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Nachruf

Pexels (CC0), Pixabay
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Olivia Newton John verstarb vor wenigen Tagen. Sie war ein Sympathieträger. Sie wurde zwar im englischen Cambridge geboren, wanderte aber mit ihren Eltern schon bald nach Australien aus. Dort gründete sie in jungen Jahren eine Mädchenband. Ein Gesangswettbewerb brachte sie wieder zurück nach England und Amerika.

So entschied sich Australien auch für ein Staatsbegräbnis ihr zu Ehren. Rund 30 Jahre lang führte sie einen öffentlichen Kampf gegen Krebs und gab so vielen Menschen Mut und Hoffnung.

Filme wie Grease mit John Travolta machten sie berühmt. Dass sie damals (1979) schon 30 Jahre alt und John Travolta erst 24 war, fiel den meisten Zuschauern wahrscheinlich gar nicht auf.  Perfekt waren die beiden Protagonisten im Film aufeinander abgestimmt. Ja sogar viele Jahre später, bei gemeinsamen Auftritten, wirkte die ältere Olivia wesentlich jünger als ihr Partner John Travolta (https://www.youtube.com/watch?v=WvOWox2o5cU).

Olivia Newton Johns spätere Hits wie Xanadu (https://www.youtube.com/watch?v=mX8Y_LUxIJo), Physical (https://www.youtube.com/watch?v=vWz9VN40nCA) und andere machten sie für das Publikum unsterblich.

Was viele Jahre eigentlich nur Physikstudenten wussten war, dass Olivia Newton John die Enkelin von Max Born war. Max Born war einer der Miterbauer der Quantenmechanik und Nobelpreisträger für Physik. Es war auch zuerst Max Born der dem jungen Heisenberg sagte, was er auf Helgoland mathematisch eigentlich gefunden hatte. Werner Heisenberg wurde dafür mit dem Nobelpreis 1933 gewürdigt. Max Born wurde zuerst übergangen, aber erhielt einige Jahre später (1954) ebenso den Nobelpreis für seine Leistungen bei der Entwicklung der Quantenmechanik.

Erst vor kurzem erschien (endlich) eine Biografie von Max Born (https://www.amazon.de/Max-Born-Baumeister-Quantenwelt-Biographie/dp/382741640X). Insbesondere Olivia Newton John unterstützte die Biografie durch einige, private Dokumente und Beiträge. So kam eine lesenswerte Biografie eines zu Unrecht vernachlässigten, großen Mannes zu Stande.

Aus heutiger Sicht würde man sagen, dass Born sogar etwas zu empfindsam war (also eher neurotisch) und mitunter sehr unter der beißenden Kritik des österreichischen Physikgenies Wolfgang Pauli litt, welcher zu Anfang seiner Karriere auch sein Assistent war. So meinte Wolfgang Pauli bei einer Buchbesprechung von Max Born einmal, da man ja zum Schluss einer Rezension immer etwas Positives schreiben sollte: „Druck und Paginierung waren wie immer von hervorragender Qualität“, da Pauli ansonsten kein gutes Haar daran ließ.

Erwähnenswert ist vielleicht zudem, dass der berühmt gewordene Spion Klaus Fuchs (er übermittelte den Russen viele Informationen aus Los Alamos zum Bau der Atombombe, da er für ein Kräftegleichgewicht war) einige Zeit ein gern gesehener Gast im Hause Borns war. Max Born machte sich dahingehend später einige Vorwürfe. Norbert Wiener hielt Klaus Fuchs zudem für den Begabtesten und Borns Studenten (insbesondere Werner Heisenberg miteingeschlossen).

Aber vielleicht wissen noch weniger Menschen, dass es gerade Klaus Fuchs war, der sein Auto Richard Feynman (ebenfalls Nobelpreisträger für Physik) lieh, damit dieser von Los Alamos aus an den Wochenenden seine junge, aber todkranke Frau besuchen konnte.

Olivia Newton John hat uns vielmehr hinterlassen als nur ihr Andenken. Wir werden wahrscheinlich in den kommenden Jahren noch viele weitere Facetten an ihr entdecken.

Quelle:

Salvatore Giacomuzzi

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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