Coronanews

Neue Variante

Alexey_Hulsov (CC0), Pixabay
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Seit Anfang 2023 beobachten Wissenschaftler die Virusvariante EG.5, auch „Eris“ genannt. Die WHO stuft sie als „Virusvariante von Interesse“ ein, da sie sich weltweit schneller ausbreitet als andere Varianten und bereits in 51 Ländern aufgetreten ist. Auch in Deutschland wurde EG.5 gefunden. Das Robert Koch-Institut verzeichnet steigende EG.5-Anteile unter den sequenzierten Proben. EG.5.1 allein macht 40 Prozent der analysierten Proben aus, dazu kommen weitere Sublinien.

EG.5 hat im Spike-Protein eine zusätzliche Mutation im Vergleich zu XBB.1.9.2 und XBB.1.5. Diese Abweichung erlaubt dem Virus vermutlich, erworbene Immunität gegen Corona zu umgehen. Laut Infektiologe Christoph Spinner suchen Viren nach Überlebensmöglichkeiten. Das menschliche Immunsystem passt sich an, um sich gegen neue Varianten zu verteidigen, was zu immer neuen Corona-Varianten führt.

Nein, EG.5 ist nicht gefährlicher. Virologin Ulrike Protzer betont, dass die neuen Varianten nicht schwerer krank machen als Omikron. Sie sind ansteckender, aber nicht tödlicher. Die WHO hat keine Hinweise auf schwerere Verläufe mit EG.5.

Laut Protzer haben Impfungen und Infektionen Immunität aufgebaut. Eine erneute Infektion ist möglich, aber schwere Krankheitsverläufe sind viel seltener. Dank gestiegener Immunkompetenz können immungesunde Menschen auch neue Varianten bekämpfen. Die Immunität kann jedoch abnehmen. Die Ständige Impfkommission empfiehlt älteren und chronisch kranken Menschen Booster-Impfungen. Im Herbst wird eine Zunahme von Atemwegserkrankungen erwartet, einschließlich Corona.

„Moderna“ und „Biontech/Pfizer“ haben angepasste Impfstoffe entwickelt, die auf die Variante XBB 1.5 abzielen. Da EG.5 daraus entstand, wird der modifizierte Impfstoff wahrscheinlich auch gegen EG.5 wirksam sein, sobald er von der EMA zugelassen ist.

Corona-Selbsttests weisen Eiweißstrukturen nach, nicht das Erbgut. Sie können auf EG.5 reagieren, jedoch sind sie oft nicht empfindlich genug. Experten wie Protzer und Spinner halten Selbsttests für wenig sinnvoll. Bei Atemwegssymptomen sollten Menschen generell zu Hause bleiben, unabhängig von der Art der Infektion.

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