Die jüngste Erhöhung der Mehrwertsteuer auf gastronomische Leistungen zurück auf den ursprünglichen Satz ab Januar hat in der Branche für viel Aufsehen gesorgt. Es gab zwar nie eine Zusage, dass der reduzierte Mehrwertsteuersatz dauerhaft bestehen bleibt, doch die Reaktionen auf die Erhöhung sind bemerkenswert. Viele Gastronomen haben die Preise offenbar nicht nur um den Mehrwertsteueranteil, sondern darüber hinaus angehoben. Interessanterweise erinnern sich viele Verbraucher nicht daran, dass die Preise in der Gastronomie gesunken wären, als die Mehrwertsteuer seinerzeit gesenkt wurde. Es wurden damals verschiedene Gründe genannt, warum die Steuerentlastung nicht an die Kunden weitergegeben wurde.
Dieses Verhalten wirft Fragen auf bezüglich der Geschäftspraktiken in einigen Branchen. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass Unternehmer sich primär auf Forderungen und Beschwerden konzentrieren. Ein ähnliches Phänomen lässt sich bei der kürzlich gestrichenen E-Auto-Prämie beobachten. Die Preise vieler Hersteller fielen nach der Streichung der Prämie, was den Verdacht nährt, dass die staatliche Förderung in der Vergangenheit eher als zusätzlicher Verdienst angesehen wurde. Es scheint, als ob der staatliche Zuschuss über Jahre hinweg als Rabatt dargestellt wurde, was in den Augen vieler als moralisch fragwürdig und grenzwertig erscheint.
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