Mit der Teil-Legalisierung von Cannabis könnte sich der Lehrbetrieb in deutschen Schulen unfreiwillig zu einer etwas entspannteren Angelegenheit entwickeln, befürchtet der Lehrerverband. Verbandspräsident Düll verriet der „Rheinischen Post“ mit einem besorgten Unterton, dass vor allem an Schulen, wo sich die Schüler bereits im legalen Alter befinden, Lehrer auf eine neue Herausforderung gestoßen sind. „Man könnte sagen, das Klassenzimmer verwandelt sich gelegentlich in eine lässigere Lounge,“ scherzte er, wobei die Betonung auf ‚gelegentlich‘ liegt.
Besonders an Gesamtschulen, Gymnasien und Berufsschulen, so Düll, könnten Lehrer vermehrt den Duft von Kreativität – oder ist es doch Cannabis? – in der Luft schnuppern. Der Verbandspräsident warnte allerdings die Schüler mit einem Augenzwinkern: „Wer glaubt, mit einem Joint in der Pause die Schulstunden auflockern zu können, der könnte sich schnell in einem weniger spaßigen Nachsitzen wiederfinden.“ Weiterhin merkte er an, dass je nach Schwere der Vernebelung nicht nur die Schulordnung, sondern auch die Strafverfolgungsbehörden ins Spiel kommen könnten.
Seit dem 1. April dürfen Erwachsene ihren grünen Daumen in der Öffentlichkeit zeigen, allerdings mit klaren Grenzen: In der Nähe von Schulen, Kindergärten und Sportstätten bleibt der Cannabis-Konsum strikt verboten. „Man könnte fast meinen, der Aprilscherz ist dieses Jahr auf unsere Kosten gegangen,“ fügte Düll mit einem Lächeln hinzu.
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