NASA-Administrator Bill Nelson hat eine Untersuchung eines Berichts des Wall Street Journal gefordert, der nahelegt, dass der SpaceX-Gründer Elon Musk und der russische Präsident Wladimir Putin seit Ende 2022 in regelmäßigem Kontakt stehen. Laut diesem Bericht sollen Musk und Putin unter anderem private Themen, Geschäftsangelegenheiten und geopolitische Spannungen besprochen haben, was in den USA Bedenken zur nationalen Sicherheit ausgelöst hat.
Da Musk mit SpaceX eine enge Beziehung zur NASA und zum US-Militär unterhält, könnte er Zugriff auf sensible Informationen haben, die für die Regierung der USA von Bedeutung sind. Nelson erklärte gegenüber Semafor, dass eine Untersuchung sinnvoll sei, um festzustellen, ob es wirklich zu mehreren Gesprächen zwischen Musk und Putin gekommen sei. Ein solcher Austausch könnte vor allem für die NASA, das Verteidigungsministerium und verschiedene Geheimdienste eine kritische Bedeutung haben.
Obwohl einige US-Behörden bereits vor potenziellen Sicherheitsrisiken durch Musks Kontakte zu geopolitischen Gegnern der USA gewarnt hatten, ist die US-Geheimdienstgemeinschaft laut einem informierten Beamten zögerlich, Ermittlungen einzuleiten. Musk ist US-Bürger, was eine Untersuchung zusätzlich kompliziert.
Das Weiße Haus und das Pentagon wollten sich nicht zu dieser Angelegenheit äußern und verwiesen auf den Bericht des Wall Street Journal. Laut Quellen sollen sowohl gegenwärtige als auch ehemalige Beamte aus den USA, Europa und Russland die Existenz der Gespräche bestätigt haben. Offenbar waren die Gespräche so vertraulich, dass nur wenige Regierungsvertreter darüber informiert waren. In einem Fall soll Putin Musk sogar gebeten haben, seinen Satellitendienst Starlink nicht über Taiwan zu aktivieren, als Gefallen für den chinesischen Präsidenten Xi Jinping.
Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine spielt Musk mit Starlink eine entscheidende Rolle für die Ukraine. Der Satellitendienst von SpaceX ermöglicht der ukrainischen Armee eine verlässliche Kommunikation in Gebieten ohne funktionierende Mobilfunk- und Internetverbindungen. Nach anfänglicher Unterstützung forderte SpaceX jedoch plötzlich das US-Verteidigungsministerium auf, die Kosten für den Dienst in der Ukraine zu übernehmen. Musk zog diese Forderung später zurück und schlug auf der Plattform X einen umstrittenen Friedensplan vor, der Neuwahlen in von Russland annektierten Gebieten unter UN-Aufsicht vorsieht.
Berichten zufolge hatte SpaceX den Zugang zu Starlink-Signalen in russisch besetzten Gebieten zunächst eingeschränkt, die Abdeckung jedoch später erweitert. Die ukrainische Verteidigungsnachrichtendienste behaupteten im Jahr 2023, dass russische Kräfte in besetzten Gebieten Starlink über Drittanbieter erwerben konnten.
Auch aus biografischen Enthüllungen von Walter Isaacson ging hervor, dass Musk der Ukraine im vergangenen Jahr die Aktivierung von Starlink nahe der Krim verweigerte, was einen geplanten Angriff auf die russische Marineflotte behinderte. Laut Isaacson ließ sich Musk von der Sorge leiten, Russland könnte auf eine Attacke auf die Krim mit Atomwaffen reagieren, eine Angst, die durch Gespräche mit russischen Führungskräften verstärkt worden sei.
In jüngster Zeit hat Musk auch verstärkt politisch Schlagzeilen gemacht: Er spendete erhebliche Summen an eine Kampagne zur Unterstützung von Donald Trump und trat bei mehreren Wahlkampfveranstaltungen auf. Seine Rolle in der Politik sowie seine Aktivitäten im Wahlkampf 2024, darunter Gewinnspiele für Wähler in Swing-States, haben das Interesse des Justizministeriums geweckt.
Die Forderung nach einer Untersuchung von Bill Nelson unterstreicht die wachsenden Bedenken hinsichtlich der internationalen Verbindungen von Musk, die sowohl auf geopolitischer als auch auf nationaler Ebene Fragen aufwerfen könnten.
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