Die Vorsteherin von Mozilla, einem unabhängigen Softwareprojekt, Mitchell Baker, hat mit Nachdruck betont, wie wesentlich es ist, die Führung und Fortentwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) nicht nur einigen wenigen technologischen Schwergewichten zu überlassen.
„Es ist unerlässlich sicherzustellen, dass die Trainingsdaten und die Fortschritte in neuen KI-Technologien für jeden einzelnen Nutzer und Unternehmen zugänglich und kontrollierbar bleiben, anstatt sie von einer kleinen Gruppe dominanter Unternehmen zentralisieren zu lassen“, äußerte Baker heute in einem Gespräch mit der dpa in Berlin.Das Projekt Mozilla, dem auch der Browser Firefox angehört, feierte kürzlich in Berlin sein 25-jähriges Bestehen. KI hat bislang „nur an der Oberfläche gekratzt“
Baker unterstrich, dass künstliche Intelligenz wohl als eine Schlüsseltechnologie dieser Ära angesehen werden wird, ganz so wie das Internet in der Vergangenheit die Welt tiefgreifend verändert hat. „Was wir bis jetzt gesehen haben, zeigt nur einen Bruchteil der Möglichkeiten, die durch KI erschlossen werden können.“ KI wird nach Baker zufolge immer mehr in diverse Produkte und in die Benutzererfahrung einfließen.Sie ist der Ansicht, dass es noch machbar ist, zu verhindern, dass diese Systeme ausschließlich von einer Elite von Großunternehmen kontrolliert werden. „Wir haben die Möglichkeit, Richtlinien zu erarbeiten, die zu mehr Offenheit und Verantwortung beitragen.“
Baker machte darauf aufmerksam, dass die Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz gegenwärtig hauptsächlich von großen IT-Unternehmen, vor allem aus den USA, angeführt wird. Dennoch betonte sie die Bedeutung „umfassender Open-Source-Bemühungen“, die, obwohl sie nicht über die finanziellen Mittel der großen Tech-Unternehmen verfügen, das Potential besitzen, „erhebliche Umwälzungen“ herbeizuführen und die Monopolstellung der großen Player herauszufordern.
Kommentar hinterlassen