Kurz vor Silvester geht in der von Müll überhäuften süditalienischen Stadt Neapel die Angst vor brennenden Abfallbergen um.Um zu verhindern, dass Raketen oder Böller den Müll entflammen, will die Feuerwehr die in den Strassen lagernden Abfälle wässern. «Noch liegen rund 1.400 Tonnen Müll in den Strassen, das ist eine echte Brandgefahr», sagte der städtische Hygienebeauftragte Paolo Giacomelli am Mittwoch. Am Freitag würden daher Feuerwehrleute und Forstmitarbeiter die zu etwa 200 Haufen zusammengetragenen Abfälle mit Wasser besprengen.
In der italienischen Metropole türmt sich seit September wieder der Müll. Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte mehrfach versprochen, das Problem innerhalb weniger Tage zu lösen – allerdings tat sich bisher nichts.
Die EU-Kommission forderte Rom unter Androhung von finanziellen Sanktionen am vergangenen Freitag auf, einen neuen Plan zu entwickeln, wie die Abfallentsorgung in Neapel geregelt werden soll.
Der Grossraum Neapel leidet seit mehr als einem Jahrzehnt unter einem chronischen Müllproblem. Deponien und Wiederaufbereitungsanlagen sind überlastet. Im November war die Region ausserdem Schauplatz gewaltsamer Proteste geworden, bei denen zahlreiche Anwohner gegen die weitere Benutzung oder Vergrösserung der überfüllten Deponien mobil machten.
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