Russland hat den letzten ukrainischen Truppen in Mariupol ein Ultimatum zum Verlassen der Stadt gestellt – und ihnen im gleichen Zug einen sicheren Abzug versprochen. Gleichzeitig verstärkten die russischen Streitkräfte ihre Angriffe auf die Hafenstadt aus der Luft. Die ukrainische Regierung spricht von einer „unmenschlichen“ Lage in der Stadt.
Chruschtschow-Urenkelin traut Putin Atomwaffeneinsatz zu
Nina Chruschtschowa, eine Urenkelin des früheren Generalsekretärs der Kommunistischen Partei der Sowjetunion (KPdSU), traut dem russischen Präsidenten Putin einen Einsatz von Atomwaffen im Krieg gegen die Ukraine zu.
Putin wolle diesen Krieg gewinnen, „um jeden Preis“, so die Einschätzung Chruschtschowas, die in den USA Politologie lehrt und als Expertin für die jüngere Geschichte Russlands gilt, in einem Interview mit der BBC. Sie prophezeie ein solchen Szenario nicht, betont Chruschtschowa, schließe aber nicht aus, dass die russische Armee taktische Nuklearwaffen (solche mit begrenzter Schlagkraft) einsetzen könnte. Der Urgroßvater der US-russichen Politologin war zwischen 1953 und 1964 als Generalsekretär der KPdSU der mächtigste Mann der Sowjetunion.
Selenskyj droht mit Abbruch der Gespräche mit Moskau
Der Fall der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol würde dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj zufolge das endgültige Aus der Gespräche mit Russland bedeuten. Für beide Seiten wäre das eine „Sackgasse, denn wir verhandeln weder über unsere Territorien noch über unsere Leute“, sagt Selenskyj.
Nun auch Sberbank auf Sanktionsliste
EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen plant die Ausweitung der Sanktionen gegen Russland auf die Sberbank. Sie ist das größte russische Kreditinstitut. „Wir sehen uns weiter den Bankensektor an, insbesondere die Sberbank, die alleine 37 Prozent des russischen Bankensektors ausmacht“, sagt sie mit Blick auf das anstehende sechste Sanktionspaket der „Bild am Sonntag“.
Berichte über Explosionen in Kiew
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew hat es laut Berichten der Nachrichtenagentur Reuters mehrere Explosionen und in den frühen Morgenstunden Luftalarm gegeben.
Weitere US-Waffenlieferungen treffen ein
Erste Teile des jüngsten Unterstützungspakets an Waffen und Munition aus den USA treffen in der Ukraine ein, wie der TV-Sender CNN berichtet. Washington hat Kiew am Mittwoch weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar (740 Mio. Euro) zugesagt – darunter auch Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber.
EU bereitet laut Kommission Erdölembargo vor
Die EU-Kommission bereitet laut ihrer Präsidentin von der Leyen ein Erdölembargo gegen Russland vor. „Wir entwickeln gerade kluge Mechanismen, damit im nächsten Sanktionsschritt auch Öl einbezogen werden kann“, sagt sie der „Bild am Sonntag“. Öl werde global gehandelt.
„Was nicht passieren soll, ist, dass (der russische Präsident Wladimir, Anm.) Putin auf anderen Märkten noch höhere Preise für Lieferungen kassiert, die sonst in die EU gehen.“ Putin hat zuletzt angedacht, künftig mehr Erdöl und Erdgas nach Asien anstatt nach Europa liefern zu wollen.
Russland veröffentlicht Video mit Besatzung der „Moskwa“
Das russische Verteidigungsministerium hat gestern ein Video veröffentlicht, das angeblich ein Treffen zwischen dem Chef der Marine und den Überlebenden des im Schwarzen Meer gesunkenen Kriegsschiffs „Moskwa“ zeigt.
In dem etwa 30 Sekunden langen Video sind einige Dutzende Männer in Marineuniform zu sehen, die stramm vor dem Chef der Marine, Nikolaj Jewmenow, stehen. Das Treffen soll in Sewastopol auf der annektierten Krim-Halbinsel stattgefunden haben.
Russland fordert Soldaten in Mariupol zur Kapitulation auf
Die russische Armee hat die ukrainischen Streitkräfte in der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol erneut zur Aufgabe aufgerufen.
Unter Berücksichtigung der „katastrophalen Situation“ im Stahlwerk Asow-Stahl biete man den eingeschlossenen ukrainischen Kämpfern sowie „ausländischen Söldnern“ an, die Feindseligkeiten einzustellen und die Waffen niederzulegen, heißt es in einer in der Nacht auf heute veröffentlichten Mitteilung von Generaloberst Michail Misinzew aus dem russischen Verteidigungsministerium.
Knapp 1.500 Menschen aus Kampfgebieten herausgebracht
Rund 1.450 Menschen sind ukrainischen Angaben zufolge gestern aus umkämpften Gebieten des Landes in Sicherheit gebracht worden. Etwa 1.380 Menschen sind aus mehreren Städten im Süden und Osten des Landes in der Stadt Saporischschja angekommen, darunter 170 aus der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol, teilt das Büro Selenskyjs auf Telegram mit.
Von der Leyen fordert EU-Länder zu Waffenlieferungen auf
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ersucht den Westen um mehr militärische und diplomatische Unterstützung, die EU-Spitze will dieser Bitte Folge leisten.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen appelliert an die EU-Länder, der Ukraine schnell weitere Waffen zu liefern. „Für alle Mitgliedstaaten gilt, wer kann, sollte schnell liefern, denn nur dann kann die Ukraine in ihrem akuten Abwehrkampf gegen Russland bestehen“, sagt sie gegenüber der deutschen „Bild am Sonntag“.
Kommentar hinterlassen