Kurz vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahl in Frankreich am Sonntag hat Amtsinhaber Emmanuel Macron seine Gespräche mit dem russischen Kollegen Wladimir Putin verteidigt – und nochmals gegen Polen ausgeteilt.
„Diese Rolle des Dialogs mit dem russischen Präsidenten ist undankbar“, sagte Macron gestern der Zeitung „Le Parisien“ über seine zahlreichen Telefonate mit Putin im Vorfeld und nach Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine.
Er habe „Stunden“ in Gesprächen mit dem russischen Staatschef verbracht. „Jede Diskussion ist von Zynismus geprägt, es ist nie ein Vergnügen“, sagte Macron, der den „Dialog“ als seine „Pflicht“ bezeichnete.
Er fügte hinzu, dass er nicht vor „Mitte Mai“ einen „Ausweg“ aus dem Krieg in Europa sehe. Die Gespräche mit Putin seien aber nicht vergebens, sondern „nützlich, um den Frieden von morgen vorzubereiten“.
Den polnischen Regierungschef Mateusz Morawiecki, der ihn für die Gespräche mit Putin kritisiert hatte, nannte Macron einen „rechtsextremen Antisemiten“. Morawiecki hatte Macron dafür kritisiert, mit „Kriminellen“ zu verhandeln, und ihn gefragt, ob er auch mit Hitler und Stalin verhandeln würde.
Am Vortag hatte Macron Morawiecki bereits beschuldigt, sich „in den politischen Wahlkampf in Frankreich einzumischen“, und auf dessen Nähe zu seiner rechtspopulistischen Rivalin bei der Präsidentschaftswahl, Marine Le Pen, hingewiesen.
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