Der Chef der Polizei in der US-Stadt Minneapolis hat vor Gericht das Vorgehen des angeklagten Ex-Beamten Derek Chauvin gegen den getöteten Afroamerikaner George Floyd verurteilt. „In keiner Weise“ entspreche es den Richtlinien, der Ausbildung oder der Ethik und Werte der Polizei, dass Chauvin sein Knie auch dann noch auf den Nacken von Floyd gepresst habe, als dieser bereits auf dem Bauch am Boden lag, die Hände hinter dem Rücken gefesselt hatte und keinen Widerstand mehr zeigte, sagte Medaria Arradondo gestern im Zeugenstand.
„Es hätte aufhören müssen, als Herr Floyd aufhörte, sich zu wehren, und ganz gewiss, als er in Not war und versucht hat, das zu verbalisieren“, sagte Arradondo. Chauvin habe nicht nur Richtlinien zum Einsatz von Gewalt verletzt, sondern es auch versäumt, Vorschriften zur Deeskalation und Hilfeleistung zu befolgen.
George Floyd war am 25. Mai 2020 in Minneapolis bei einer brutalen Festnahme ums Leben gekommen. Nach seinem Tod kam es monatelang zu Massenprotesten gegen Polizeigewalt und Rassismus – und das mitten in der Coronavirus-Pandemie. Videos haben das Vorgehen der Beamten gegen den unbewaffneten Mann dokumentiert.
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Mehr als ein Jahr nach seiner Verurteilung wegen Sexualverbrechen ist der frühere Hollywood-Mogul Harvey Weinstein in Berufung gegangen. In gestern in New York eingereichten Gerichtsdokumenten erklären Weinsteins Anwälte, dem zu 23 Jahren Gefängnis verurteilten Filmproduzenten sei ein fairer Prozess verweigert worden.
Die Verteidiger argumentieren unter anderem, mehrere Frauen, die den 69-Jährigen in dem Prozess belastet hatten, hätten nicht aussagen dürfen, da ihre Vorwürfe gegen Weinstein nicht Teil der Anklage gewesen seien. „Das amerikanische Strafrechtssystem wurde entworfen, um Angeklagte auf Grundlage ihres Verhaltens zu verurteilen – nicht auf Grundlage ihres allgemeinen Charakters“, heißt es in der Berufung.
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Wegen einer neuen, rund 500 Meter langen Felsspalte hat es an dem auf Island seit Wochen sprudelnden Vulkan Fagradalsfjall einen größeren Polizeieinsatz gegeben. Der örtliche Polizeichef sagte gestern dem isländischen Sender RUV, Hubschrauber würden eingesetzt, um etwaige Wanderer auf dem Berg in Sicherheit zu bringen.
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Der im Straflager inhaftierte Kreml-Gegner Alexej Nawalny hat eine weitere Verschlechterung seines Gesundheitszustands beklagt. Man habe ihm 38,1 Grad Fieber sowie „starken Husten“ attestiert – seinen vor einigen Tagen begonnen Hungerstreik werde er trotzdem fortsetzen, hieß es gestern auf Nawalnys Instagram-Account.
Bereits drei seiner Mitgefangenen seien wegen Tuberkulose in ein Krankenhaus gebracht worden. Am Abend wurde bekannt, dass der Oppositionelle medizinische Hilfe bekommen habe. Nawalnys Anwältin Olga Michailowa sagte dem unabhängigen Internetsender Doschd, der Oppositionsführer habe in der Zeit im Straflager bereits 13 Kilogramm abgenommen.
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