Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) will noch in dieser Legislaturperiode eine Entscheidung über die Zukunft der Wehrpflicht in Deutschland treffen. Wie der „Spiegel“ berichtet, hat er sein Haus angewiesen, bis zum 1. April „Optionen für ein deutsches Wehrdienstmodell“ vorzulegen.
Der Bericht stößt auf gemischte Reaktionen. Befürworter einer Wiedereinführung der Wehrpflicht argumentieren, dass diese zur Stärkung der Bundeswehr und zur Förderung des sozialen Zusammenhalts beitragen würde. Kritiker hingegen warnen vor den hohen Kosten und dem damit verbundenen Verlust von Freiheit und Flexibilität für junge Menschen.
Pistorius selbst äußerte sich zu dem Bericht zurückhaltend. „Der ‚Spiegel‘ ist gewöhnlich gut unterrichtet, in dem Fall scheint er besser unterrichtet zu sein als ich“, sagte der Minister in Berlin. Er betonte, dass es sich bei den Plänen um ein „internes Papier“ handele und dass noch keine Entscheidung gefallen sei.
Die Debatte über die Wehrpflicht in Deutschland ist wieder in Gang gekommen, nachdem Russland im Februar 2022 die Ukraine überfallen hat. Der Krieg in Europa hat die Sicherheitslage auf dem Kontinent grundlegend verändert und die Forderung nach einer stärkeren deutschen Bundeswehr lauter werden lassen.
Es ist unklar, ob es tatsächlich zu einer Wiedereinführung der Wehrpflicht kommen wird. Die Entscheidung wird von einer Reihe von Faktoren abhängen, darunter die Entwicklung der Sicherheitslage in Europa, die Kosten einer möglichen Wiedereinführung der Wehrpflicht und die öffentliche Meinung.
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