Ludmilla Nawalnaja, die Mutter des kürzlich verstorbenen Dissidenten Alexej Nawalny, sieht sich laut einer Mitteilung seiner Organisationssprecherin einem Druck ausgesetzt. Sie erhielt demnach einen Anruf von einem Ermittler, der ihr ein Ultimatum stellte: Sie solle entweder einer diskreten Bestattung ihres Sohnes zustimmen, bei der öffentliche Trauerbekundungen ausgeschlossen wären, oder ihr Sohn würde auf dem Gelände der Strafkolonie beigesetzt. Diese Information wurde auf der Social-Media-Plattform X verbreitet.
Ludmilla Nawalnaja besteht auf der Herausgabe ihres Sohnes‘ Überreste und lehnt eine verdeckte Beisetzung ab. Sie äußerte ihre Ablehnung in einem Video, das zuvor veröffentlicht wurde. Sie gab an, dass ihr der Leichnam ihres Sohnes in einem Bestattungsinstitut gezeigt wurde, wo sie auch die Todesbescheinigung einsehen konnte, die auf einen natürlichen Tod hinweist.
Alexej Nawalny verstarb unerwartet letzte Woche in einer Strafkolonie in Sibirien. Trotz internationaler Forderungen nach einer unabhängigen Ermittlung seines Todes, weist Russland diese als Eingriff in interne Angelegenheiten zurück. Nawalnys Familie und Unterstützer beschuldigen den Kreml des Mordes, eine Anschuldigung, die von russischer Seite entschieden zurückgewiesen wird.
Kommentar hinterlassen