Kommt endlich Bewegung in das schreckliche Geiseldrama? Israels Premierminister Benjamin Netanjahu hat angekündigt, eine Prämie von fünf Millionen US-Dollar (etwa 4,7 Millionen Euro) für jede freigelassene israelische Geisel zu zahlen.
In einer Videobotschaft erklärte Netanjahu am Dienstag: „Jeder, der uns eine Geisel zurückbringt, erhält einen sicheren Weg aus dem Gazastreifen für sich und seine Familie.“ Zusätzlich versprach er: „Wir werden eine Belohnung von fünf Millionen Dollar pro Geisel zahlen.“
Noch 101 Geiseln in der Gewalt der Hamas
Die Hamas und weitere Terrororganisationen hatten am 7. Oktober des Vorjahres bei ihrem brutalen Angriff auf Südisrael 250 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Der Überfall, bei dem 1.200 Menschen getötet wurden, markierte den Beginn des Gaza-Kriegs. Von den ursprünglich 250 Entführten befinden sich noch 101 Geiseln in der Gewalt ihrer Entführer. Experten schätzen, dass nur noch etwa die Hälfte von ihnen am Leben ist.
Kritiker werfen Netanjahu Verzögerung vor
Netanjahu steht wegen seines Umgangs mit dem Gaza-Krieg massiv in der Kritik. Oppositionspolitiker und Analysten werfen ihm vor, den Konflikt unnötig in die Länge zu ziehen und damit die Chancen auf eine Freilassung der Geiseln zu gefährden. In seiner Koalition, die auf rechtsextreme und ultra-religiöse Parteien angewiesen ist, gibt es starken Widerstand gegen Verhandlungen mit der Hamas. Netanjahus Kritiker argumentieren, dass er aus Angst vor einem Koalitionsbruch und einem möglichen Verlust seiner Macht – sowie vor einer drohenden Strafverfolgung wegen Korruptionsvorwürfen – keinen Deal mit der Hamas eingehen wolle.
Der Druck auf Netanjahu wächst, doch ob seine millionenschwere Prämie Bewegung in die festgefahrene Lage bringt, bleibt abzuwarten.
Kommentar hinterlassen