Zweieinhalb Monate vor der US-Präsidentschaftswahl haben die oppositionellen Demokraten ihren Nominierungsparteitag begonnen. Unter dem Motto „Wir, das Volk“ startete die Partei am Abend ein zweistündiges, online abgehaltenes Abendprogramm. Dabei sollten eine Reihe prominenter Politiker Reden halten, unter ihnen New Yorks Gouverneur Andrew Cuomo und der linksgerichtete Senator und frühere Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders, außerdem die frühere First Lady Michelle Obama.
Zunächst aber kamen in dem von der Schauspielerin Eva Longoria moderierten Programm zahlreiche Bürger in Videos zu Wort. So sprach ein Bruder des Ende Mai bei einem brutalen Polizeieinsatz getöteten Afroamerikaners George Floyd. Neben Rassismus in den USA war auch die Corona-Pandemie ein Thema. In einem Video sprach eine junge Frau, deren Vater an dem Coronavirus gestorben war – und kritisierte Präsident Donald Trump scharf für seinen Umgang mit der Pandemie.
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Die US-Regierung hat höchst umstrittene Erdölbohrungen in einem Naturschutzgebiet in Alaska genehmigt. Innenminister David Bernhardt sagte gestern dem „Wall Street Journal“, die Versteigerung von Bohrlizenzen im Arctic National Wildlife Refuge könne rund um das Jahresende erfolgen.
Umweltschützer kündigten umgehend Widerstand gegen Bohrungen in der Region an, die Heimat für Eisbären, Rentiere und viele andere Tiere ist. Sie wollen vor Gericht ziehen, den Kongress anrufen und Druck auf Ölkonzerne ausüben, um Bohrungen zu verhindern.
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Ein Jahr nach dem Amtsantritt der sudanesischen Übergangsregierung haben in der Hauptstadt Khartum zahlreiche Menschen demonstriert. Wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP gestern berichtete, riefen die rund 3.000 Teilnehmer nach „Gerechtigkeit“ und „Frieden“ in dem von ethnischer Gewalt gezeichneten Land. Einige Demonstranten verbrannten Reifen, die Polizei setzte daraufhin Tränengas ein.
Die gewaltsamen Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften eskalierten, als nur ein Regierungsberater statt des Übergangspremierministers Abdallah Hamdok einen Brief mit Forderungen der Demonstranten entgegennahm.
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Israelische Sicherheitskräfte haben nach eigenen Angaben in der Altstadt von Jerusalem einen Messerattentäter getötet. Der Angreifer sei erschossen worden, sagte ein Polizeisprecher gestern Abend der Nachrichtenagentur AFP. Der Mann habe einem 19-jährigen Polizisten in die Brust gestochen, teilte seinerseits das Hadassa-Krankenhaus in Jerusalem mit. Der Polizist sei bei Bewusstsein. Eine in der Nähe stehende Frau wurde laut Polizeiangaben durch die Schüsse der Sicherheitskräfte leicht verletzt.
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Nach rund 40 Tagen regierungskritischer Proteste in Bulgarien hat Regierungschef Boiko Borissow überraschend einen Verfassungsentwurf vorgelegt. Darin sind auch Änderungen bei der als ineffektiv geltenden Justiz vorgesehen. Die von Demonstranten kritisierte Kontrolle des Chefanklägers über die Staatsanwälte soll aber erhalten bleiben.
Die Vorlage wurde gestern von Borissows GERB-Partei ins Parlament eingebracht. Darüber will sie ein „breites Einvernehmen“ mit den anderen Fraktionen über die Wahl für ein großes, verfassungsgebendes Parlament erzielen.
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Nach der Explosion in Beirut hat ein Richter einen Haftbefehl gegen den Zollchef des Hafens der libanesischen Hauptstadt erlassen. Der Richter habe Badri Dahir viereinhalb Stunden befragt, ehe er seine Verhaftung anordnete, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur National News Agency (NNA) gestern.
Mehr als 16 Personen seien im Zuge der Ermittlungen zu der Katastrophe bisher festgenommen worden, hieß es. Zollchef Dahir, sein Vorgänger Schafik Marhi sowie Hafendirektor Hassan Kuraitim waren bereits am 7. August festgenommen worden.
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