CNN untersuchte kürzlich die neue Luxusuhrenmarke von Donald Trump, die unter dem Namen „Trump Watches“ vermarktet wird. Dabei zeigte sich, dass die Uhren, die als „Swiss-made“ beworben werden, offenbar nur wenig mit der Schweiz zu tun haben. Die Spur der Herstellerfirma „TheBestWatchesOnEarth LLC“ führte zu einem unscheinbaren Einkaufszentrum in Sheridan, Wyoming, nahe der Grenze zu Montana. Dort teilt sich die Firma die Adresse mit diversen anderen Unternehmen, darunter eine Kindertagesstätte und ein Geschäft für Rauchzubehör, jedoch ohne erkennbaren Hinweis auf die beworbenen Luxusuhren.
Undurchsichtige Strukturen und fragwürdige Verbindungen
Die Recherchen von CNN ergaben, dass über 50 weitere Unternehmen dieselbe Adresse in Wyoming als Firmensitz nutzen, darunter auch eine Firma, die Trump-Sneaker vertreibt. Diese Unternehmen, darunter auch „Kingdom Honey LLC“, ein Verkäufer von „Male Enhancement Honey“, teilen sich denselben „Organisator“: Andrew Pierce. Seine Firma, die auch als registrierter Vertreter für „TheBestWatchesOnEarth LLC“ fungiert, sitzt hauptsächlich in Puerto Rico. Pierce selbst ist dafür bekannt, Unternehmen zu gründen, die ihre Eigentümer anonym halten, was Fragen zur Transparenz der Trump-Uhren aufwirft.
Trump-Uhren als Luxusartikel oder billiger Verkaufstrick?
Die „Trump Watches“ werden online zu Preisen ab 499 Dollar angeboten, wobei das teuerste Modell, die „Tourbillon“, 100.000 Dollar kostet. Dennoch äußerten Experten Zweifel an der Qualität der Uhren. Der renommierte Uhrenkritiker Oisín O’Malley bezeichnete das günstigere Modell als „billiges Zeug“, und auch der Uhrenexperte Tim Mosso kritisierte, dass das teuerste Modell nicht wasserdicht sei und keine detaillierten Produktspezifikationen online zu finden seien.
Verbindungen zur Schweiz zweifelhaft
Obwohl die Uhren als „Swiss-made“ angepriesen werden, bleibt unklar, ob sie tatsächlich in der Schweiz hergestellt werden. Laut der Website sind die Abbildungen der Uhren „nur zu Illustrationszwecken“, und die letztendlich gelieferten Produkte könnten von den gezeigten Modellen abweichen. Dies wirft erhebliche Zweifel an der Authentizität und Qualität der Marke auf, insbesondere angesichts des hohen Preises.
Fragen zur Transparenz und Glaubwürdigkeit
Trumps Uhrenfirma wurde nur wenige Monate vor dem Verkaufsstart in Wyoming registriert, einem Bundesstaat, der für seine laxen Vorschriften zur Firmengründung und Anonymität von Eigentümern bekannt ist. Weder Trumps Wahlkampfteam noch die Trump-Organisation beantworteten Anfragen zu den Geschäftsbeziehungen oder den Personen hinter „TheBestWatchesOnEarth LLC“. Der registrierte Agent Andrew Pierce erklärte, dass die Firma zwar für viele Unternehmen als Vertretung fungiert, jedoch keine Verantwortung für deren Geschäftspraktiken übernehme.
Kritik an Trumps Geschäftsgebaren
Mark Pierce, Andrews Vater und Geschäftspartner, äußerte sich kritisch zu den Geschäftsbeziehungen seines Sohnes und riet potenziellen Käufern zur Vorsicht: „Bevor man 100.000 Dollar für eine Uhr ausgibt, sollte man wissen, von wem man sie kauft.“ Auch wies er darauf hin, dass Kunden generell misstrauisch gegenüber Produkten sein sollten, die mit dem Trump-Namen in Verbindung stehen.
Fazit: Mehr Schein als Sein?
Die neuen Trump-Uhren werfen viele Fragen auf, die bisher unbeantwortet bleiben. Von der tatsächlichen Herkunft der Uhren über die fragwürdigen Unternehmensstrukturen bis hin zu den hohen Preisen und mangelnden Qualitätsnachweisen – vieles deutet darauf hin, dass es sich bei den „Trump Watches“ eher um einen Marketingtrick als um exklusive Luxusuhren handelt. Verbraucher sollten sich vor einem Kauf gut informieren, um nicht auf eine scheinbar exklusive, aber letztlich intransparente und zweifelhafte Geschäftsidee hereinzufallen.
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