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Schwere Überschwemmungen in Bayern – Tausende müssen Häuser verlassen

In Bayern hat das andauernde Hochwasser zu einer dramatischen Lage geführt. Nach Angaben des Innenministeriums in München mussten bislang rund 3.000 Menschen ihre Häuser verlassen. Mehrere Ortschaften stehen komplett unter Wasser, teilweise auch aufgrund von Dammbrüchen. In zahlreichen Landkreisen wurde der Katastrophenfall ausgerufen, um schnell und unbürokratisch Hilfe leisten zu können.

Besonders stark betroffen ist der Landkreis Pfaffenhofen, wo in der vergangenen Nacht ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz ums Leben kam. Die genauen Umstände des Unglücks sind noch unklar. Darüber hinaus werden derzeit noch zwei weitere Personen vermisst. Rettungskräfte sind unermüdlich im Einsatz, um nach den Vermissten zu suchen und den betroffenen Menschen zu helfen.

Ministerpräsident Markus Söder und Vize-Kanzler Robert Habeck machten sich vor Ort in Reichertshofen ein Bild der verheerenden Lage. Habeck zeigte sich tief beeindruckt vom Engagement der Einsatzkräfte und sprach ihnen seinen Dank aus. „Die Helfer riskieren enorm viel, um den Menschen in Not beizustehen. Ihre Leistung verdient höchsten Respekt“, so der Grünen-Politiker.

Derweil kämpfen die Einsatzkräfte weiter gegen die Wassermassen. Mit Sandsäcken und Pumpen versuchen sie, die Schäden so gering wie möglich zu halten und ein weiteres Ausbreiten des Hochwassers zu verhindern. Meteorologen rechnen auch in den kommenden Tagen mit weiteren Niederschlägen, so dass sich die Lage vorerst nicht entspannen dürfte.

Die bayerische Staatsregierung sicherte den Betroffenen schnelle und unbürokratische Hilfe zu. „Wir lassen die Menschen in dieser schwierigen Situation nicht allein“, betonte Ministerpräsident Söder. Neben finanzieller Unterstützung soll auch der Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur zügig in Angriff genommen werden.

Verkehrsbehinderungen durch überflutete Straßen und Schienen

Die heftigen Unwetter und das damit verbundene Hochwasser führen in Bayern auch zu erheblichen Beeinträchtigungen im Straßen- und Bahnverkehr. Laut Polizeiangaben musste die vielbefahrene Autobahn A9 in Oberbayern auf einer Länge von 50 Kilometern zwischen Ingolstadt-Süd und Langenbruck komplett gesperrt werden. Grund ist die stellenweise Überflutung der Fahrbahn, die ein sicheres Befahren unmöglich macht.

Auch auf der A8 im Bereich Sulzemoos kommt es zu Verkehrsbehinderungen. Autofahrer müssen hier mit Staus und Umleitungen rechnen. Die Polizei rät dringend, die betroffenen Gebiete weiträumig zu umfahren und sich vor Fahrtantritt über die aktuelle Verkehrslage zu informieren.

Neben dem Straßenverkehr ist auch der Bahnverkehr massiv von den Unwetterfolgen betroffen. Die Deutsche Bahn meldete Ausfälle auf zahlreichen Fernstrecken, darunter auch die wichtige Verbindung zwischen München und Berlin. Züge müssen umgeleitet werden oder fallen ganz aus. Reisende sollten sich auf längere Fahrtzeiten und Verspätungen einstellen.

Angesichts der unübersichtlichen Lage rät die Bahn grundsätzlich von nicht unbedingt notwendigen Reisen in die betroffenen Hochwassergebiete ab. Fahrgäste sollten sich vor Reiseantritt unbedingt über Ausfälle, Umleitungen und Verspätungen informieren. Die Bahn hat dazu ihre digitalen Informationsangebote wie die Webseite und die App DB Navigator entsprechend aktualisiert.

