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Murphy&Spitz: Nachhaltige Vermögensverwaltung AG – Miese Bilanz

geralt (CC0), Pixabay
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Nun, ob ich bei diesem Unternehmen mein Vermögen verwalten lassen würde, das weiß ich nicht. Die Bilanz spricht nicht dafür.

Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung AG

Bonn

Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2020 bis zum 31.12.2020

Bilanz zum 31.12.2020

AKTIVA

Geschäftsjahr 2020 Vorjahr 2019
EUR EUR
1. Barreserve
a) Kassenbestand 57,46 57,46
2. Forderungen an Kreditinstitute
a) täglich fällig 64.567,91 20.377,37
3. Forderungen an Kunden 471.205,68 163.614,95
4. Immaterielle Anlagewerte
a) entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
7.231,98 9.297,90
5. Sachanlagen 110,31 232,23
6. Sonstige Vermögensgegenstände 1.157,43 72.131,97
7. Rechnungsabgrenzungsposten 12.628,51 9.766,50
556.959,28 275.478,38

PASSIVA

Geschäftsjahr 2020 Vorjahr 2019
EUR EUR
1. Sonstige Verbindlichkeiten 126.922,93 79.205,25
2. Rückstellungen
a) Steuerrückstellungen 54.285,92 0,00
b) sonstige Rückstellungen 38.449,49 19.952,50
3. Nachrangige Verbindlichkeiten 40.000,00 40.462,32
4. Eigenkapital
a) Gezeichnetes Kapital 500.000,00 500.000,00
b) Kapitalrücklage 480.940,52 480.940,52
c) Bilanzverlust -683.639,58 -845.082,21
556.959,28 275.478,38

 

Bonn, den 19.04.2021

Andrew Murphy, Vorstand

GEWINN- UND VERLUSTRECHNUNG VOM 01.01.2020 bis 31.12.2020

Murphy&SPITZ Nachhaltige Vermögensverwaltung AG, Bonn

Geschäftsjahr 2020 Vorjahr 2019
EUR EUR
1. Zinsaufwendungen -1.700,00 -475,32
2. Provisionserträge 859.558,42 473.716,00
3. Provisionsaufwendungen -206.480,14 -104.978,26
4. Sonstige betriebliche Erträge 794,00 14.943,58
5. Allgemeine Verwaltungsaufwendungen
a) Personalaufwand
aa) Löhne und Gehälter -182.472,72 -145.766,96
ab) Soziale Abgaben und Aufwendungen -21.750,26 -17.912,67
b) andere Verwaltungsaufwendungen -230.024,96 -216.560,98
6. Abschreibungen und Wertberichtigungen auf immaterielle Anlagen und Sachanlagen -2.187,84 -1.470,78
7. Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit 215.736,50 1.494,61
8. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag -54.293,87 -3.037,40
9. Sonstige Steuern 0,00 1.400,00
10. Jahresüberschuss/​-fehlbetrag 161.442,63 -142,79
11. Verlustvortrag aus dem Vorjahr -845.082,21 -844.939,42
12. Bilanzverlust -683.639,58 -845.082,21

 

Bonn, den 19.04.2021

Andrew Murphy, Vorstand

ANHANG 2020

I. Vorbemerkung

Vorliegender Jahresabschluss der MURPHY&SPITZ NACHHALTIGE VERMÖGENSVERWALTUNG AG zum 31.12.2020 wurde auf der Grundlage der Rechnungslegungsvorschriften des Handelsgesetzbuchs aufgestellt.

Der Jahresabschluss der MURPHY&SPITZ NACHHALTIGE VERMÖGENSVERWALTUNG AG wurde nach den Vorschriften des 3. Buches des Handelsgesetzbuches sowie den ergänzenden Vorschriften der Verordnung über die Rechnungslegung der Kreditinstitute und Finanzdienstleistungsinstitute und des Aktiengesetzes in Euro aufgestellt.

Die Gesellschaft ist im Handelsregister beim Amtsgericht Bonn unter HRB 21578 eingetragen und wird beim Finanzamt Bonn geführt.

Geschäftsjahr: 1. Januar bis zum 31. Dezember 2020.

II. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden

Der Jahresabschluss wurde nach den folgenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt:

Die Form und Darstellung des Jahresabschlusses ist gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben.

Barreserve, Forderungen an Kreditinstitute, Forderungen an Kunden und Sonstige Vermögensgegenstände werden mit dem Nennwert angesetzt. Wertabschläge waren nicht vorzunehmen.

Das Sachanlagevermögen wurde zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt und so weit abnutzbar, um planmäßige Abschreibungen vermindert.

Die planmäßigen Abschreibungen wurden nach der voraussichtlichen Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände linear vorgenommen.

Bewegliche Gegenstände des Sachanlagevermögens bis zu einem Wert von Euro 800 wurden im Jahr des Zugangs sofort abgeschrieben. Die anderen Rückstellungen wurden für alle weiteren ungewissen Verbindlichkeiten gebildet. Dabei wurden alle erkennbaren Risiken berücksichtigt.

Verbindlichkeiten wurden zum Erfüllungsbetrag angesetzt.

