Der Bruder des Wikileaks-Gründers Julian Assange, Gabriel Shipton, hat sich sehr besorgt über den Gesundheitszustand seines Bruders gezeigt. „Wir leben in der Angst, dass er während dieses gerichtlichen Auslieferungsprozesses nicht durchhält oder tatsächlich stirbt“, sagte Shipton am Montag der Nachrichtenagentur AFP.
Vor dem britischen Konsulat in New York organisierte Shipton eine Demonstration mit weiteren Unterstützern seines Bruders, darunter der Mitbegründer der britischen Rockband Pink Floyd, Roger Waters. Sein Bruder sei „nicht mehr der Mann, der er war, als das alles begann“, sagte Shipton. Aber „er bleibt stark und kämpferisch“.
Assange sitzt in London in Haft. Die USA fordern seine Auslieferung wegen des Vorwurfs der Spionage und der Veröffentlichung geheimer Dokumente auf der Enthüllungplattform Wikileaks zu den Kriegen im Irak und in Afghanistan. Nach Angaben seiner Verlobten Stella Moris hat Assange Ende Oktober einen leichten Schlaganfall erlitten.
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Der Ausschuss zur Aufarbeitung des Angriffs auf das US-Kapitol hat den Weg für strafrechtliche Schritte gegen den Stabschef des damaligen Präsidenten Donald Trump vorbereitet. Der Ausschuss nahm am Montagabend (Ortszeit) einstimmig einen Bericht an, der Mark Meadows Missachtung des Kongresses vorwirft. Im nächsten Schritt muss das Plenum des Repräsentantenhauses abstimmen. Dort haben die Demokraten von US-Präsident Joe Biden eine knappe Mehrheit.
Falls sich die Mehrheit dem Ausschuss anschließen sollte, geht das Verfahren ans Justizministerium, das Meadows anklagen könnte. Meadows sei in einer „einzigartigen Position, um wichtige Informationen über die Ereignisse des 6. Jänner 2021“ zur Verfügung zu stellen, hieß es in dem Bericht. Der 62-Jährige gilt als wichtiger Zeuge und hielt sich während der Erstürmung des Kapitols im Weißen Haus auf.
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Kanada hat 40 Mrd. kanadische Dollar (rund 28 Mrd. Euro) veranschlagt, um damit indigene Kinder und ihre Familien für eine Zwangsüberstellung in Internate zu entschädigen. Das Thema beschäftigt das Land seit Monaten.
Die Auszahlung der Entschädigungen soll starten, sobald die rechtlichen Verfahren abgeschlossen sind. Sie sollen rund 55.000 Kindern zugutekommen und eine grundsätzliche Reform der Betreuung ermöglichen, so die zuständige Ministerin Patty Hajdu.
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Rund neun Monate – oder 217 Tage – nach der letzten Parlamentswahl in den Niederlanden haben sich die vier bisherigen Regierungsparteien auf einen neuen Koalitionsvertrag geeinigt.
Die rechtsliberale VVD von Ministerpräsident Mark Rutte, die linksliberale D66, die christdemokratische CDA und die Christen Unie wollen die bisherige Koalition fortsetzen, hieß es gestern Abend in Den Haag. Die Koalitionsverhandlungen waren die längsten in der Geschichte des Landes.
Der Vertrag soll nun zunächst den Fraktionen zur Zustimmung vorgelegt und dann im Parlament präsentiert werden. Es gilt praktisch als sicher, dass Rutte erneut mit der Bildung der Regierung beauftragt wird. Möglicherweise wird aber sein neues Kabinett erst im Jänner vereidigt. Der 54 Jahre alte Rutte ist seit elf Jahren Premier und damit der längst amtierende Regierungschef des Landes.
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