Marcello Dell’Utri, italienischer Senator und Vertrauensmann von Ministerpräsident Silvio Berlusconi, ist im vergangenen Juni von einem Berufungsgericht in Palermo zu sieben Jahren Haft verurteilt worden, weil er in den 1980er Jahren und bis 1992 als Vermittler zwischen dem Premierminister und der sizilianischen Cosa Nostra fungierte.
Die am Freitagabend veröffentlichte Urteilsbegründung verstärkt den Druck auf den italienischen Premier, der derzeit um das Überleben seiner Regierung kämpft. Urteilsbegründungen werden in Italien immer einige Monate nach Prozessende veröffentlicht. Laut den Richtern habe der 69-jährige Dell’Utri „einen beträchtlichen und gezielten Beitrag zur Konsolidierung und Stärkung der Mafia geleistet“. Dell’Utri habe den Mafia-Bossen ermöglicht, mehrere Jahre lang Kontakte zum Medienzaren Berlusconi zu pflegen, der in jenen Jahren sein wirtschaftliches und finanzielles Imperium auf Sizilien aufgebaut hatte. Daher sei Dell’Utri wegen Verbindungen zum organisierten Verbrechen verurteilt worden, erklärte das Gericht.
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