III. Bilanzerläuterungen

1. Die Entwicklung des Anlagevermögens für das Geschäftsjahr 2020 stellt sich wie folgt dar:

ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN
Stand 01.01.2020 Zugänge 2020 Abgänge 2020 Stand 31.12.2020
IMMATERIELLE ANLAGEWERTE
ähnliche Rechte und Werte 0,00 0,00 0,00 0,00
EDV-Software 10.331,00 0,00 0,00 10.331,00
10.331,00 0,00 0,00 10.331,00
SACHANLAGEN
Betriebs- und Geschäftsausstattung 40.880,08 0,00 0,00 40.880,08
Summe 51.211,08 0,00 0,00 51.211,08
AUFGELAUFENE ABSCHREIBUNGEN
Stand 01.01.2020 Zugänge 2020 Abgänge 2020 Stand 31.12.2020
IMATERIELLE ANLAGEWERTE
ähnliche Rechte und Werte 0,00 0,00 0,00 0,00
EDV-Software 1.003,10 2.065,92 0,00 3.069,02
1.003,10 2.065,92 0,00 3.069,02
SACHANLAGEN
Betriebs- und Geschäftsausstattung 40.121,78 121,92 0,00 40.243,70
Summe 41.124,88 2.187,84 0,00 43.312,72
NETTOBUCHWERTE
Stand 31.12.2020 Stand 31.12.2019
IMATERIELLE ANLAGEWERTE
ähnliche Rechte und Werte 0,00 0,00
EDV-Software 7.231,98 9.297,90
7.231,98 9.297,90
SACHANLAGEN
Betriebs- und Geschäftsausstattung 110,31 232,23
Summe 7.342,29 9.530,13

2. Fristigkeiten

Die Zusammensetzung der in der Bilanz ausgewiesenen Posten, die nach § 9 RechKredV aufzugliedern sind, sofern nicht täglich fällig, gegliedert nach der Restlaufzeit ergibt sich aus nachfolgendem Fälligkeiten-Spiegel:

bis 3 Monate mehr als 3 Monate bis 1 Jahr
31.12.2020 31.12.2019 31.12.2020 31.l2.2019
Forderungen an Kunden 471.205,68 163.614,95 0,00 0,00
Sonstige Vermögensgegenstände 1.157,43 72.131,97 0,00 0,00
Sonstige Verbindlichkeiten 126.922,93 79.205,25 0,00 0,00
Nachrangige Verbindlichkeiten 0,00 0,00 0,00 40.462,32
mehr als 1 Jahr bis 5 Jahre
-31.12.2020 31.12.2019
Forderungen an Kunden 0,00 0,00
Sonstige Vermögensgegenstände 0,00 0,00
Sonstige Verbindlichkeiten 0,00 0,00
Nachrangige Verbindlichkeiten 40.000,00 0,00
mehr als 5 Jahre 31.12.2020 31.12.2019 insgesamt 31.12.2020 insgesamt 31.12.2019
Forderungen an Kunden 0,00 0,00 471.205,68 163.614,95
Sonstige Vermögensgegenstände 0,00 0,00 1.157,43 72.131,97
Sonstige Verbindlichkeiten 0,00 0,00 126.922,93 79.205,25
Nachrangige Verbinlichkeiten 0,00 0,00 40.000,00 40.462,32

3. Die sonstigen Vermögensgegenstände bestehen aus Forderungen gegenüber Personal in Höhe von EUR 1.157,43.

4. Die Sonstigen Verbindlichkeiten setzen sich im Wesentlichen zusammen aus Lieferantenverbindlichkeiten (TEUR 85) sowie Umsatzsteuer- und Lohnsteuerverbindlichkeiten (TEUR 41).

5. In den Nachrangigen Verbindlichkeiten sind Darlehensverbindlichkeiten in Höhe von EUR 40.000,00 gegenüber der Muttergesellschaft Murphy&Spitz Green Capital AG enthalten. Für die nachrangigen Verbindlichkeiten sind TEUR 1,7 Zinsaufwendungen im Geschäftsjahr angefallen. Die nachrangigen Verbindlichkeiten betreffen eine in EUR denominierte Mittelaufnahme von TEUR 40 mit einer Verzinsung von 4,25 % p.a.. Eine vorzeitige Rückzahlungsverpflichtung kann nicht entstehen. Die Nachrangigkeit besteht gegenüber allen anderen Gläubigern. Umwandlungsmöglichkeiten in Kapital oder andere Schuldformen sind nicht vorgesehen. Die Laufzeit des Darlehens ist unbefristet.

6. Die Rückstellungen setzen sich wie nachfolgend im Rückstellungsspiegel zusammen:

Rückstellungsspiegel

Stand 01.01.2020 Verbrauch 2020 Auflösung 2020
Euro Euro Euro
Vergütung Aufsichtsrat 11.417,50 11.417,50 0,00
Tantieme 2020 Vorstand 0,00 0,00 0,00
Abschluss und Prüfung 2020 7.035,00 7.035,00 0,00
Archivierungsrückstellung 1.500,00 0,00 0,00
Gewerbesteuerrückstellung 0,00 0,00 0,00
Körperschaftsteuerrückstellung 0,00 0,0 0,00
Endsumme 19.952,50 18.452,50 0,00
Abzinsung BIIMoG 2020 Zuführung 2020 Stand 31.12.2020
Euro Euro Euro
Vergütung Aufsichtsrat 0,00 7.000,00 7.000,00
Tantieme 2020 Vorstand 0,00 17.399,49 17.399,49
Abschluss und Prüfung 2020 0,00 12.550,00 12.550,00
Archivierungsrückstellung 0,00 0,00 1.500,00
Gewerbesteuerrückstellung 0,00 27.474,00 27.474,00
Körperschaftsteuerrückstellung 0,00 26.811,92 26.811,92
Endsumme 0,00 91.235,41 92.735,41

7. Der Verlustvortrag aus dem Vorjahr beträgt EUR 845.082,21, der Bilanzverlust 2020 beträgt EUR 683.639,58.

IV. Erläuterungen zur Gewinn- und Verlustrechnung

1. Die Provisionserträge setzen sich im Wesentlichen zusammen aus der Management Fee des Murphy&Spitz Umweltfonds sowie Management und Performance Fee aus Privatkundenmandaten der Vermögensverwaltung. Die Provisionserträge betragen EUR 859.558,42 (Vorjahr: EUR 473.716,00).

