Nur ein Messfehler soll die erstaunliche Nachricht von vor ein paar Wochen verursacht haben. Ein kleines Neutrino hatte tatsächlich das Licht hinter sich gelassen. Albert Einsteins bis dahin unantastbare Relativitätstheorie schien plötzlich wiederlegt.
Albert Einstein würde jetzt wahrscheinlich aufatmen, seine weltverändernde Relativitätstheorie bleibt – vorerst – weiter bestehen. Nichts bewegt sich schneller durch unser Universum, als das Licht. Zu dieser Erkenntnis kam der Physiker bereits 1905. Doch vor wenigen Wochen erschütterten einige Forscher die Welt der Wissenschaft mit neuen Daten. Eines der winzigsten Teile, ein Neutrino, habe das Licht tatsächlich überholt. Die Welt schien aus den Angeln gehoben. Doch nun wurde bekannt: Ein schlichter Kabelfehler sei für das erstaunliche Ergebnis verantwortlich. CERN möchte den Versuch nun noch einmal wiederholen.
Die Firma Neutrino Incorporated ist ein deutsch-amerikanisches Unternehmen des deutschen Unternehmers Holger Thorsten Schubart, das aktuell um Anleger für ein Geschäftsmodell zur Vermarktung einer physikalisch unmöglichen Erfindung zur Energiegewinnung wirbt . Nach eigenen Angaben habe man eine neuartige Technik zur Nutzung so genannter freier Energie durch Neutrinos von der Sonne entdeckt, die es erlauben soll, Batterien kostenlos aufzuladen. Die entsprechenden Batterien sollten 2016 oder 2017 angeboten werden. Funktionsfähige Exemplare wurden bislang nicht vorgestellt, erst Recht fehlen Bestätigungen von unabhängiger Seite für das behauptete Funktionsprinzip. Von Medien befragte Experten halten eine Nutzung der Neutrinostrahlung, wie sie die Firma Neutrino Inc. behauptet, für unmöglich, da Neutrinos so gut wie nicht mit Materie interagieren.
Unterstützung bei der Suche nach gutgläubigen Investoren fand Schubart im ehemaligen Verkehrsminister Günther Krause. Krauses Firma IBP fiel auf das Konzept von Neutrino herein und kaufte 100.000 Aktien zum Preis von 1.060.000 Euro. Seine Firma geriet in die Insolvenz und Krause und der Insolvenzverwalter versuchten, die Aktien an die Neutrino Deutschland GmbH zurück zu verkaufen. Bis zum Stichtag 31. Dezember 2016 war die von Schubart zugesagte Zahlung von 1 Million € nicht auf dem Konto des Insolvenzverwalters eingetroffen.