Diese Frage sei erlaubt, denn nichts anderes besagt diese nachfolgende Passage aus der jetzt veröffentlichten Bilanz zu dem Investment MT „CAPE AVILA“ KG. Auf wie viel Geld haben die Kommanditisten denn hier schon verzichtet? Wenn hier ein Liquidationsüberschuss erwirtschaftet wird, warum geht der dann nicht an die „gebeutelten Anleger“?
Der vorliegende Jahresabschluss wurde gemäß §§ 242 ff. und §§ 264 ff. HGB sowie nach den einschlägigen Vorschriften des Gesellschaftsvertrags aufgestellt. Es gelten die Vorschriften für kleine Kapitalgesellschaften und Co. (GmbH & Co. KG).
Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren (§ 275 Abs. 2 HGB) unter Berücksichtigung des Kontenrahmens des Verbands Deutscher Reeder aufgestellt.
Die MT „CAPE AVILA“ KG befand sich aufgrund der negativen Entwicklung des Schifffahrtsmarktes bzw. Charterratenmarktes im Geschäftsjahr 2012 in einer angespannten Liquiditätssituation. Infolge des nachhaltig negativen Marktumfeldes in den Geschäftsjahren 2011 und 2012 erfolgte auf Basis des Beschlusses der Gesellschafterversammlung vom 2. August 2012 der Verkauf des Seeschiffes mit Wirkung zum 21. September 2012. Der im Geschäftsjahr 2012 erzielte Verkaufserlös von TUSD 10.450 reichte allerdings nicht aus, um sämtliche bestehenden und zu erwartenden Verbindlichkeiten der Gesellschaft zu bedienen. Um insolvenzrechtliche Tatbestände der MT „CAPE AVILA“ KG zu vermeiden, wurde daher am 16. August 2012 zwischen der Gesellschaft und der finanzierenden Bank vereinbart, dass die Bank auf ihren Anspruch auf Rückzahlung von gewährten Krediten in Höhe von TEUR 2.175 verzichtet. Zudem wurde am 16. August 2012 zwischen der Gesellschaft und König & Cie. GmbH & Co. KG, Hamburg, König & Cie. Treuhand GmbH, Hamburg, sowie Columbia Shipmanagement (Deutschland) GmbH, Hamburg, ein Verzicht auf künftige Ansprüche gegenüber der MT „CAPE AVILA“ KG über insgesamt TUSD 64 und TEUR 32 vereinbart. Sämtliche zuvor genannten Forderungen, auf die verzichtet wurde, leben wieder auf, soweit nach Abschluss der Liquidation der MT „CAPE AVILA“ KG ein Liquidationsüberschuss verbleibt, der unter den Gesellschaftern zu verteilen wäre (Besserungsabrede). Des Weiteren wurde zwischen der Gesellschaft und der König & Cie. GmbH & Co. KG sowie Columbia Shipmanagement Ltd. am 10. August 2012 ein Verzicht auf Ansprüche gegenüber der MT „CAPE AVILA“ KG aus dem Profit-Sharing von TEUR 90 vereinbart.
Unter Berücksichtigung der beschriebenen Maßnahmen geht die Liquidatorin davon aus, dass die MT „CAPE AVILA“ KG bis zum Abschluss ihrer Liquidation allen Zahlungsverpflichtungen gegenüber Gläubigern nachkommen kann. Mit dem Verkauf des
Seeschiffs ist die Geschäftsgrundlage der Gesellschaft entfallen, die Unternehmenstätigkeit wird beendet und die Gesellschaft liquidiert. Dieser Umstand wurde bei der Aufstellung des Jahresabschlusses berücksichtigt.
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