2. Die Position sonstige betriebliche Erträge besteht aus sonstigen verrechneten Sachbezügen in Höhe von EUR 794,00 (Vorjahr EUR 14.095,18).

3. Andere Verwaltungsaufwendungen bestehen im Wesentlichen aus Werbekosten, Umlagekosten, Bürobedarf, Lizenzgebühren, Versicherungsbeiträge, Abschluss- und Prüfungskosten sowie Aufsichtsratsvergütung.

V. Sonstige Angaben

1. Die Gesellschaft hat neben dem Vorstand im Kalenderjahr 2020 eine Vollzeitkraft und fünf Teilzeitkräfte beschäftigt.

2. Dem Vorstand gehörten folgende Personen an:

Andrew Murphy, Leiter Vermögensverwaltung, Vorstand Murphy&Spitz Green Capital AG

Der Vorstand Andrew Murphy ist jeweils Aufsichtsratsmitglied

Murphy&Spitz Green Energy AG

CORRECTIV-Recherchen für die Gesellschaft gGmbH

Der Vorstand Andrew Murphy ist jeweils Beiratsmitglied

KBB Kollektorbau GmbH

eno.energy GmbH

Als Aufsichtsräte waren bestellt:

Prof. Olaf Müller-Michaels (Vorsitzender), Rechtsanwalt, selbstständig, jeweils Vorsitzender des Aufsichtsrats

Murphy&Spitz Green Capital AG

Murphy&Spitz Green Energy AG

Ernst Rudolf (bis zum 25.08.2020), Vorstand der CATUS AG Vermögensverwaltung, Nackenheim, in keinem anderen Kontrollgremium tätig.

Horst Mantay, Geschäftsführer MSW GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, jeweils Mitglied des Aufsichtsrates der Tonkens Agrar AG und Mitglied des Verwaltungsrates der Reintjes GmbH.

Andreas Thiele (ab dem 25.08.2020), Geschäftsführer Synapse Consulting Services GmbH, Mitglied des Aufsichtsrates des KEP Trust, Kosovo

3. Das gezeichnete Kapital beträgt EUR 500.000,00. Es ist eingeteilt in 500.000 auf den Namen lautenden Stückaktien von je EUR 1,00.

4. Abschlussprüferhonorar

Das Honorar für die Prüfung des Jahresabschlusses beträgt voraussichtlich EUR 8.300,00. Das Honorar für die Prüfung nach § 89 WpHG beträgt voraussichtlich EUR 7.400,00.

5. Ergebnisverwendung

Der Jahresabschluss wurde nach teilweiser Gewinnverwendung aufgestellt. Der enthaltene Verlustvortrag beträgt EUR 683.639,58 (Vorjahr: EUR 845.082,21).

6. Nachtragsbericht

Nach Abschluss des Geschäftsjahres 2020 haben keine Vorgänge von besonderer Bedeutung stattgefunden.

 

Bonn, den 14.05.2021

Andrew Murphy, Vorstand

Lagebericht für das Geschäftsjahr 2020

Die Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung AG ist eine Tochtergesellschaft der börsennotierten Murphy&Spitz Green Capital AG. Diese fokussiert sich mit ihren operativen Tochtergesellschaften auf ethischökologische Finanzdienstleistungen, Erneuerbare Energien und ökologische Immobilien. Das Ziel ist es, einen konstruktiven Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft und Umwelt zu leisten. Als nachhaltige Vermögensverwaltung mit Spezialisierung auf nachhaltige Anlagestrategien und Geldanlagen bietet die Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung AG privaten und institutionellen Kunden eine Verwaltung ihres Wertpapiervermögens nach ethischen und ökologischen Kriterien an.

A. Allgemeine Lage und Geschäftsverlauf

1. Allgemeines Wirtschaftliches Umfeld

Das wirtschaftliche Umfeld der Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung AG (MSNV) hat sich im Laufe des Geschäftsjahres vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 trotz der hohen operativen Herausforderungen positiv entwickelt. Die Weltwirtschaft befand sich im Jahr 2020 durch den Ausbruch der Covid-19-Pandemie ab dem ersten Quartal durchweg im Krisenmodus. Die wirtschaftlichen Kennzahlen für Deutschland, Europa und auch global im ersten Quartal erholten sich nach dem dramatischen Lockdown im März und dem ersten Halbjahr nur langsam. Im ersten Halbjahr lag der Rückgang noch bei ca. 11%, im zweiten Halbjahr setzte mit der partiellen Wiedereröffnung von Teilen der Wirtschaft eine strukturelle Erholung ein. Erhebliche Teile der Wirtschaft waren aber während des ganzen Jahres 2020 mit Schließung und Teilschließung konfrontiert. So litten u.a. die Branchen Unterhaltung, Reisen, Sport, Einzelhandel und auch der öffentliche Nah- und Fernverkehr erheblich unter der Corona-Pandemie und dem wirtschaftlichen „Herunterfahren“ in fast allen Ländern dieser Erde. Andere Branchen konnten sich dem Lockdown weitestgehend entziehen, hier sei auf Erneuerbare Energien, Naturkost, E-Commerce oder Individualverkehr hingewiesen, die eine ausgeglichene bis positive Entwicklung nahmen. Weniger Druck als erwartet ging vom Brexit, also dem Ausscheiden Großbritanniens aus dem Euroraum, aus. Zum Ende des Jahres gab es mit den Wahlen in den USA und der Abwahl von Donald Trump einen positiven Impuls für die globale Wirtschaft und besonders für eine Ausrichtung von Gesellschaft und Wirtschaft hin zu einer CO2 Neutralität. Und so legten zum Jahresende die Börsenkurse auch nochmal zu.

