Der russische Präsident Wladimir Putin hat erstmals seit Beginn seines Angriffskrieges gegen die Ukraine einem US-Journalisten ein ausführliches Interview gegeben. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow teilte heute mit, dass der frühere Fox-News-Moderator Tucker Carlson in Moskau mit Putin das Gespräch geführt habe.
Der Talkmaster, der sich seit Tagen in Moskau aufhält und die russische Hauptstadt als großartig lobte, hatte das Interview gestern Abend angekündigt. Auch der US-Sender CNN berichtete über Carlsons Interviewpläne.
Carlson vertrete eine andere Position als westliche Medien, mit denen Gespräche keinen Sinn hätten, begründete Peskow die Initiative. Mehrere westliche Medien hatten ebenfalls um ein Interview mit Putin ersucht. Aus Kreml-Sicht schenkt Carlson, der ein Anhänger von Ex-US-Präsident Donald Trump ist, seit Langem russischen Positionen Gehör.
„Er hat eine Haltung, die sich von den anderen unterscheidet. Sie ist in keiner Weise prorussisch, sie ist nicht proukrainisch, sie ist am ehesten proamerikanisch“, sagte Peskow. Der 54-jährige Carlson, der ein Millionenpublikum hat, ist auch wegen der Verbreitung von Verschwörungstheorien bekannt.
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Belgien hat den wegen der Terroranschläge von Paris und Brüssel zu lebenslanger Haft verurteilten Islamisten Salah Abdeslam an Frankreich überstellt.
Abdeslam sei heute aus seiner Zelle abgeholt worden, sagte seine Anwältin Delphine Paci der Nachrichtenagentur AFP. Der in Belgien aufgewachsene Franzose hatte verlangt, seine lebenslange Haftstrafe in Belgien absitzen zu dürfen.
Abdeslam ist das einzige überlebende Mitglied des Terrorkommandos, das 2015 im Großraum Paris mehrere Anschläge verübte und 130 Menschen tötete. Deswegen war er zunächst in Frankreich zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
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Im Rahmen der Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen hat US-Außenminister Antony Blinken heute in Jerusalem den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu getroffen. Dabei geht es wohl auch um den jüngsten Vorschlag der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas.
Die Hamas schlägt einem Entwurf zufolge einen dreistufigen Plan für eine Waffenruhe im Gazastreifen vor. Demnach soll es in einer ersten 45 Tage dauernden Phase indirekte Gespräche mit Israel geben. Deren Ziel sei das Ende des Militäreinsatzes und die Wiederherstellung der Ruhe.
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Am Tag vor der Parlamentswahl in Pakistan sind bei zwei Explosionen heute mindestens 26 Menschen ums Leben gekommen. Dutzende weitere Menschen wurden bei den Attacken in der Unruheprovinz Belutschistan verletzt, wie Behördenvertreter mitteilten.
Die Angriffe richteten sich gegen zwei Wahlkampfbüros. Bei einem der Anschläge in der Stadt Pishin riss eine an einem Motorrad befestigte Bombe 14 Menschen in den Tod. Zunächst reklamierte keine Gruppe die Anschläge für sich.
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Die beiden PiS-Politiker Mariusz Kaminski und Maciej Wasik haben in Warschau Zugang zum Plenarsaal des Sejm, der wichtigeren der beiden Parlamentskammern, gefordert. Vor dem Gebäude lieferten sich die beiden gemeinsam mit weiteren Oppositionspolitikern ein Gerangel mit der Parlamentswache, wie der Nachrichtensender TVN24 heute berichtete. Sie wurden auf die Möglichkeit verwiesen, die Sitzung von der Besuchertribüne aus zu beobachten. Der Ex-Innenminister Kaminski und sein früherer Staatssekretär Wasik waren im Dezember wegen Amtsmissbrauchs in zweiter Instanz zu zweijährigen Haftstrafen verurteilt worden. Präsident Andrzej Duda begnadigte sie daraufhin. Mehrere unabhängige Rechtsexperten sind zu dem Schluss gekommen, dass die Politiker ihr Abgeordnetenmandat automatisch mit dem rechtskräftigen Urteil verloren hätten und die Begnadigung des Präsidenten daran nichts ändere.
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