UNO-Generalsekretär Antonio Guterres hat rund um das orthodoxe Osterfest am kommenden Wochenende eine Waffenruhe im Ukraine-Krieg gefordert. „Die viertägige Osterzeit sollte ein Zeitpunkt sein, um gemeinsam Leben zu retten und den Dialog über ein Ende des Leids in der Ukraine zu vertiefen“, so Guterres heute in New York.
Eine Waffenruhe von Donnerstag an böte Zivilisten die Gelegenheit, umkämpfte Gebiete zu verlassen. Gleichzeitig könnten Hilfsorganisationen lebensrettende Unterstützung in besonders betroffenen Regionen wie Mariupol, Cherson und Donezk leisten. Derzeit seien laut UNO-Schätzungen rund zwölf Millionen Menschen in der Ukraine auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Das orthodoxe Ostern findet in der Regel einige Tage nach dem Fest der westlichen Kirchen statt, weil das Datum nach dem älteren Julianischen Kalender berechnet wird.
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Im seit Wochen von der russischen Armee belagerten Mariupol halten die Straßenkämpfe nach Angaben der ukrainischen Behörden weiter an. „In Mariupol wird gekämpft“, sagte der ukrainische Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, heute im US-Sender CNN. „Es finden Straßenkämpfe statt, und das nicht nur mit Kleinwaffen, sondern es gibt auch Panzerschlachten auf den Straßen der Stadt.“
Stadtviertel, in denen viele ukrainische Kämpfer seien, stünden unter „schwerem Beschuss, doch die Verteidigung hält stand“, sagte Kyrylenko. „In einigen Stadtteilen gehen die Straßenkämpfe weiter.“ Man könne „nicht sagen“, dass diese von der russischen Armee kontrolliert würden. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht verifiziert werden. Moskau hatte zuvor eine Feuerpause verkündet.
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Beim Untergang des russischen Flaggschiffs „Moskwa“ sollen laut einem Bericht des Exilmediums Meduza mindestens 37 Matrosen gestorben sein. Zudem gebe es Dutzende Verletzte und Vermisste.
Insgesamt sollen etwa 500 Matrosen auf dem Schiff gewesen sein. Dem Bericht zufolge sollen sich zahlreiche Wehrdienstleistende unter den Opfern befunden haben.
Das russische Verteidigungsministerium hatte bisher behauptet, das Schiff sei vollständig evakuiert worden. Laut Darstellung Russlands sank die „Moskwa“ in Folge einer Munitionsexplosion in stürmischer See. Die Ukraine behauptet hingegen, das Schiff sei nach mehreren Raketentreffern gesunken.
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Die Regierung des Inselstaats Fidschi im Südpazifik hat heute Vorkehrungen dafür getroffen, die Superjacht „Amadea“ am Auslaufen aus dem Hafen von Lautoka zu hindern.
Die Justiz forderte die „Amadea“, die einem russischen Oligarchen gehören könnte, auf, das Hoheitsgebiet des Inselstaats nicht zu verlassen, bis die Vollmachten zur Beschlagnahme durch die örtlichen Behörden und die US-Behörden vorlägen.
Die Jacht wurde in einigen Berichten mit dem russischen Oligarchen Suleiman Kerimow in Verbindung gebracht. Kerimow steht wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine auf Sanktionslisten der USA und der EU.
Der Wert der „Amadea“ wird von der Website Superyachtfan.com auf 325 Mio. Dollar geschätzt. Auf verschiedenen Listen wird Kerimow als Eigner der „Amadea“ geführt; eine offizielle Bestätigung dafür gibt es nicht.
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Für den britischen Premierminister Boris Johnson wird die Affäre um verbotene Lockdown-Partys im Regierungssitz Downing Street doch noch einmal heikel. Bei seinem ersten Auftritt, nachdem er wegen der Teilnahme an einer unerlaubten Versammlung einen Strafbefehl von der Polizei erhalten hatte, zeigte er sich heute reuig.
Trotzdem droht ihm womöglich eine Untersuchung zu der Frage, ob er das Parlament in der Angelegenheit belogen hat. Eine absichtliche Täuschung des Parlaments gilt als klarer Rücktrittsgrund.
„Ich habe den Schmerz und die Wut sofort gespürt“, sagte Johnson zu dem Strafbefehl. Das britische Volk verdiene etwas Besseres von seinem Premier. Er habe die Strafe bezahlt und entschuldige sich umfassend. Allerdings blieb er dabei, nicht geahnt zu haben, dass es sich bei der betreffenden Versammlung um eine Party gehandelt habe – der Premier hatte sich zu seinem Geburtstag mit einem Kuchen von seinen Mitarbeitern feiern lassen.
Ob das glaubwürdig ist, könnte demnächst Gegenstand einer parlamentarischen Untersuchung werden.
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