2. Marktumfeld Nachhaltiges Investment

Nachhaltiges Investment hat im zurückliegenden Jahr einen wesentlichen Bedeutungsgewinn erfahren. Zum einen ist dies auf den EU action plan for sustainable finance zurückzuführen, der das Thema Nachhaltigkeit für alle Player der Finanzbranche deutlich in den Vordergrund rückte. Die Offenlegungsverordnung zwang Finanzmarktakteure und Vermittler, sich eingehend mit dem Thema nachhaltiges Investment auseinander zu setzen. Zum anderen stieg 2020 die Nachfrage seitens der Anlegenden deutlich. Obwohl die Covid-19-Pandemie das Thema Klimaschutz von den ersten Plätzen der Medienberichterstattung gestoßen hatte, war es im Bewusstsein der Anlegenden nicht in den Hintergrund getreten. Eine nachhaltige Lebensweise liegt nach wie vor im Trend. Laut einer repräsentativen „Privatkundenstudie 2020: Sustainable Finance“1 der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) aus dem Sommer 2020 sehen 83% der befragten Personen Klima- und Umweltschutz als größte Aufgabe weltweit an. 51% der befragten Personen haben Interesse an nachhaltigen Geldanlagen. Auch wenn es nach wie vor verschiedene Begriffsverwendungen für die Geldanlage nach ethischen, ökologisch und sozialen Kriterien gibt, so hat das gesellschaftliche Bewusstsein weiterhin zugenommen.

Als Nachhaltige Geldanlage definiert Murphy&Spitz Investitionen in Branchen und Themen, die einen konkreten Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft leisten. Im Wesentlichen sind dies folgende Kernbranchen: Erneuerbare Energien, Energieeffizienz, Naturkost, ökologisches Bauen, Wasser, Energieeffizienz, nachhaltige Mobilität, Gesundheit, Bildung und Nachwachsende Rohstoffe.

3. Geschäftsmodell

Die Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung (MSNV) ist eine 100% Tochter der Murphy&Spitz Green Capital AG und bietet als unabhängige Vermögensverwaltung privaten und institutionellen Anlegern individuelle und unabhängige Finanzportfolioverwaltung mit Berücksichtigung von ESG Kriterien an.

Der Anlagefokus liegt ausschließlich auf nachhaltigem Investment. Anlageziele, die grundlegenden ethischen, ökologischen und sozialen Maßstäben widersprechen, sind aus dem Anlagehorizont der Gesellschaft ausgeschlossen. Die anzuwendenden positiven Anlagekriterien – ökologische, ethische, soziale und Kriterien der guten Unternehmensführung – definiert Murphy&Spitz mit seinen Anlegern. So soll erreicht werden, dass die Investments nur in Bereiche fließen, die mit gutem Gewissen unterstützt werden können.

Im Anlageprozess kommt dies durch die Anwendung eines „Best-Of-Class“-Ansatzes zur Geltung. „Best-Of-Class“ bedeutet, dass nur in Branchen investiert wird, die als nachhaltig eingestuft werden oder zumindest eine neutrale Einstufung haben. Verzichtet wird in einem nachhaltig ausgerichteten Depot hingegen auf Investments, die aus Branchen stammen, die als nicht nachhaltig klassifiziert wurden. Dabei kommen sowohl Ausschlusskriterien als auch Positivkriterien zur Anwendung.

Ausschlusskriterien:

Kinderarbeit

Verletzung der Menschenrechte

Atomindustrie

Rüstung

Gentechnik (explizit „Grüne Gentechnik“)

Vermeidbare Tierversuche

Drogenproduktion und -handel, Prostitution

1 Vgl. https:/​/​www.pwc.de/​de/​nachhaltigkeit/​privatkundenstudie-2020.pdf

Nachhaltige Branchen:

Wasser

Nachhaltige Mobilität

Äkologische Bauwirtschaft

Energieeffizienz

Erneuerbare Energien

Naturkost

Nachwachsende Rohstoffe

Gesundheit

Bildung

Das Geschäftsjahr des Finanzinstitutes war von einer starken Nachfrage nach Leistungen der Vermögensverwaltung und des Asset Managements geprägt. Die Gewinnung von neuen Privatmandaten stand im Mittelpunkt der operativen Tätigkeit. So konnte die Gewinnung von neuen Vermögensverwaltungsmandaten um +36,6% (2019: +31,32%) gesteigert werden. Das verwaltete Vermögen konnte um +47% (2019: +59%) gesteigert werden. Die Anzahl der Niederlassungen sank auf drei (Berlin, Bremen und Bonn). Eine eigene Niederlassung in Hamburg wurde nicht weiter betrieben. In Filderstadt besteht ein Büro, was organisatorisch dem Standort Bonn zugeordnet ist. Gezielt wurden Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen durchgeführt, um den Bekanntheitsgrad weiter zu erhöhen. Herausfordernd bleiben die vielfältigen und sich immer weiter verschärfenden regulatorischen Anforderungen. Als Finanzdienstleistungsinstitut nach §32 des Kreditwesengesetzes (KWG) nehmen die zu erfüllenden Erfordernisse weiter zu. Aktuell wird nur die KWG Zulassung nach §1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 3 des KWG zur Finanzportfolioverwaltung und Anlageberatung (§1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 1a KWG) genutzt. Die Zulassungen zur Anlagevermittlung (§1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 1 KWG), Abschlussvermittlung (§1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 2 KWG) und Anlageverwaltung (§ 1 Abs. 1a Satz 2 Nr. 11 KWG) werden nicht genutzt; dies wurde den Aufsichtsbehörden, der Deutschen Bundesbank und der BaFin (Bundesanstalt für Finanzaufsicht) angezeigt. Die MSNV beschäftigte im Berichtszeitraum fünf Teilzeit-Mitarbeiter und zwei Vollzeitmitarbeitende. Die genutzte Infrastruktur in den Räumlichkeiten der Murphy&Spitz Green Capital AG führte zur Zahlung einer Verwaltungsumlage in Höhe von EUR 108T (2019: EUR 72T) an die Murphy&Spitz Green Capital AG.

