EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat Indien indirekt um Unterstützung beim Vorgehen gegen Russland gebeten. „Wir bitten dringend alle Mitglieder der internationalen Gemeinschaft um Unterstützung unserer Bemühungen nach andauerndem Frieden“, sagte die Deutsche bei einem Besuch in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi heute.
Die EU habe ihre Sanktionen so konzipiert, dass diese über einen längeren Zeitraum in Kraft blieben und ein Druckmittel seien, um eine diplomatische Lösung zu erreichen, die einen dauerhaften Frieden bringe.
Indien trug westliche Sanktionen bisher nicht mit
Von der Leyen erinnerte auch an ihre Reise in die Ukraine und ihren Besuch im Kiewer Vorort Butscha, wo russischen Truppen Kriegsverbrechen zur Last gelegt werden. „Ich habe mit meinen eigenen Augen die Leichen gesehen, die auf dem Boden aufgereiht waren. Ich habe die Massengräber gesehen.“ Sie betonte, man werde dafür sorgen, dass die Aggression Russlands zu einem strategischen Misserfolg werde.
Indien hatte die Tötung von Zivilisten in Butscha verurteilt, sich zugleich aber wie immer mit Kritik am Aggressionskrieg Russlands zurückgehalten. Indien trägt auch die westlichen Sanktionen nicht mit. Die EU versucht derzeit wie auch die USA und Großbritannien, engere Beziehungen zu Indien aufzubauen.
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Russland hat 40 deutsche Diplomaten zu „unerwünschten Personen“ erklärt und damit deren Ausweisung verfügt.
Dem deutschen Botschafter in Moskau sei heute ein Protestschreiben gegen die „unfreundliche Politik“ Berlins und gegen die Ausweisung von 40 russischen Diplomaten Anfang April übergeben worden, teilte das Außenministerium in Moskau mit.
Die Zahl entspricht nach Informationen der dpa etwa einem Drittel des deutschen diplomatischen Korps in Russland.
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Die selbst erklärte Atommacht Nordkorea hat Medienberichten zufolge eine nächtliche Militärparade abgehalten. Die Truppenschau habe heute am späten Abend (Ortszeit) auf dem Kim-Il-Sung-Platz in der Hauptstadt Pjöngjang begonnen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf informierte Quellen.
Anlass der Parade war den Berichten zufolge der 90. Gründungstag der Koreanischen Revolutionären Volksarmee (KPRA). So nennt Nordkorea ehemalige Guerillaeinheiten, die einst gegen die japanische Kolonialmacht kämpften. Die koreanische Halbinsel befand sich von 1910 bis 1945 unter der Kolonialherrschaft Japans. Neben dem Gründungstag der KPRA begeht das Land zudem am 8. Februar den Jahrestag zur Gründung seiner heutigen Volksarmee.
Keine Informationen zu Waffen
Ob bei der Parade auch Interkontinentalraketen (ICBM) und andere strategische Waffen vorgeführt wurden, war zunächst unklar. Das Land hatte in diesem Jahr bereits mehrfach Raketen einschließlich einer ICBM getestet, die einen Atomsprengkopf tragen können.
Aus Nordkorea lagen zu der Parade zunächst keine Berichte vor. Nordkorea ist eines der am meisten isolierten Länder. Wegen seines Atomwaffenprogramms ist es harten internationalen Sanktionen unterworfen. UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea die Erprobung von atomwaffenfähigen Raketen.
Letzte Paraden ebenfalls nachts
Nordkorea nimmt oft wichtige Gedenktage zum Anlass, um, wie etwa durch eine Truppenschau, militärische Stärke zu zeigen. Auch soll durch solche Militärparaden die innere Einheit gestärkt werden. Die drei letzten Paraden fanden ebenfalls unter nächtlichem Himmel statt. In den vergangenen Wochen hatten Experten bereits unter Berufung auf Satellitenbilder über Vorbereitungen zu einer neuen großen Militärparade in Pjöngjang berichtet. Nordkorea selbst kündigte nichts dazu an.
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