Die europäischen Bahnen wollen ihre Hilfe für die Ukraine verstärken und damit nicht zuletzt den Getreideexport erleichtern. Dazu wollen sich rund 30 Bahnchefs in einer „Ukraine-Deklaration“ bekennen, die heute in Wien verabschiedet werden soll. Neue Terminals und Umschlagplätze müssten errichtet und vorhandene künftig optimal genutzt werden, um angesichts des Ukraine-Kriegs das Getreide per Bahn besser ausführen zu können, sagte der Vorstandschef der Deutschen Bahn, Richard Lutz, vor Beginn des Treffens der Bahnchefs. „Wir suchen händeringend nach zusätzlichen Kapazitäten.“ Selbst wenn der Krieg schnell zu Ende gehe, werde es wohl wegen der Minen länger dauern, bis der Seeweg wieder voll nutzbar sei, meinte Lutz.
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Die USA wollen die Ukraine mit weiteren Waffenlieferungen im Wert von rund 400 Millionen US-Dollar (393 Mio. Euro) unterstützen. Zu dem neuen Paket gehören vier Mehrfachraketenwerfer vom Typ HIMARS, 1.000 hochpräzise 155-Millimeter-Artilleriegeschoße, Radargeräte zur Artillerieaufklärung und Ersatzteile.
Mit den neuen US-Raketenwerfern verfügen die ukrainischen Streitkräfte dann über zwölf HIMARS-Systeme. Angaben des russischen Militärs, zwei Exemplare zerstört zu haben, wies das Pentagon zurück. Alle an die Ukraine gelieferten HIMARS seien weiterhin im Einsatz.
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Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will sich im russischen Angriffskrieg gegen sein Land weiter mit Botschaften auch an das Ausland wenden. „Wir arbeiten jeden Tag und unter allen Umständen so viel wie möglich an der außenpolitischen Front“, sagte er gestern in einer Videobotschaft. Seine Videoansprache an das slowenische Parlament gestern sei bereits die 24. Rede an ein Abgeordnetenhaus eines EU-Mitglieds gewesen.
Drei Ansprachen an die Parlamente der übrigen der insgesamt 27 EU-Mitgliedstaaten stehen noch aus. „Ich hoffe, dass auch die drei anderen EU-Länder spüren werden, dass es bei diesen Appellen nicht um Politik geht, sondern um den Schutz unserer gemeinsamen Freiheit, und deshalb werden wir an den Punkt kommen, an dem ich eines Tages sagen kann: Alle 27 Parlamente der Europäischen Union hören den Freiheitskampf besser als jede russische Manipulation“, sagte der Präsident.
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Wegen ihres bisher schlimmsten Coronavirus-Ausbruches schließt die chinesische Sonderverwaltungszone Macau eine Woche lang ihre Casinos. Auch andere nicht lebensnotwendige Geschäfte blieben von Montag an geschlossen, sagte Andre Cheong von der Stadtverwaltung heute bei einer Pressekonferenz. Die rund 600.000 Einwohnerinnen und Einwohner von Macau wurden aufgerufen, die Woche über ihre Wohnung nur in Notfällen zu verlassen. Zuwiderhandlungen würden mit bis zu zwei Jahren Gefängnis bestraft, sagte Cheong.
Macau registrierte heute 71 Coronavirus-Neuinfektionen. Damit stieg die Fallzahl seit Beginn der aktuellen Infektionswelle am 18. Juni nach Behördenangaben auf 1.374. Wie Festlandchina verfolgt Macau eine strikte Null-Covid-Politik mit Lockdown-Maßnahmen und Abriegelungen im Fall von Ausbrüchen. Die Behörden kombinieren die einwöchigen Einschränkungen mit Massen-PCR-Tests.
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Ein heute in Rom anstehendes Open Air mit rund 80.000 erwarteten Teilnehmerinnen und Teilnehmern sorgt angesichts der auch in Italien steigenden Coronavirus-Zahlen für Debatten. Hintergrund ist die von einer Ärztevereinigung geforderte Absage des seit April ausverkauften Konzerts der italienischen Song-Contest-Gewinner Maneskin.
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