Besonders hervorzuheben ist sicherlich die Entwicklung des Murphy&Spitz Umweltfonds Deutschland (MSUFD) welcher das Jahr mit einer Wertentwicklung von ca. +39,39 (I) und +38,39 (A) abschloss. Das zweite Jahr in Folge mit einer Performance von über +30% führte zu zahlreichen Prämierungen wie vom Handelsblatt (Top Fondsmanager), vom Finanzmagazin Capital (Top Vermögensverwalter) oder von Euro am Sonntag (MSUFD Testsieger). Das Branchenblatt Stiftungswerk zeichnet MSUFD als bester Stiftungsmanager aus. Der Branchenverband FNG versah den MSUFD mit zwei von drei Sternen bzgl. seiner Nachhaltigkeit.

Um die Marktpositionierung zu stärken, erhielt der MSUFD seine eigene Homepage: www.umweltfonds-deutschland.de

B. Bericht des Vorstandes über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen

Der Vorstand der Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung AG hat für das abgelaufene Geschäftsjahr den nach §312 AktG vorgeschriebenen Bericht an den Aufsichtsrat erstattet. Der Vorstand hat folgende Schlusserklärung abgegeben: „Der Vorstand erklärt, dass die Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung AG nach den Umständen, die ihm in dem Zeitpunkt bekannt waren, in dem das Rechtsgeschäft vorgenommen wurde, bei jedem Rechtsgeschäft eine angemessene Gegenleistung erhielt.“.

C. Ertragslage und Geschäftsverlauf

Die Erträge und Provisionen der MSNV nahmen um 81,6% auf EUR 859T (2019: EUR 473T) zu. Im Wesentlichen war das Ergebnis von dem Anstieg der privaten Vermögensverwaltungsmandate und der Performance Fee geprägt. Die Provisionserträge aus der Betreuung von privaten Mandaten und Stiftungen stiegen um 139,6% auf EUR 722T und trugen im Wesentlichen zur Ertragsstärke der MSNV bei. Die Umlage der Gesellschaft an die Holding Murphy&Spitz Green Capital AG zur Nutzung u.a. der Geschäftsräume stieg auf EUR 108T (2019: EUR 72T).

D. Finanzlage und Kapitalstruktur

Die Gesellschaft weist zum 31.12.2020 ausreichend Kapital aus, um den Erfordernissen des KWG gerecht zu werden. Die Finanzierung besteht im Wesentlichen aus Eigenkapital; von der Muttergesellschaft MSGC wurde ein Nachrangdarlehen in Höhe von EUR 40T gewährt. Dieses war aufgrund der Ausweitung des operativen Geschäfts vorsorglich aufgestockt worden, wurde aber wegen des starken operativen Ergebnisses letztlich nicht benötigt. Die Finanzplanung geht auch bei Ausweitung des operativen Geschäftes nicht von der Notwendigkeit eines erhöhten Kapitalbedarfs aus. Unsere Planungen gehen auch für das laufende Jahr 2021 von einer positiven Ertragsentwicklung aus. Die Liquidität ist ausnahmslos auf Girokonten bei deutschen Banken angelegt.

Die positive Entwicklung an den internationalen Kapitalmärkten setzte sich Anfang 2021 weiter fort. Weiterhin sehen wir eine positive Entwicklung nachhaltiger Branchen, im Speziellen bei Naturkost, nachhaltiger Mobilität, Erneuerbare Energien und Energieeffizienz und somit kurzfristig steigende Kapitalmärkte. Grundsätzlich ist aber mit Nachholeffekten aufgrund der Corona-Pandemie für die globale Wirtschaft zu rechnen. Dies kann sowohl positiv zu einer erhöhten Nachfrage von Dienstleistungen und Gütern führen, aber auch einen negativen Effekt auf die Preisentwicklung zur Folge haben. Das Umfeld bleibt weiterhin fordernd und erfordert ein wachsames Risikomanagement. Die Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung ist gut in das laufende Geschäftsjahr gestartet; der Anstieg der Assets-under-Management lag zum 30. April bei +14,5% seit Jahresanfang.

E. Personal

Zum 31.12.2020 beschäftigt die Gesellschaft sieben Mitarbeiter, wovon fünf in der Kundenbetreuung tätig sind.

F. Bericht über Chancen und Risiken

Die Gesellschaft hat in Ihren Organisationsrichtlinien die folgenden Risiken berücksichtigt und – sofern notwendig – entsprechende Prozesse aufgesetzt, um diese möglichst klein zu halten.

1.1. Adressausfallrisiken

Die Gesellschaft betreibt als Finanzportfolioverwalter kein Einlagengeschäft, keinen Eigenhandel und kein Kreditgeschäft. Eigene Einlagen werden bei deutschen Banken auf dem Girokonto gehalten. Das Adressausfallrisiko wird folglich als gering eingeschätzt.

1.2. Marktrisiken

Marktpreisrisiken beschränken sich auf die Risiken schlechter Wertentwicklung in den Kundenmandaten. Als Nichthandelsbuchinstitut hält die Gesellschaft keine Anlagen, die Marktpreisänderungen unterworfen sind, ein unmittelbares Marktrisiko besteht daher nicht. Gleichwohl ist die Gesellschaft abhängig von Honoraren, die an die Höhe des verwalteten Volumens gekoppelt sind. Teilweise ist auch eine Gewinnbeteiligung vereinbart. Mittelbar ist die Gesellschaft damit auf der Einnahmenseite abhängig von der Entwicklung der verwalteten Mandate und damit auch von den Marktpreisveränderungen.

