Nach dem Tod des Bürgerrechtlers und Kongressabgeordneten John Lewis ist dessen Leichnam im US-Kapitol aufgebahrt worden. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, erinnerte gestern bei einer Zeremonie im Kuppelsaal an die Worte Lewis’ vor 57 Jahren: „Unsere Gemüter, Seelen und Herzen können nicht zur Ruhe kommen, bis Freiheit und Gerechtigkeit für alle Menschen existieren.
“Die Worte seien noch heute wahr, sagte Pelosi sichtlich gerührt. Der republikanische Mehrheitsführer im Senat, Mitch McConnell, würdigte den Demokraten Lewis als „Friedensstifter“. An der Zeremonie nahmen nur geladene Gäste teil. Lewis starb am 17. Juli im Alter von 80 Jahren.
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Israel hat dem Libanon und der libanesischen Schiitenmiliz Hisbollah im Fall neuer Angriffe auf sein Gebiet mit einer sehr harten Reaktion gedroht. Der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu und Verteidigungsminister Benni Ganz sagten bei einer gemeinsamen Pressekonferenz, ein Hisbollah-Kommando habe gestern zeitweilig die Grenze nach Israel überquert. Man sehe das als schwerwiegenden Vorfall an, sagte Netanjahu. Die Hisbollah dementierte die Berichte von einem fehlgeschlagenen Angriff derweil.
„Hisbollah und der Libanon tragen die Verantwortung für jeden Anschlag“, sagte Netanjahu. Die Hisbollah spiele mit dem Feuer. Israels Militär hatte nach eigenen Angaben in der Region der Schebaa-Farmen im Norden des Golan eine Gruppe von Hisbollah-Kämpfern daran gehindert, nach Israel vorzudringen. Ganz sagte: „Jeder Angriff auf Israel wird zu einer starken, scharfen und schmerzhaften Reaktion führen.“
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Die US-Regierung schickt einem Medienbericht zufolge mindestens hundert weitere Bundespolizisten nach Portland, um sie dort wegen der anhaltenden Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt einzusetzen. Das habe der US Marshals Service vergangene Woche beschlossen, berichtete die „Washington Post“ gestern unter Berufung auf eine interne Polizeimail.
Die Beamten sollten zusätzlich zum Schutz des Bundesgerichts in der Innenstadt von Portland im Bundesstaat Oregon abgestellt werden. Zudem erwäge das Heimatschutzministerium, 50 weitere Angehörige des Zolls und Grenzschutzes nach Portland zu schicken. Die Bundespolizei ist seit Anfang des Monats auf Wunsch von US-Präsident Donald Trump, aber gegen den erklärten Willen der örtlichen Regierung in der Stadt im Einsatz.
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Die französische Nationalversammlung hat einen umstrittenen Gesetzesentwurf verabschiedet, der ermöglicht, dass wegen Terrorismus Verurteilte nach ihrer Haftentlassung überwacht werden. Das Unterhaus des französischen Parlaments billigte den Gesetzesentwurf gestern per Handabstimmung.
Der Präsident der Nationalversammlung, Richard Ferrand, kündigte jedoch umgehend an, dass die Gesetzesnovelle dem Verfassungsrat zur Prüfung vorgelegt werde. Der Senat hatte dem Entwurf bereits vergangene Woche zugestimmt; zuvor war er im Vermittlungsausschuss beider Kammern behandelt worden.
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Wegen der „Verletzung von Familienwerten“ sind in Ägypten zwei bekannte Influencerinnen und drei weitere Angeklagte verurteilt worden. Die beiden jungen Frauen Mauada al-Adham und Hanin Hossam seien jeweils zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe in Höhe von 300.000 ägyptischen Pfund (ca. 16.000 Euro) verurteilt worden, hieß es gestern aus Justizkreisen.
Drei weitere Angeklagte, deren Identitäten nicht näher benannt wurden, seien wegen Komplizenschaft zur gleichen Strafe verurteilt worden, berichteten lokale Medien. Es ist das erste Urteil eines ägyptischen Gerichts dieser Art, nachdem zuletzt mehrere junge Frauen verhaftet wurden, die durch die Sozialen Netzwerke bekannt geworden sind.
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