Die Netbank wirbt mit „kostenloser Kontoführung“ für ihr Girokonto. Ein Blick ins zum 1. April 2017 gültige Preis- und Leistungsverzeichnis der Bank zeigt jedoch, dass in nicht einmal acht Wochen Geld für die Kontoführung fällig wird. Ein deutlicher Hinweis auf die baldige Einführung des Entgelts fehlt. So geht’s nicht, meinen wir und haben die Netbank daher abgemahnt.
Deutlicher Hinweis auf neues Kontoführungsentgelt fehlt
Monatlich 3,50 Euro sollen Kunden zukünftig fürs Konto an die Netbank zahlen. Gehen regelmäßig mindestens 400 Euro auf dem Girokonto ein, kostet es einen Euro. Minderjährige werden nicht zur Kasse gebeten.
Auf der Internetseite der Netbank, über die man das Konto eröffnen kann, müssen Verbraucher jedoch mühevoll nach dem bald fälligen Entgelt suchen. Weder in der tabellarischen Darstellung der Preise und Leistungen fürs Girokonto noch im Produktinformationsblatt ist die Gebühr zu finden, die die Bank demnächst verlangen wird.
Wechseln bei 42 statt 0 Euro pro Jahr?
Wir halten es für unlauter, dass die Netbank Verbrauchern diese wichtige Information vorenthält. Wer wechselt schon sein Girokonto, wenn klar ist, dass die kostenlose Kontoführung nur wenige Wochen währt. Würde die Netbank ordentlich auf das Entgelt verweisen, nähmen viele Menschen sicherlich Abstand von einem Kontowechsel. Zwar wird die Bank mit einer Kontoführungsgebühr von 42 Euro pro Jahr nicht einmal zu den teuren gehören, doch die Mehrheit der neuen Kunden dürfte sich trotzdem über den Tisch gezogen fühlen.
Viele Banken und Sparkassen haben in den vergangenen Monaten Kontogebühren eingeführt oder erhöht. Manche Kreditinstitute haben es damit offenbar so eilig, dass sie die gesetzlichen Fristen nicht beachten und ihre Kunden fehlerhaft oder unzureichend informieren. Wann eine Entgelterhöhung Ihrer Bank unwirksam ist.
Augen auf beim Kontowechsel
Wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase haben viele Banken und Sparkassen in den vergangenen Monaten Entgelte für Leistungen wie Kontoführung, Girocard oder Überweisungen eingeführt. Verbraucher halten daher zunehmend nach Alternativen Ausschau. Bei der Auswahl eines neuen Anbieters sollten Sie jedoch genau hinschauen. Nicht jedes kostenlose Konto kostet wirklich nichts.
Einfacher wechseln: Ähnlich wie bei Gas- oder Stromtarifen muss der Wechsel des Bankkontos seit einigen Monaten für Verbraucher einfacher sein. Als Kontoinhaber können Sie Ihr neues Kreditinstitut nun damit beauftragen, für Sie den Wechsel des Kontos mit Ihrem bisherigen Kreditinstitut umzusetzen. Eine einmalig erklärte Ermächtigung verpflichtet beide – Ihre neue und alte Bank – zur Kooperation. Wie der Kontowechsel funktionieren muss.
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