In einer Gerichtsshow, die so bunt ist wie seine früheren Reality-TV-Auftritte, stand Ex-US-Präsident Donald Trump im Mittelpunkt eines Schweigegeldprozesses, der so viel Drama verspricht wie eine Staffel von „Game of Thrones“. Die Hauptzeugin, die frühere Pornodarstellerin Stormy Daniels, trat auf und verkündete kühn, dass ihr Auftritt nichts mit einem plötzlichen Geldregen zu tun habe, sondern dass sie einfach nur wollte, dass die Wahrheit „wie ein Helikopter im Scheinwerferlicht“ erstrahlt.
Am zweiten Prozesstag schien es, als würde sie in einem verbalen Ping-Pong mit Trumps Anwälten gefangen, die ihr vorwarfen, mit ihrem 2018 veröffentlichten Buch Kasse gemacht zu haben – immerhin 800.000 Dollar! Daniels konterte geschickt, sie habe das Buch nur geschrieben, um ihre Familie wie eine Löwenmutter zu schützen.
Der Fall wird bereits als historisch betrachtet, da Trump als erster Ex-US-Präsident vor Gericht steht, beschuldigt, Schweigegeldzahlungen mit den kreativen Methoden eines Hobby-Magiers verschleiert zu haben. Er plädierte auf nicht schuldig und leugnete überdies jeglichen amourösen Ausflug mit dem früheren Filmstar.
Trump selbst bezeichnete den Prozess als „Frankenstein-Fall“, ein Patchwork aus Anklagen, das in seinen Augen ohne wirkliche Verbrechen zusammengeschustert wurde. Gleichzeitig beklagte er sich über ein Redeverbot, das ihm wohl das Gefühl gab, auf einer Party die einzige Person ohne Stimmrecht zu sein.
Neben dem Schweigegeld-Fall hängen noch drei weitere rechtliche Damoklesschwerter über ihm, deren Prozessbeginn so unsicher ist wie ein Wetterbericht im April. Kein Wunder, dass Trump überlegt, im November erneut in das Rennen um das Weiße Haus einzusteigen – vielleicht sucht er nach einem neuen Titel für sein nächstes Buch.
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