Verzeihen sie mir, wenn ich etwas despektierlich bin, aber manche Job-Angebote lassen einen dann nur noch mit dem Kopf schütteln. In der Werbung des Unternehmens Natura Vitalis aus Essen heißt das dann „Cannabis Berater“. Das hört sich dann ja auch irgendwie besser an als der von uns gewählte Begriff. Natürlich ist das auch wieder ein „Milliardenmarkt“, der sich da zukünftig auftun wird. Irgendwie ist das scheinbar bei jedem MLM-Produkt so. Die Realität ist dann sehr oft eine völlig andere. In jedem MLM-System musst du ganz hart arbeiten, um überhaupt auf einen grünen Zweig zu kommen, so ein MLM-Insider in einem Gespräch mit unserer Redaktion.
Wenn man das so liest, was das Unternehmen dort in einem Artikel so veröffentlicht, dann bezieht sich der Bericht auf die Wirkung von medizinischem Cannabis, denn hier heißt es: „Cannabis wurde bereits erfolgreich bei chronischen Schmerzen, Muskelverspannungen, Migräne, Depressionen, Ängsten, Krämpfen, Schuppenflechte, ADHS, Schlafproblemen, Hautirritationen, Herzproblemen, Rheuma und Entzündungen angewendet. Es soll gegen Übelkeit und zur Darmberuhigung wirken, effektiv gegen Arterienverkalkung und gegen das Wachstum von Krebszellen sein. Die Aufzählung ließe sich noch fortsetzen. Der Grund für die hohe Wirksamkeit ist, dass der Wirkstoff Cannabidiol (also CBD) das Nervensystem unterstützt. Bei gesundheitlichen Herausforderungen senden Rezeptoren Botenstoffe aus, um diese gesundheitlichen Herausforderungen zu korrigieren.“
Nun darf man aber sicherlich doch „leise Zweifel“ daran hegen, ob wir hier vom „gleichen Produkt“ reden, was die genannten Wirkungen erzeugt hat. Ob das mit Cannabis-Öl dann auch in dieser Form wirklich möglich ist? Oft hilft ja zumindest auch der Glaube daran.
Betont wird in der Veröffentlichung aber auch: „Das CBD-Öl von Natura Vitalis ist derzeit das einzige Produkt auf dem deutschen Markt, das den erlaubten THC-Grenzwert einhält (und somit völlig legal ist). Bei der Einnahme wird keine berauschende Wirkung erzielt.“ Nun gut, der Markt wird entscheiden, ob das Produkt ein Erfolg werden wird.
Schaut man sich die letzte im Unternehmensregister hinterlegte Bilanz des Unternehmens Natura Vitalis GmbH aus Essen an, dann hat sich der Erfolg bis heute scheinbar nur in „schmalen Gewinnen“ in der Bilanz niedergeschlagen. Na ja, kann ja besser werden mit der Aussicht auf einen Milliardenmarkt, nicht wahr?
natura vitalis GmbH
Essen
Jahresabschluss zum Geschäftsjahr vom 01.01.2016 bis zum 31.12.2016
Bilanz
Aktiva
31.12.2016 EUR |
31.12.2015 EUR |
|
A. Anlagevermögen | 425.713,00 | 296.064,00 |
I. Sachanlagen | 425.713,00 | 296.064,00 |
B. Umlaufvermögen | 2.468.084,44 | 2.451.758,77 |
I. Vorräte | 488.908,00 | 223.578,00 |
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 999.803,11 | 962.767,73 |
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks | 979.373,33 | 1.265.413,04 |
C. Rechnungsabgrenzungsposten | 3.125,00 | 6.342,00 |
Summe Aktiva | 2.896.922,44 | 2.754.164,77 |
Passiva |
||
31.12.2016 EUR |
31.12.2015 EUR |
|
A. Eigenkapital | 2.494.355,98 | 2.488.770,50 |
I. gezeichnetes Kapital | 25.000,00 | 25.000,00 |
II. Gewinnvortrag | 2.463.770,50 | 2.391.501,10 |
III. Jahresüberschuss | 5.585,48 | 72.269,40 |
B. Rückstellungen | 66.252,00 | 56.266,00 |
C. Verbindlichkeiten | 336.314,46 | 209.128,27 |
Summe Passiva | 2.896.922,44 | 2.754.164,77 |
Anhang für das Geschäftsjahr 2016
Grundlagen der Rechnungslegung
Der vorliegende Jahresabschluss wurde nach den maßgeblichen Vorschriften des Handelsgesetzbuches und denen des GmbH-Gesetzes aufgestellt.