Grüne fordern bessere Vorbereitung der Schulen auf Hitzephasen

Mit Blick auf die sich häufenden Hitzeperioden in den Sommermonaten drängen die Grünen in Sachsen-Anhalt auf Anpassungen im Schulbetrieb. In einem Antrag für die nächste Landtagssitzung fordert die Fraktion eine Überprüfung und Aktualisierung der geltenden Regeln für den Unterricht an besonders heißen Tagen.

Konkret schwebt den Grünen eine Verlagerung der Sommerferien in die Monate August und September vor. Damit soll vermieden werden, dass der Unterricht wie aktuell in die oft sehr heißen Phasen im Juni und Juli fällt. Die Abgeordneten plädieren dafür, dass sich Sachsen-Anhalt in der Kultusministerkonferenz für eine deutschlandweit einheitliche Regelung in dieser Richtung stark macht.

Hintergrund des Vorstoßes sind die Erfahrungen der letzten Jahre, in denen wiederholt extreme Hitzewellen den Schulalltag stark beeinträchtigt haben. In vielen Klassenzimmern herrschen dann Temperaturen jenseits der 30 Grad, was gesundheitlich bedenklich sein kann und die Leistungsfähigkeit der Schüler mindert.

Die frühen Sommerferien in diesem Jahr – in Sachsen-Anhalt ist bereits am 21. Juni Schuljahresende – verschärfen das Problem nach Ansicht der Grünen zusätzlich. Sie fürchten, dass wichtiger Lernstoff unter den erschwerten Bedingungen nur unzureichend vermittelt werden kann.

Um für Abhilfe zu sorgen, halten die Grünen neben einer Verlegung der Ferien auch bauliche Maßnahmen an den Schulgebäuden für notwendig. So müsse mehr für den Hitzeschutz getan werden, etwa durch das Anbringen von Außenjalousien, eine bessere Durchlüftung der Räume und die Installation von Klimaanlagen.

Zudem fordern sie pädagogische Konzepte, die an Hitzetagen ein flexibleres Arbeiten erlauben, beispielsweise durch eine Verkürzung der Unterrichtseinheiten oder die Verlegung des Lernens an kühlere Orte. Ziel müsse ein insgesamt hitzeangepasster Schulbetrieb sein, der die Gesundheit von Schülern und Lehrern schützt und gute Lernbedingungen sichert.

Sylt: Hunderte demonstrieren gegen Rassismus und Rechtsextremismus

Auf der Nordseeinsel Sylt haben am Samstagnachmittag mehrere hundert Menschen ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Rechtsextremismus gesetzt. Wie die Polizei mitteilte, versammelten sich rund 450 Teilnehmer vor dem Rathaus in Westerland, um friedlich für Toleranz und Weltoffenheit zu demonstrieren.

Aufgerufen zu der Protestaktion hatte das Bündnis „Sylt gegen Rechts“. Anlass war ein in der vergangenen Woche aufgetauchtes Video aus einer Bar in Kampen, das rassistische Äußerungen zu einer dort gefeierten Party enthielt. Die Aufnahmen hatten nicht nur auf Sylt für Empörung gesorgt, sondern bundesweit Schlagzeilen gemacht.

Die Organisatoren des Bündnisses zeigten sich sehr zufrieden mit der hohen Teilnehmerzahl. „Es ist ein starkes Signal, dass so viele Menschen heute hier sind“, sagte einer der Initiatoren. Die breite Beteiligung macht deutlich, dass Rassismus und rechtes Gedankengut auf Sylt keinen Platz haben. Die Insulaner stehen für eine offene und tolerante Gesellschaft.

In verschiedenen Redebeiträgen verurteilten Vertreter des Bündnisses die rassistischen Ausfälle im Partyvideo aufs Schärfste. Zugleich riefen sie dazu auf, wachsam zu sein und jeder Form von Diskriminierung entschieden entgegenzutreten. Rassismus sei kein Einzelfall, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem, das sich auch auf Sylt zeige.

Neben Einheimischen hatten sich auch zahlreiche Urlauber der Kundgebung angeschlossen. Mit selbstgebastelten Plakaten und Transparenten machten sie ihrem Unmut über rechte Tendenzen Luft. „Bunt statt braun“ und „Kein Platz für Nazis“ war auf den Schildern unter anderem zu lesen.

