Da hat Elon Musk seinem alten Kumpel Donald Trump mal einen richtig netten Gefallen getan – nämlich 70 Millionen Dollar in dessen Wahlkampf investiert. Man könnte meinen, das sei eine Geste echter Männerfreundschaft. Doch diese Männerfreundschaft hat einen kleinen Haken: Musks Unterstützung könnte indirekt für den größten Tagesverlust der Trump Media & Technology Group (TMTG) seit ihrem Börsengang gesorgt haben. Ups!
Ein Börsensturz à la Trump: 1,3 Milliarden Dollar futsch
Am Mittwoch erlebte TMTG, die Muttergesellschaft von Trumps Social-Media-Plattform Truth Social, einen plötzlichen und spektakulären Kurssturz. Die Aktie fiel um satte 22,3 Prozent – und das heißt in Zahlen: Trumps Vermögen schmolz in ein paar Stunden um lockere 1,3 Milliarden Dollar. Ja, richtig gelesen: Milliarden, nicht Millionen! Für Trump ein harter Schlag. Schließlich war sein Unternehmen am Vortag noch kurzzeitig mehr wert als Musks eigenes Spielzeug, die Plattform X (ehemals Twitter).
Wie konnte das passieren? – Insidern zufolge könnte Elon Musk schuld sein
Nun rätseln alle, was den dramatischen Kursverfall ausgelöst hat. Ein offizielles Statement von Trump Media? Fehlanzeige. Laut CNN Money vermuten Insider technische Faktoren und einen Verlust an „Momentum“. Doch ganz besonders spannend wird es, wenn man einem Gerücht Glauben schenkt: Angeblich könnte Musk selbst unfreiwillig für den Absturz verantwortlich sein.
Laut einem Bericht von Market Match soll Musk in einer Telefonkonferenz mit politischen Unterstützern so ganz nebenbei erwähnt haben, dass eine Rückkehr von Trump ins Weiße Haus zu „wirtschaftlichem Chaos“ führen würde. Das sind natürlich genau die Worte, die jeder Investor hören möchte, bevor er weiter in Trump-Aktien investiert – nicht. Musk soll weiter erklärt haben, dass die US-Regierung dringend ihre Ausgaben reduzieren müsse und dass er im Falle von Trumps Sieg drastische Sparmaßnahmen anleiten würde. Und zack, plötzlich wollten alle ihre TMTG-Aktien loswerden.
Vom „Meme-Aktien-Star“ zum Börsen-Absturz
Dan Ives, ein Analyst bei Wedbush Securities, bringt es auf den Punkt: Die Bewertung von Truth Social sei „ein Rätsel“. Das Unternehmen habe viel weniger Nutzer als andere Social-Media-Giganten und bestehe quasi nur aus Trumps Fanclub. Es sei wie bei anderen Meme-Aktien – AMC, GameStop und Co. lassen grüßen. Trotzdem hätten viele Investoren darauf gesetzt, dass Trumps Rückkehr ins Weiße Haus den Aktienkurs befeuern könnte. Das war die „große Wette“. Tja, aber wie es bei Wetten so ist: Manchmal läuft’s eben nicht.
Musk als (ungewollter?) Saboteur
Dabei hätte alles so schön sein können. Musk und Trump: ein Power-Duo, das Amerika und die Börse nach ihren Vorstellungen formen könnte. Aber vielleicht hat sich Musk hier ein bisschen selbst ins Bein geschossen. Seine vage Warnung vor wirtschaftlichem Chaos im Falle von Trumps Sieg könnte genau das gewesen sein, was Investoren zum Rückzug animierte. Schließlich: Wer möchte schon in ein Unternehmen investieren, wenn selbst der größte Unterstützer Zweifel an der Stabilität äußert?
Noch ein Twist: Musk könnte selbst zum Sparkommissar werden
Ironischerweise soll Trump Musk nach seinem Wahlsieg (sollte er tatsächlich gewinnen) mit der Leitung einer „Kommission zur Regierungseffizienz“ betrauen. Das klingt fancy, bedeutet aber wohl vor allem eins: Musk würde für drastische Kürzungen im Bundeshaushalt verantwortlich sein. Der Gedanke ist klar – die Schuldenkrise der USA soll entschärft werden, und Musk soll den Rotstift schwingen. Dass er damit in der besagten Telefonkonferenz offenhaus schon ein bisschen angefangen hat, war möglicherweise nicht die schlaueste Entscheidung.
Die Moral von der Geschichte: Wer in MAGA investiert, sollte besser auch ein bisschen Gaga sein
Die Moral der Geschichte? Vielleicht: Meme-Aktien bleiben Meme-Aktien, und große Freundschaftsgesten in der Politik haben selten ein Happy End. Am Ende des Tages ist Musk zwar ein großer Unterstützer Trumps, aber sein Hang zur offenen Meinungsäußerung könnte ihm (und Trump) hier zum Verhängnis geworden sein. Wenn selbst Musks Unterstützung keine Stabilität bringt, könnte das ein Zeichen für Investoren sein, ihre Millionen vielleicht doch woanders zu parken – idealerweise dort, wo der Haupt-Unterstützer nicht im Vorbeigehen das ganze Investment als Risiko bezeichnet.
Die Moral für Trump? Die Börse kann launisch sein, und auch eine Aktie, die kurzzeitig Elon Musks eigenes Social-Media-Imperium übertrumpft, ist nicht vor Abstürzen sicher. Und für Musk? Vielleicht ein bisschen weniger reden und ein bisschen mehr überlegen, bevor man öffentlich darüber nachdenkt, wie der eigene Freund die Wirtschaft ins Chaos stürzen könnte.
Trump und Musk mögen zwar politisch Seite an Seite stehen, aber wirtschaftlich gesehen sollte man vielleicht doch lieber etwas Abstand halten.
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