Bei einem Bombenanschlag auf eine Blauhelmpatrouille im westafrikanischen Mali sind heute nach ersten Informationen 15 UNO-Soldaten verletzt worden, drei von ihnen schwer. Sie sollten mit einem Medevac-Flugzeug der deutschen Bundeswehr aus Afrika gebracht werden. Es handle sich um einen Selbstmordanschlag.
Der Angriff mit einer Autobombe erfolgte 140 Kilometer nördlich von Gao, wie die UNO-Truppe mitteilte. Ein Feldlager in Gao ist Basis der deutschen UNO-Soldaten in dem Land. Von dort aus werden Patrouillen zur Aufklärung ins Land geschickt, teils auch in Begleitung malischer Kräfte.
Ein Sprecher des deutschen Einsatzführungskommando in Potsdam bestätigte zunächst nur, dass „deutsche Kräfte“ betroffen seien. Wegen der großen Zahl der Verletzten waren mehrere Hubschrauber im Rettungseinsatz.
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Nach mehr als zwei Monaten in einem Hafen auf Sizilien haben die italienischen Behörden die Blockade des Seenotretterschiffs „Open Arms“ aufgehoben. Das teilte die Organisation heute mit. Am Vortag hätten die Behörden das Schiff der gleichnamigen Organisation erneut inspiziert, sagte eine Sprecherin der dpa.
Die „Open Arms“ hatte mehr als 200 Bootsflüchtlinge aus dem zentralen Mittelmeer gerettet und Anfang April in den Hafen von Pozzallo im Süden Siziliens gebracht. Nach Angaben der privaten Retter untersuchten die Behörden das Schiff danach und hielten es fest. Die „Open Arms“ sei nun auf dem Weg in die spanische Stadt Castellon de la Plana für Wartungsarbeiten und wolle schnellstmöglich wieder ins zentrale Mittelmeer aufbrechen.
Viele Geflüchtete legen in kleinen Booten von der Küste Libyens ab, um übers Mittelmeer nach Europa zu gelangen. Dabei geraten die oft überfüllten Boote mitunter in Seenot. Mehr als 690 Menschen starben in diesem Jahr nach UNO-Angaben bereits.
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Die Verlobte des WikiLeaks-Gründers Julian Assange appelliert an US-Präsident Joe Biden, dem in Großbritannien inhaftierten Aktivisten die Freiheit zu ermöglichen.
Nur durch einen Verzicht auf eine Auslieferung Assanges an die USA könne sich Biden in dieser Angelegenheit von seinem Vorgänger Donald Trump distanzieren, sagte Stella Moris der Nachrichtenagentur Reuters.
Die USA müssten wieder zu einem Leuchtturm für Pressefreiheit werden. Der 49-jährige Assange hatte vor rund zehn Jahren über seine Enthüllungsplattform WikiLeaks Hunderttausende geheime US-Berichte und Diplomatendepeschen veröffentlicht.
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Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zum milliardenschweren Wirecard-Finanzskandal in Deutschland geht womöglich in die Verlängerung. „Wir sind hier noch nicht am Ende“, sagte der Vorsitzende des Sondergremiums, der AfD-Politiker Kay Gottschalk, heute im Bundestag. Es werde vermutlich einen „Fortsetzungsroman“ in der nächsten Wahlperiode nach der Bundestagswahl Ende September geben. Viele Fragen seien offen geblieben.
Als Beispiele nannten mehrere Abgeordnete in der abschließenden Debatte zum U-Ausschuss die Rolle des Wirecard-Aufsichtsrats, die Versäumnisse der Anti-Geldwäsche-Einheit FIU sowie die Verquickung der Geheimdienste mit dem Fall.
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