1.3. Liquiditätsrisiken

Die Gesellschaft legt ihre eigenen Gelder ausschließlich in Tagesgeld/​Festgeld bei deutschen Banken an und tätigt keine Anlagen. Die Steuerung der Liquidität erfolgt im Rahmen der monatlichen Finanzplanung.

1.4. Operationelle Risiken

– Personal

Die Gesellschaft hat die Bereiche Betreuung und Kontrolle teilweise personell voneinander getrennt, um Risiken aus den entsprechenden Interessenskonflikten vorzubeugen. Die geringe Personaltiefe stellt dennoch ein Risiko dar, da sich das Know-How auf wenige Personen konzentriert.

Insbesondere hinsichtlich des Vorstandes besteht ein Risiko, da dieser auch die Funktionen Revision und Geldwäschebeauftragter innehat. Der Compliance Beauftragte wurde vom Vorstand auf eine Stelle übertragen.

– IT-Sicherheit

Die Gesellschaft nutzt ausschließlich marktgängige Software bzw. greift auf Software der Banken und Fondsgesellschaften zu. Die lokale IT-Struktur ist durch marktübliche Vorkehrungen gegen Viren und externe Angriffe geschützt, Datensicherungen werden in regelmäßigen Abständen vorgenommen. Der Ausfall des Sharepoints stellt ein Risiko für das operative Geschäfts der Gesellschaft dar.

– Notfallplanung

Da für die Durchführung der Vermögensverwaltung, insbesondere die Ordererteilung, keine lokale Netzwerkstruktur und keine eigene Software erforderlich ist, ist die Gesellschaft im Falle von externen Störungen umgehend wieder in der Lage, den Geschäftsbetrieb geregelt weiterzuführen.

– Haftungsrisiken

Haftungsrisiken können grundsätzlich insbesondere durch fehlerhafte Beratung oder nicht vertragsgemäße Mandatsverwaltung entstehen. Die Gesellschaft hat zwar die Erlaubnis für die Anlageberatung und Abschlussvermittlung, betreibt diese aber nicht als Kerngeschäft, sondern ist fokussiert auf die Finanzportfolioverwaltung, innerhalb derer sie im Rahmen der vereinbarten Anlagerichtlinien die Entscheidungen nach eigenem Ermessen trifft. Haftungsrisiken können sich hier dann ergeben, wenn von den Anlagerichtlinien abgewichen wird. Die Gesellschaft hat Prozesse implementiert, die dem vorbeugen sollen bzw. Abweichungen frühzeitig erkennen.

– Juristische und aufsichtsrechtliche Risiken

Das Institut ist unter dem Kreditwesengesetz als Finanzdienstleistungsinstitut reguliert und unterliegt damit umfangreichen juristischen und aufsichtsrechtlichen Anforderungen, die ihren Niederschlag in den Organisationsstrukturen des Instituts finden müssen. Die damit verbundenen Belastungen personeller, administrativer und finanzieller Natur sind für ein kleines Unternehmen wie das Institut ein kritischer Faktor, zumal die Anforderungen stetig wachsen. Es besteht hier das existentielle Risiko des Erlaubnisentzugs, wenn die Aufsichtsbehörden zu dem Schluss kommen, dass mit den regulatorischen Anforderungen nicht Schritt gehalten werden kann und die Vorkehrungen und Prozesse im Institut unzureichend ausgestaltet sind oder durchgeführt werden.

Risiken aus dem Coronavirus

Die Verbreitung und die Auswirkungen des neuartigen Coronavirus SARS-C0V-2 können auch dazu führen, dass sich die Annahmen, die unserer Prognoseberechnung zu Grunde liegen, nicht als zutreffend erweisen. Aktuell sind noch keine Auswirkungen erkennbar. In welchem Umfang sich die Auswirkungen explizit auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage unserer Gesellschaft niederschlagen werden, ist zum jetzigen Zeitpunkt nur schwer abzuschätzen. Vielmehr ist bis zum jetzigen Zeitpunkt zu erkennen, dass die Nachfrage nach stabilen und zukunftsfähigen Investments – welche nachhaltige Branchen bieten – verstärkt gesucht werden.

G. Chancen

Wir sehen, dass Nachhaltigkeit zunehmend als Wachstumsthema wahrgenommen wird und damit schon längst den Kinderschuhen der grünen Protestbewegung entwachsen ist. Auch in der Finanzbranche verzeichnen nachhaltige und grüne Investments deutliche Zuwächse – ein Zeichen dafür, dass neben den klassischen Erfolgskriterien Performance und Risiko auch die Sinnhaftigkeit zu einem wichtigen Thema geworden ist. Generell stellen wir fest, dass das Interesse an Nachhaltigkeit mehr in das gesellschaftliche Bewusstsein gerückt ist. Dies könnte sich zunehmend bei Anlegern als Motivation manifestieren. Wir gehen davon aus, dass Anleger zunehmend wissen möchten, wie ihr Geld angelegt wird, womit Geldanlage auch eine Frage des guten Gewissens wird, Murphy&Spitz hat einen ausgesprochen stringenten Kriterienkatalog, um zu beurteilen, was nachhaltig ist und was nicht und bietet mit seiner Produktpalette einen klar definierten Ansatz über mehrere Risikostufen und Anlageklassen an. Wir sehen deshalb ausgezeichnete Chancen, an dieser Entwicklung zu partizipieren.