Die Polizei zeigte angesichts der aufgeheizten Stimmung rund um den Vorfall verstärkte Präsenz, musste aber nicht eingreifen. Nach ihren Angaben verlief die angemeldete Versammlung ohne Zwischenfälle. Die Demonstranten verhielten sich friedlich und kooperativ.

Das Bündnis „Sylt gegen Rechts“ kündigte an, auch weiterhin aktiv zu bleiben und sich für demokratische Werte stark zu machen. Man wolle rechten Tendenzen nicht tatenlos zusehen, sondern für eine vielfältige Gesellschaft eintreten. Dazu seien auch in Zukunft öffentlichkeitswirksame Aktionen geplant.

Nachwuchs-Forscher in Heilbronn ausgezeichnet

Im Rahmen des 58. Bundeswettbewerbs „Jugend forscht“ sind am Sonntag in Heilbronn die besten Nachwuchstalente im MINT-Bereich geehrt worden. Unter den insgesamt 107 Projekten, die es ins Finale geschafft hatten, konnten sich auch mehrere Jungforscher aus Sachsen-Anhalt und Thüringen über Auszeichnungen freuen.

Eine besondere Würdigung erhielten zwei Jugendliche aus Baden-Württemberg. Sie wurden mit dem renommierten Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit bedacht. Das Duo hatte sich eingehend mit dem Phänomen der sogenannten „Antibubbles“ beschäftigt und eigens einen Apparat entwickelt, der solche besonderen Blasen aus Seifenwasser erzeugen kann.

Bei Antibubbles handelt es sich um Gebilde, bei denen im Unterschied zu herkömmlichen Seifenblasen eine dünne Luftschicht die Wasserhülle umgibt. Mehrere Minuten lang können diese Blasen der Schwerkraft trotzen, bevor sie schließlich zerplatzen. Dieses Verhalten macht sie nicht nur optisch faszinierend, sondern auch wissenschaftlich interessant.

Die Jungforscher hatten in akribischer Kleinarbeit die physikalischen Grundlagen von Antibubbles untersucht und dabei erstaunliche Erkenntnisse gewonnen. Mit einer speziell konstruierten Apparatur gelang es ihnen, die Lebensdauer der kuriosen Blasen deutlich zu verlängern und ihre Entstehung genau zu steuern.

Die Jury zeigte sich beeindruckt von der Kreativität und dem hohen wissenschaftlichen Niveau des Projekts. In ihrer Begründung hob sie hervor, dass die beiden Schüler mit ihren Experimenten nicht nur wertvolle Grundlagenforschung betrieben, sondern auch ein ästhetisch ansprechendes Ergebnis erzielt hätten.

„Antibubbles verbinden auf faszinierende Weise naturwissenschaftliche Phänomene mit einer spielerischen Komponente“, erklärte der Jury-Vorsitzende. Das mache sie zu einem idealen Forschungsgegenstand, um junge Menschen für die Wunder des Alltags und die Gesetze der Physik zu begeistern.

Aber auch fernab der originellsten Arbeit wussten die Projekte der Nachwuchswissenschaftler zu überzeugen. Insgesamt wurden Arbeiten aus allen MINT-Disziplinen prämiert, darunter Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

So entwickelte ein junges Team aus Sachsen-Anhalt etwa eine neuartige Filtertechnologie zur Entfernung von Mikroplastik aus Gewässern. Ihre Erfindung könnte einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Andere Preisträger beschäftigten sich mit Themen wie Energiespeicherung, Robotik oder medizinischer Bildgebung.

Für die Finalisten von „Jugend forscht“ ist die Auszeichnung oft der erste Schritt in eine vielversprechende Wissenschaftskarriere. Viele von ihnen entscheiden sich später für ein Studium oder eine Forschungslaufbahn im MINT-Bereich.

Die Wettbewerbsleitung und die Sponsoren zeigten sich hocherfreut über das große Engagement und die beeindruckenden Leistungen des Forschernachwuchses. Sie sehen darin einen Beleg für die ungebrochene Innovationskraft und Kreativität junger Menschen in Deutschland.

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