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Neuwagen werden immer schwerer – auch aufgrund der Batterien in E-Autos und Hybridfahrzeugen

Mohamed_hassan (CC0), Pixabay
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Die Entwicklung hin zu schwereren Fahrzeugen ist in der Automobilbranche deutlich erkennbar. Laut der Statistik des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) zu den Neuzulassungen im Jahr 2023 gibt es nur noch zwei Modellreihen, die weniger als eine Tonne wiegen: den Mitsubishi Mirage mit 954 Kilogramm und den Suzuki Ignis mit 971 Kilogramm. Im Vergleich dazu führte das KBA im Jahr 2022 noch vier Modellreihen unter dieser Gewichtsgrenze auf, vor zehn Jahren sogar beachtliche 15 Modellreihen.

Ein wesentlicher Grund für den Trend zu schwereren Fahrzeugen liegt in der zunehmenden Verbreitung von Elektroautos und Hybridfahrzeugen. Diese sind aufgrund der verbauten Batterien oft deutlich schwerer als konventionelle Verbrennerfahrzeuge. Die Batterien, die für den Antrieb der E-Autos und Hybride benötigt werden, haben ein beträchtliches Eigengewicht. Je größer die Reichweite des Fahrzeugs sein soll, desto leistungsfähiger und damit auch schwerer müssen die Batterien sein.

Neben den Batterien tragen auch andere Faktoren zum steigenden Gewicht der Neuwagen bei. Dazu zählen beispielsweise zusätzliche Sicherheitsfeatures, Komfortausstattungen und die Verwendung hochfester Stähle für eine verbesserte Crashsicherheit. Auch der Trend zu größeren Fahrzeugen, insbesondere im SUV-Segment, trägt zum Anstieg des durchschnittlichen Fahrzeuggewichts bei.

Die Auswirkungen des höheren Gewichts sind vielfältig. Schwerere Fahrzeuge benötigen mehr Energie für die Beschleunigung und verbrauchen dadurch mehr Kraftstoff oder Strom. Dies kann sich negativ auf die Reichweite von Elektrofahrzeugen auswirken und den Kraftstoffverbrauch von Verbrennern erhöhen. Zudem beanspruchen schwerere Fahrzeuge die Straßen stärker und tragen zu einem höheren Verschleiß der Infrastruktur bei.

Um den Trend zu schwereren Fahrzeugen aufzuhalten oder umzukehren, sind Innovationen in der Batterietechnologie und der Leichtbau von großer Bedeutung. Ziel muss es sein, die Energiedichte der Batterien zu erhöhen, um bei gleichem Gewicht eine höhere Reichweite zu erzielen. Gleichzeitig müssen Fahrzeughersteller verstärkt auf Leichtbaumaterialien wie Aluminium, Magnesium oder Verbundwerkstoffe setzen, um das Gewicht der Fahrzeuge zu reduzieren, ohne Abstriche bei der Sicherheit oder der Leistung zu machen.

Die Tatsache, dass die beiden leichtesten Modellreihen im Jahr 2023 zusammen nur knapp 19.000 Neuzulassungen verzeichneten – was weniger als ein Prozent der Gesamtneuzulassungen entspricht – unterstreicht, dass leichte Fahrzeuge aktuell nur eine Nische im Markt darstellen. Es bleibt abzuwarten, ob sich dieser Trend in Zukunft durch technologische Fortschritte und ein verändertes Bewusstsein für die Bedeutung des Fahrzeuggewichts ändern wird.

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