H. Prognose und Ausblick

In der Planung der Gesellschaft wird für 2021 von steigenden Erträgen aus Finanzportfolioverwaltung ausgegangen, das Volumen des verwalteten Vermögens soll weiter kontinuierlich steigen. Der Zuwachs ergibt sich dabei im Wesentlichen aus der Akquisition neuer sowie der Aufstockung bestehender Mandate. Unter der Voraussetzung, dass sich die Börsen nicht wesentlich negativ entwickeln, der Coronavirus nicht doch zu Verlusten von Assets-under-Management führt und die Gesellschaft weiterhin erfolgreich das verwaltete Vermögen bei gleichzeitiger Kostendisziplin vergrößern kann, erwartet die Gesellschaft ein Ergebnis zwischen 50.000€ und +150.000€.

 

Bonn, den 21. Mai 2021

Andrew Murphy, Vorstand

BESTÄTIGUNGSVERMERK DES UNABHÄNGIGEN ABSCHLUSSPRÜFERS

An die Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung AG

Prüfungsurteile

Wir haben den Jahresabschluss der Murphy&Spitz Nachhaltige Vermögensverwaltung AG, Bonn (im Folgenden „Gesellschaft“) – bestehend aus der Bilanz zum 31. Dezember 2020 und der Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 sowie dem Anhang einschließlich der Darstellung der Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden – geprüft. Darüber hinaus haben wir den Lagebericht der Gesellschaft für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 geprüft.

Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse

entspricht der beigefügte Jahresabschluss in allen wesentlichen Belangen den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens- und Finanzlage der Gesellschaft zum 31. Dezember 2020 sowie ihrer Ertragslage für das Geschäftsjahr vom 1. Januar 2020 bis zum 31. Dezember 2020 und

vermittelt der beigefügte Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft. In allen wesentlichen Belangen steht dieser Lagebericht in Einklang mit dem Jahresabschluss, entspricht den deutschen gesetzlichen Vorschriften und stellt die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.

Gemäß § 322 Abs. 3 Satz 1 HGB erklären wir, dass unsere Prüfung zu keinen Einwendungen gegen die Ordnungsmäßigkeit des Jahresabschlusses und des Lageberichts geführt hat.

Grundlage für die Prüfungsurteile

Wir haben unsere Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts in Übereinstimmung mit §§ 340k, 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführt. Unsere Verantwortung nach diesen Vorschriften und Grundsätzen ist im Abschnitt „Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts“ unseres Bestätigungsvermerks weitergehend beschrieben. Wir sind von der Gesellschaft unabhängig in Übereinstimmung mit den europarechtlichen sowie den deutschen handelsrechtlichen und berufsrechtlichen Vorschriften und haben unsere sonstigen deutschen Berufspflichten in Übereinstimmung mit diesen Anforderungen erfüllt. Wir sind der Auffassung, dass die von uns erlangten Prüfungsnachweise ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht zu dienen.

Sonstige Informationen

Die gesetzlichen Vertreter sind für die sonstigen Informationen verantwortlich. Unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht erstrecken sich nicht auf die sonstigen Informationen, und dementsprechend geben wir weder ein Prüfungsurteil noch irgendeine andere Form von Prüfungsschlussfolgerung hierzu ab. Im Zusammenhang mit unserer Prüfung haben wir die Verantwortung, die sonstigen Informationen zu lesen und dabei zu würdigen, ob die sonstigen Informationen

wesentliche Unstimmigkeiten zum Jahresabschluss, zum Lagebericht oder unseren bei der Prüfung erlangten Kenntnissen aufweisen oder

anderweitig wesentlich falsch dargestellt erscheinen.

Verantwortung der gesetzlichen Vertreter und des Aufsichtsrats für den Jahresabschluss und den Lagebericht

Die gesetzlichen Vertreter der Gesellschaft sind verantwortlich für die Aufstellung des Jahresabschlusses, der den deutschen, für Kapitalgesellschaften geltenden handelsrechtlichen Vorschriften in allen wesentlichen Belangen entspricht, und dafür, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die internen Kontrollen, die sie in Übereinstimmung mit den deutschen Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung als notwendig bestimmt haben, um die Aufstellung eines Jahresabschlusses zu ermöglichen, der frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist.

Bei der Aufstellung des Jahresabschlusses sind die gesetzlichen Vertreter dafür verantwortlich, die Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu beurteilen. Des Weiteren haben sie die Verantwortung, Sachverhalte in Zusammenhang mit der Fortführung der Unternehmenstätigkeit, sofern einschlägig, anzugeben. Darüber hinaus sind sie dafür verantwortlich, auf der Grundlage des Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit zu bilanzieren, sofern dem nicht tatsächliche oder rechtliche Gegebenheiten entgegenstehen.

Außerdem sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Aufstellung des Lageberichts, der insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt. Ferner sind die gesetzlichen Vertreter verantwortlich für die Vorkehrungen und Maßnahmen (Systeme), die sie als notwendig erachtet haben, um die Aufstellung eines Lageberichts in Übereinstimmung mit den anzuwendenden deutschen gesetzlichen Vorschriften zu ermöglichen, und um ausreichende geeignete Nachweise für die Aussagen im Lagebericht erbringen zu können.

Der Aufsichtsrat ist verantwortlich für die Überwachung des Rechnungslegungsprozesses der Gesellschaft zur Aufstellung des Jahresabschlusses und des Lageberichts.

Verantwortung des Abschlussprüfers für die Prüfung des Jahresabschlusses und des Lageberichts

Unsere Zielsetzung ist, hinreichende Sicherheit darüber zu erlangen, ob der Jahresabschluss als Ganzes frei von wesentlichen – beabsichtigten oder unbeabsichtigten – falschen Darstellungen ist, und ob der Lagebericht insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage der Gesellschaft vermittelt sowie in allen wesentlichen Belangen mit dem Jahresabschluss sowie mit den bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnissen in Einklang steht, den deutschen gesetzlichen Vorschriften entspricht und die Chancen und Risiken der zukünftigen Entwicklung zutreffend darstellt, sowie einen Bestätigungsvermerk zu erteilen, der unsere Prüfungsurteile zum Jahresabschluss und zum Lagebericht beinhaltet.

