Während die Welt auf die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wartet, zeigt Elon Musk, dass er nicht nur der reichste Mann der Welt ist, sondern auch der vielleicht ambitionierteste Hobby-Diplomat. Mit seiner charmanten Art, internationale Beziehungen über Social Media zu „verbessern“, hinterlässt er einen Eindruck – auch wenn der eher an einen Stier im Porzellanladen erinnert.
Natürlich könnte man Musk als exzentrischen Milliardär abtun, der einfach nur Spaß daran hat, Chaos zu stiften. Aber das wäre zu einfach. Schließlich besitzt er strategische Unternehmen wie Tesla, SpaceX und eine Plattform, die früher mal Twitter hieß – und nutzt sie, um Staatschefs und Demokratien weltweit seine ganz persönliche Vorstellung von „Freiheit“ näherzubringen. Mit anderen Worten: Er hat sich erfolgreich als eine Art „supranationaler Ein-Mann-Staat“ etabliert. Bravo, Elon!
Musk als Trumps rechte Hand?
In zwei Wochen zieht Trump wieder ins Oval Office ein, und Musk scheint sich schon auf seinen neuen inoffiziellen Job vorzubereiten: persönlicher Botschafter des Präsidenten und vielleicht bald Chef des „Ministeriums für maximale Effizienz“ – ein Titel, der perfekt zu seiner Fähigkeit passt, Chaos zu maximieren. Die Frage, die sich viele stellen: Arbeitet Musk auf Trumps Anweisung hin oder spielt er einfach sein eigenes Machtspielchen, das zufällig mit Trumps „America First“-Agenda harmoniert?
Die europäischen Staats- und Regierungschefs, darunter Großbritanniens Premierminister Keir Starmer und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, haben bereits genug von Musks Einmischungen. Starmer hat ihn beschuldigt, „eine Linie überschritten“ zu haben, nachdem Musk ihn in einer historischen Missbrauchsaffäre persönlich angegriffen hatte. Musk, immer ein Fan subtiler Nuancen, hatte gefordert, Starmer und andere britische Politiker ins Gefängnis zu werfen. Ach, Elon – immer so bescheiden.
Trump und Musk: Ein Dreamteam für Chaos
Natürlich könnte man meinen, Trump würde Musk irgendwann zurechtweisen, wenn dieser es übertreibt. Aber warum sollte er? Musk ist schließlich ein nützlicher Werkzeugkasten, der seine 211 Millionen Follower auf X (ehemals Twitter) mobilisieren kann, um Verbündete Amerikas zu ärgern und destabilisieren. Das passt perfekt in Trumps Plan, seine eigene Version von „internationaler Diplomatie“ zu schaffen: Drohen, Chaos verbreiten und abwarten, was passiert.
Kanadas scheidender Premierminister Justin Trudeau hat diesen Ansatz zu spüren bekommen. Trump drohte mit Zöllen, Musk setzte noch ein paar bissige Kommentare obendrauf, und voilà – Trudeau war weg. Ein echter Team-Erfolg! Jetzt kann Kanada sich auf die spannende Wahl eines konservativen Premiers vorbereiten, der Trumps Ansichten etwas mehr entgegenkommt. Ob das ein Fortschritt ist, sei dahingestellt.
Europäische Führer in Rage
Nicht nur Kanada ist betroffen. In Deutschland kritisierte die Regierung Musk für seine Unterstützung der rechtspopulistischen AfD – und Musk dachte sich: „Warum nicht?“ Ein Interview mit dem AfD-Chef steht schon in den Startlöchern. Frankreichs Macron ist ebenso wenig begeistert und wirft Musk vor, eine internationale „reaktionäre Bewegung“ zu fördern. Es ist fast so, als ob Musk das Drehbuch für die nächste Staffel von „House of Cards: Die Weltedition“ schreibt.
Was kommt als Nächstes?
Es ist schwer zu sagen, was Musks nächste Schritte sind, aber eines ist sicher: Die Kombination aus Trump und Musk wird die Welt auf Trab halten. Ob es um die Unterstützung für rechtspopulistische Parteien, die Einmischung in nationale Angelegenheiten oder um seine „diplomatischen“ Tweets geht – Elon Musk hat es geschafft, gleichzeitig Unterhalter und Ärgernis für die Weltpolitik zu sein. Die kommenden vier Jahre versprechen eine turbulente Mischung aus Drama, Komödie und Tragödie. Also schnallen Sie sich an – der Zirkus hat gerade erst begonnen
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