, war nicht nur Industrieminister des Golfstaats, sondern auch Chef des staatlichen Ölkonzerns Adnoc, was für heftige Kritik gesorgt hatte.Unter seinem Vorsitz wurde jedoch eine historische Vereinbarung erzielt, in der zum ersten Mal zu einem „Übergang“ weg von fossilen Energieträgern aufgerufen wurde.
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Respekt, Bewunderung und viele Emotionen – bei einer bewegenden Trauerfeier haben Spitzenpolitiker und -politikerinnen und Angehörige vom verstorbenen CDU-Politiker Wolfgang Schäuble Abschied genommen. „Was für eine Lebensleistung. Was für ein politisches Leben“, sagte CDU-Vorsitzender Friedrich Merz heute vor mehreren hundert Gästen in der evangelischen Stadtkirche in Schäubles Heimatstadt Offenburg.Schäuble war am zweiten Weihnachtstag im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Der Badener hatte wichtige politische Ämter inne: Er war Minister, CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender und Präsident des Deutschen Bundestages. Niemand gehörte dem Parlament länger an als er.Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) würdigte den Verstorbenen als Gestalter Europas, leidenschaftlichen Demokraten und großen Sohn des Landes. „Mit Wolfgang Schäuble verliert unser Land eine ganz große politische Persönlichkeit“, sagte Kretschmann. „Er dachte die Dinge durch und dachte sie vom Ende her.“ Schäubles Tochter Christine Strobl gab persönliche Einblicke in das Leben des bekannten Politikers. Ihr Vater habe viele gesundheitliche Probleme gehabt, die nie in der Öffentlichkeit bekannt geworden seien. Er habe alle mit unglaublicher Kraftanstrengung gemeistert. „Papa, Du warst ein Gesamtkunstwerk“, sagte die ARD-Programmdirektorin.
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