Hinreichende Sicherheit ist ein hohes Maß an Sicherheit, aber keine Garantie dafür, dass eine in Übereinstimmung mit § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung durchgeführte Prüfung eine wesentliche falsche Darstellung stets aufdeckt. Falsche Darstellungen können aus Verstößen oder Unrichtigkeiten resultieren und werden als wesentlich angesehen, wenn vernünftigerweise erwartet werden könnte, dass sie einzeln oder insgesamt die auf der Grundlage dieses Jahresabschlusses und Lageberichts getroffenen wirtschaftlichen Entscheidungen von Adressaten beeinflussen.

Während der Prüfung üben wir pflichtgemäßes Ermessen aus und bewahren eine kritische Grundhaltung. Darüber hinaus

identifizieren und beurteilen wir die Risiken wesentlicher – beabsichtigter oder unbeabsichtigter – falscher Darstellungen im Jahresabschluss und im Lagebericht, planen und führen Prüfungshandlungen als Reaktion auf diese Risiken durch sowie erlangen Prüfungsnachweise, die ausreichend und geeignet sind, um als Grundlage für unsere Prüfungsurteile zu dienen. Das Risiko, dass wesentliche falsche Darstellungen nicht aufgedeckt werden, ist bei Verstößen höher als bei Unrichtigkeiten, da Verstöße betrügerisches Zusammenwirken, Fälschungen, beabsichtigte Unvollständigkeiten, irreführende Darstellungen bzw. das Außerkraftsetzen interner Kontrollen beinhalten können.

gewinnen wir ein Verständnis von dem für die Prüfung des Jahresabschlusses relevanten internen Kontrollsystem und den für die Prüfung des Lageberichts relevanten Vorkehrungen und Maßnahmen, um Prüfungshandlungen zu planen, die unter den gegebenen Umständen angemessen sind, jedoch nicht mit dem Ziel, ein Prüfungsurteil zur Wirksamkeit dieser Systeme abzugeben.

beurteilen wir die Angemessenheit der von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsmethoden sowie die Vertretbarkeit der von den gesetzlichen Vertretern dargestellten geschätzten Werte und damit zusammenhängenden Angaben.

ziehen wir Schlussfolgerungen über die Angemessenheit des von den gesetzlichen Vertretern angewandten Rechnungslegungsgrundsatzes der Fortführung der Unternehmenstätigkeit sowie, auf der Grundlage der erlangten Prüfungsnachweise, ob eine wesentliche Unsicherheit im Zusammenhang mit Ereignissen oder Gegebenheiten besteht, die bedeutsame Zweifel an der Fähigkeit der Gesellschaft zur Fortführung der Unternehmenstätigkeit aufwerfen können. Falls wir zu dem Schluss kommen, dass eine wesentliche Unsicherheit besteht, sind wir verpflichtet, im Bestätigungsvermerk auf die dazugehörigen Angaben im Jahresabschluss und im Lagebericht aufmerksam zu machen oder, falls diese Angaben unangemessen sind, unser jeweiliges Prüfungsurteil zu modifizieren. Wir ziehen unsere Schlussfolgerungen auf der Grundlage der bis zum Datum unseres Bestätigungsvermerks erlangten Prüfungsnachweise. Zukünftige Ereignisse oder Gegebenheiten können jedoch dazu führen, dass die Gesellschaft ihre Unternehmenstätigkeit nicht mehr fortführen kann.

beurteilen wir die Gesamtdarstellung, den Aufbau und den Inhalt des Jahresabschlusses einschließlich der Angaben sowie ob der Jahresabschluss die zugrunde liegenden Geschäftsvorfälle und Ereignisse so darstellt, dass der Jahresabschluss unter Beachtung der deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft vermittelt.

beurteilen wir den Einklang des Lageberichts mit dem Jahresabschluss, seine Gesetzesentsprechung und das von ihm vermittelte Bild von der Lage der Gesellschaft.

führen wir Prüfungshandlungen zu den von den gesetzlichen Vertretern dargestellten zukunftsorientierten Angaben im Lagebericht durch. Auf Basis ausreichender geeigneter Prüfungsnachweise vollziehen wir dabei insbesondere die den zukunftsorientierten Angaben von den gesetzlichen Vertretern zugrunde gelegten bedeutsamen Annahmen nach und beurteilen die sachgerechte Ableitung der zukunftsorientierten Angaben aus diesen Annahmen. Ein eigenständiges Prüfungsurteil zu den zukunftsorientierten Angaben sowie zu den zugrunde liegenden Annahmen geben wir nicht ab. Es besteht ein erhebliches unvermeidbares Risiko, dass künftige Ereignisse wesentlich von den zukunftsorientierten Angaben abweichen.

Wir erörtern mit den für die Überwachung Verantwortlichen unter anderem den geplanten Umfang und die Zeitplanung der Prüfung, sowie bedeutsame Prüfungsfeststellungen, einschließlich etwaiger Mängel im internen Kontrollsystem, die wir während unserer Prüfung feststellen.

 

Gensingen, den 25. Juni 2021

App Audit GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft

Jürgen App, Wirtschaftsprüfer

1 Komment

  • Naja, Du läßt Dein Geld ja nicht ‚bei‘, sondern ‚von‘ der Vermögensverwaltung verwalten, z. B. in Sondervermögen, dem eigenen Depot… Das ist ein entscheidender Unterschied zu einem Bankkonto und der Bilanz einer Bank. Ansonsten würde ich sagen: Ein kleines Unternehmen, das wächst und dabei gerade die Schwelle zur Profitabilität durchbrochen hat. Die Größe sind halt Größer, ihre Risiken wachsen aber mit.

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