Etwa eine Woche nach der Aufhebung des Vergewaltigungsurteils gegen Harvey Weinstein in New York ist der ehemalige Filmproduzent erneut vor Gericht erschienen. Weinstein, der physische Beeinträchtigungen aufwies, wurde in einem Rollstuhl in den Gerichtssaal in Manhattan gebracht, wie ein Reporter der AFP berichtete.
Die Staatsanwaltschaft zeigte sich überzeugt von der Stärke ihres Falls gegen Weinstein. Ein Sprecher betonte, man erwarte eine erneute Verurteilung und Staatsanwältin Jessica Mann sei entschlossen, für Gerechtigkeit zu sorgen. „Wir stehen fest hinter diesem Fall und werden ihn erneut aufrollen“, erklärte die stellvertretende Staatsanwältin Nicole Blumberg.
Auch die Verteidigung stimmte einem neuen Verfahren zu. Beide Parteien signalisierten, im Herbst bereit für einen neuen Prozess zu sein, sofern dies terminlich im Gerichtskalender umsetzbar sei. Richter Curtis Farber setzte vorerst eine weitere Anhörung für den 29. Mai an, wobei das Zustandekommen eines neuen Prozesses auch von der Bereitschaft der Zeugen abhängen könnte, erneut auszusagen.
Der Oberste Gerichtshof von New York hatte das ursprüngliche Urteil von 2020 aufgrund von Verfahrensfehlern aufgehoben und eine Neuverhandlung angeordnet. Ungeachtet dessen bleibt Weinsteins Verurteilung zu 16 Jahren Gefängnis wegen mehrfacher sexueller Übergriffe in Kalifornien im Februar 2023 bestehen. Weinstein wird von zahlreichen Frauen sexuelle Übergriffe, bis hin zur Vergewaltigung, vorgeworfen, was 2017 maßgeblich zur Auslösung der „#MeToo“-Bewegung beitrug.
Kommentar hinterlassen