Der Iran hat nach Angaben der UNO-Atomaufsichtsbehörde IAEA damit begonnen, in der unterirdischen Einrichtung Fordo Uran mit modernen Zentrifugen auf 20 Prozent anzureichern. Dabei werde Uranhexafluorid mit einem Reinheitsgrad von fünf Prozent in eine Kaskade von 166 IR-6-Maschinen eingespeist, wie die IAEA heute mitteilte.
Die UNO-Behörde erklärte im vergangenen Monat, diese Maschinen seien zwar im Einsatz, jedoch werde das angereicherte Produkt verworfen. In einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden IAEA-Bericht hieß es zudem, man werde in Fordo häufiger kontrollieren. Die Regierung in Teheran habe dem zugestimmt.
Einer früheren Reuters-Meldung zufolge setzt der Iran inzwischen zwei Kaskaden ein, um Uran auf 60 Prozent anzureichern. Für den Bau von Kernwaffen ist ein Reinheitsgrad von etwa 90 Prozent erforderlich. Im internationalen Wiener Atomabkommen von 2015 ist für den Iran eine Grenze von 3,67 Prozent festgelegt.
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US-Außenminister Antony Blinken hat Russland vorgeworfen, „erhebliche aggressive Schritte gegen die Ukraine“ zu planen. Für diese Pläne gebe es „Beweise“, sagte Blinken heute beim Treffen der NATO-Außenministerinnen und -minister in Riga und drohte Moskau für den Fall eines Angriffs mit scharfen US-Wirtschaftssanktionen. Die russischen Pläne reichten von „Bestrebungen zur Destabilisierung der Ukraine aus dem Inneren heraus bis hin zu großangelegten Militäroperationen“.
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Die NATO hat eine erste Analyse ihres Debakels in Afghanistan abgeschlossen. Bei einem Treffen der NATO-Außenminister in der lettischen Hauptstadt Riga verständigte sich das Verteidigungsbündnis heute auf Empfehlungen, die Fähigkeiten zur Durchführung großer und kurzfristiger Evakuierungseinsätze zu stärken. Zudem wird angeregt, sich künftig „erreichbare Ziele“ zu setzen. Dazu sollten auch die politischen und kulturellen Standards der Einsatzländer Beachtung finden.
In Afghanistan hatten im Sommer kurze Zeit nach Ende des fast zwei Jahrzehnte dauernden NATO-Einsatzes in dem Land die militant-islamistischen Taliban die Macht zurückerobert. Folge war eine zeitlich begrenzte und teils chaotische Evakuierungsoperation für Bürgerinnen und Bürger aus NATO-Staaten und frühere afghanische Helfer der Bündnistruppen. Tausende Ausreisewillige wurden zurückgelassen.
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