Der Fall Harvey Weinstein nimmt eine überraschende Wendung: Ein New Yorker Richter hat den 12. November als vorläufigen Starttermin für einen neu aufgerollten Prozess gegen den ehemaligen Filmproduzenten festgelegt. Richter Curtis Farber deutete jedoch an, dass bei zügigeren Vorbereitungen auch ein früherer Beginn möglich sei.
Der 72-jährige Weinstein, der im Rollstuhl zur Anhörung erschien, war 2020 zu 23 Jahren Haft wegen Sexualdelikten verurteilt worden. Ende April hob ein Berufungsgericht in New York dieses Urteil aufgrund von Verfahrensfehlern auf, was in der Öffentlichkeit und besonders unter Unterstützern der „#MeToo“-Bewegung für Entrüstung sorgte.
Trotz der Aufhebung des New Yorker Urteils bleibt Weinstein in Haft. Er verbüßt eine 16-jährige Gefängnisstrafe, die ihm 2023 in einem separaten Verfahren in Los Angeles auferlegt wurde. Auch gegen dieses Urteil haben seine Anwälte Berufung eingelegt.
Der Weinstein-Fall gilt als Katalysator der „#MeToo“-Bewegung. Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen dem Ex-Produzenten sexuelle Übergriffe vorgeworfen. Weinstein bestreitet nach wie vor jegliches Fehlverhalten und behauptet, alle sexuellen Handlungen seien einvernehmlich gewesen.
Die Staatsanwaltschaft hat ihre Absicht bekräftigt, den Prozess neu aufzurollen. Der bevorstehende Prozess wird nicht nur für Weinstein, sondern auch für die „#MeToo“-Bewegung und das amerikanische Rechtssystem von großer Bedeutung sein.
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