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Nachhaltige Kapitalanlagen – das Gespräch mit Kerstin Bontschev

styles66 (CC0), Pixabay
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Interviewer: Vielen Dank, dass Sie sich heute Zeit für dieses Interview nehmen, Frau Bontschev. Beginnen wir mit der einfachsten Frage: Was ist eine nachhaltige Kapitalanlage?

Kerstin Bontschev (Rechtsanwältin): Gern geschehen, es ist mir eine Freude, hier zu sein. Eine nachhaltige Kapitalanlage ist eine Investition, die neben finanziellen Renditezielen auch ökologische, soziale und Governance-Aspekte (kurz ESG) berücksichtigt. Der Gedanke dabei ist, dass eine Investition nicht nur finanziell, sondern auch ethisch „profitabel“ sein sollte.

Interviewer: Können Sie die ESG-Kriterien näher erläutern?

Kerstin Bontschev: Selbstverständlich. ESG steht für „Environmental, Social, and Governance“. Das „E“ bezieht sich auf Umweltfragen. Hierzu zählen etwa der CO2-Ausstoß eines Unternehmens oder seine Haltung zu erneuerbaren Energien. Das „S“ für „Social“ bezieht sich auf soziale Faktoren wie Arbeitsbedingungen oder Menschenrechte. Schließlich steht das „G“ für „Governance“, was die Unternehmensführung betrifft. Dazu gehören beispielsweise die Transparenz der Geschäftsführung oder die Einhaltung von Compliance-Regeln.

Interviewer: Warum ist eine nachhaltige Kapitalanlage wichtig?

Kerstin Bontschev: Nachhaltige Kapitalanlagen sind wichtig, weil sie dazu beitragen können, langfristig positive Veränderungen in Gesellschaft und Umwelt zu fördern. Zudem zeigt die Forschung, dass Unternehmen, die in ESG-Faktoren investieren, tendenziell stabiler und langfristig erfolgreicher sind. Das macht sie auch aus rein finanzieller Sicht attraktiv.

Interviewer: Welche rechtlichen Aspekte sollte man bei nachhaltigen Kapitalanlagen beachten?

Kerstin Bontschev: In Europa haben wir zum Beispiel die EU-Verordnung über nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten im Finanzdienstleistungssektor, die bestimmte Transparenzpflichten für Finanzprodukte schafft. Anleger sollten darauf achten, dass sie alle nötigen Informationen erhalten und dass die Anlageprodukte, in die sie investieren, tatsächlich nachhaltig sind, wie beworben.

Interviewer: Was würden Sie Anlegern raten, die in nachhaltige Kapitalanlagen investieren möchten?

Kerstin Bontschev: Erstens sollten Anleger ihre eigene Risikobereitschaft und ihre finanziellen Ziele klar definieren. Zweitens ist es wichtig, gründlich zu recherchieren und zu prüfen, ob die Anlageprodukte tatsächlich die ESG-Kriterien erfüllen, die dem Anleger wichtig sind. Es ist ratsam, professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass die gewählte Anlagestrategie sowohl den finanziellen als auch den nachhaltigen Zielen entspricht.

Interviewer: Vielen Dank für Ihre Einblicke, Frau Bontschev.

Kerstin Bontschev: Sehr gern, ich hoffe, dass ich ein wenig Licht ins Dunkel des Themas nachhaltige Kapitalanlage bringen konnte.

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