Die Situation scheint unversöhnlich und kaum lösbar. Auf der einen Seite stehen die Mitarbeiter im Streik und auf der anderen Seite das Unternehmen, das Waren aus dem Werk zu Kunden liefern will, hier aber durch die streikenden Mitarbeiter nicht in sein Werk hineinkommt. Deshalb hatte das Unternehmen wohl am gestrigen Tage die Leipziger Polizei angefordert, um seine Rechte durchsetzen zu lassen. Doch die Leipziger Polizei handelte klug in der Situation.
Nun, das ist das gute Recht das Unternehmens, aber es ist schade, dass die Leipziger Polizei hier tätig wird bzw. sogar tätig werden muss, um die Rechte des Unternehmens durchzusetzen. Sie badet das aus, was eine feige Unternehmensführung und eine auf Konfrontation eingestellte IG Metall nicht schaffen, nämlich eine Lösung zu finden. Trotzdem, einen herzlichen Dank an die Leipziger Polizei, denn die hatte ein gutes Feingefühl bei diesem Einsatz und griff nicht aktiv ein, sondern versuchte zu vermitteln. Sie hatte lediglich dafür gesorgt, dass es eine freie Feuerwehrzufahrt zu dem Gelände gibt, sich aber nicht in den Streik selber eingemischt oder sogar den Platz räumen lassen. Klug gemacht, Respekt!
Man hat langsam den Eindruck, dass in Leipzig dem Mietvertrag eines Warenhauskonzerns mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird, als Menschen, um deren Existenz es geht, deren Familien nicht wissen, was ihnen die Zukunft bringen wird. Bei Karstadt ist es völlig egal, ob die vom Standort weggehen oder bleiben.
Kaum einer der Mitarbeiter/innen wird ohne Job dastehen, das ist völlig anders beim Unternehmen Neue Halberg Guss. Hier steht fest, dass 700 Mitarbeiter ihren Job verlieren werden. Darüber hört man kaum etwas aus der Leipziger Politik, aus dem Leipziger Rathaus oder aus dem Wirtschaftsministerium in Dresden.
Man hat das Gefühl, dass interessiert da keinen. Nicht einmal die Partei, die früher einmal für die Rechte der Arbeiter auf die Straße gegangen ist. Zeiten ändern sich, gut dass sich auch die Zustimmung zu den Parteien dann auch verändern.
Die Unternehmensführung der Neuen Halberg Guss und die IG Metall, im Namen der Mitarbeiter der Neuen Halberg Guss, müssen hier aufeinander zugehen. Vielleicht auch unter Einbeziehung eines Vermittlers. Thomas Jurk würde uns hier spontan einfallen.
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