Die Bilanz sowie die Gewinn- und Verlustrechnung sind entsprechend den Bestimmungen des HGB gem. §§ 266, 275 HGB gegliedert. Die Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde nach dem Gesamtkostenverfahren gem. § 275 Abs. 2 HGB erstellt.
Grundsätze zur Bilanzierung und Bewertung
Die Wertansätze in der Bilanz der Natura Vitalis GmbH zum 31.12.2015 wurden unverändert als Bilanzvorträge in neue Rechnung übernommen.
Immaterielle Vermögensgegenstände wurden zu Anschaffungskosten angesetzt und um planmäßige Abschreibungen vermindert.
Die Sachanlagen sind zu Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen entsprechend der Nutzungsdauer angesetzt.
Als Abschreibungsmethode kam sowohl die degressive als auch die lineare Absetzung für Abnutzung zur Anwendung.
Geringwertige Wirtschaftsgüter werden im Jahr des Zugangs gem. § 6 Abs. 2 EStG voll abgeschrieben. Bei der Darstellung im Anlagenspiegel wird Vollabschreibungen im Anschaffungsjahr ein fiktiver Abgang im gleichen Jahr unterstellt.
Die Vorräte sind nach den folgenden Grundsätzen aktiviert worden:
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und Waren wurden mit den Anschaffungskosten bzw. unter Beachtung des Niederstwertprinzips mit dem niedrigeren am Abschlussstichtag beizulegenden Wert angesetzt.
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände wurden grundsätzlich zum Nominalwert angesetzt. Bei den Forderungen aus Lieferung und Leistungen sind Einzelrisiken durch Einzelwertberichtigungen, das allgemeine Kreditrisiko durch eine Pauschalwertberichtigung, berücksichtigt.
Der Kassenbestand, Bundesbankguthaben, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks sind zum Nennwert angesetzt.
Die Eigenkapitalpositionen sind mit dem Nennbetrag angesetzt.
Die Rückstellungen beinhalten sämtliche, nach vorsichtiger kaufmännischer Beurteilung erkennbaren Risiken. Die Steuerberechnung ist auf der Grundlage des Gewinnverwendungsvorschlages erfolgt.
Die Verbindlichkeiten sind mit ihrem Rückzahlungsbetrag passiviert.
Allgemeine Angaben zum Jahresabschluss
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Die Forderungen und sonstigen Vermögensgegenstände stellen sich wie folgt dar:
Geschäftsjahr | davon mit Restlaufzeit mehr als 1 Jahr | Vorjahr | davon mit Restlaufzeit mehr als 1 Jahr | |
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und sonstige Vermögensgegenstände | 999.803,11 | 0,00 | 962.767,73 | 0,00 |
Rechnungsabgrenzungsposten
Im Rechnungsabgrenzungsposten ist ein Disagio in Höhe von EUR 0,00 (Vorjahr: 0,00) enthalten.
Rückstellungen
Die sonstigen Rückstellungen betreffen Jahresabschluss- und Steuererklärungskosten sowie übrige Rückstellungen.
Verbindlichkeiten
Die Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten gliedern sich wie folgt:
Bilanzjahr | davon Restlaufzeit bis 1 Jahr | davon Restlaufzeit mehr als 5 Jahre | |
Verbindlichkeiten | 336.314,46 | 336.314,46 | 0,00 |
Haftungsverhältnisse
Haftungsverhältnisse i. S. d. § 251 HGB haben zum Bilanzstichtag nicht bestanden.
Sonstige finanzielle Verpflichtungen
Zum Bilanzstichtag bestanden keine sonstigen finanziellen Verpflichtungen.
Sonstige Angaben
Geschäftsführung
Während des abgelaufenen Geschäftsjahres lag die Führung der Geschäfte unverändert bei Herrn Siegfried Deleske.
Die Voraussetzungen des § 264 Abs. 2 Satz 2 HGB liegen hinsichtlich dieses Jahresabschlusses nicht vor.
Soweit dieser Anhang keine Angaben über sonstige, nach den §§ 264 ff, 284 ff HGB angabepflichtige Sachverhalte enthält, haben diese im Geschäftsjahr nicht vorgelegen.
Essen, den 30.11.2017
Geschäftsführer
Die Feststellung bzw. Billigung des Jahresabschlusses erfolgte am 30.11.2017.
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