Das börsennotierte Emissionshaus MPC Capital steht vor einer entscheidenden Bewährungsprobe, denn im ersten Halbjahr 2012 fiel das bilanzielle Eigenkapital des Konzerns auf nur noch 29.000 Euro.Zum Ende des Geschäftsjahres 2011 waren es immerhin noch vier Millionen Euro, wobei die Eigenkapitalquote von zwei Prozent schon damals unbefriedigend war. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres schlitterte MPC tief in die roten Zahlen. Der Konzernverlust belief sich laut neuestem Geschäftsbericht auf 3,9 Millionen Euro. Der Umsatz sank im Vergleich zum ersten Halbjahres 2011 um 12 Prozent auf 19,8 Millionen Euro. Das operative Ergebnis stürzte von 16,5 auf nur noch zwei Millionen Euro ab, wobei dies laut MPC in erster Linie auf einen einmaligen Sondereffekt zurück zuführen sei. Es handelt sich dabei um Entkonsolidierungseffekte in Höhe von 21 Millionen Euro, die im Vorjahr in den sonstigen betr. Erträgen erfasst wurden. Diese Einmaleffekte aus der Entkonsolidierung zweier Gesellschaften haben das Betriebsergebnis im Vorjahr deutlich höher ausfallen lassen, sind laut MPC aber unabhängig vom Tagesgeschäft zu sehen. Das negative Finanzergebnis hat den Fondsinitiator schließlich in die Verlustzone gedrückt. Im Berichtszeitraum sind überdies die langfristigen Verbindlichkeiten von 157,1 auf 160,1 Millionen Euro gestiegen. Die kurzfristigen Verbindlichkeiten hat der Konzern von 43,5 auf 40,8 Millionen Euro reduziert.
Die Risikoposition der Eventualverbindlichkeiten bezogen auf die assoziierten Unternehmen hat sich erheblich verschärft. Sie lagen mit 94,1 Millionen Euro fast vier Mal so hoch wie vor einem Jahr. Hier belasten die Tochtergesellschaft MPC Steamship und die Beteiligung an HCI Kapital den Konzern. „Derzeit gibt es keine Hinweise auf die Inanspruchnahme der MPC Münchmeyer Petersen Capital AG aus den bestehenden Eventualverbindlichkeiten“, heißt es im Halbjahresbericht. Die gesamten Eventualverbindlichkeiten sind gegenüber dem Vergleichswert zum 31. Dezember 2011 jedoch von insgesamt 894 Millionen Euro (31.12.2011) auf rund 738 Millionen Euro (1. HJ 2012) gesunken. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres, also im ersten Halbjahr 2011, lagen diese laut MPC sogar noch bei rund 1,9 Milliarden Euro.
Für das Gesamtjahr erwartet der Hamburger Fondsinitiator ein „in etwa ausgeglichenes operatives Ergebnis“. Dies sei aufgrund der „optimierten Kostenbasis“ und der wiederkehrenden Umsätze auf Fondsmanagement und Fondsverwaltung möglich. Im Privatkundengeschäft sieht MPC weiterhin ein „schwieriges Marktumfeld“.
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Im ersten Halbjahr 2012 hat das Unternehmen nur noch zwölf Millionen Euro Eigenkapital für seine geschlossenen Fonds akquiriert. Im vorigen Jahr nannte MPC an selber Stelle noch 75,1 Millionen Euro. Wie viel Sanierungskapital für bestehende Fonds in der für 2012 genannten Zahl enthalten ist, hat MPC nicht veröffentlicht. Zuletzt sorgte das Emissionshaus in erster Linie mit der Insolvenz des Schiffes MS Merkur Sky und weiteren Sanierungsmaßnahmen in bestehenden Schiffsfonds für Schlagzeilen
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