Inmitten einer schweren Gaskrise in Moldawien haben neue Verhandlungen über einen Liefervertrag mit Russland kein Ergebnis gebracht. Das teilte der russische Gasriese Gasprom nach den Gesprächen in St. Petersburg mit. Moldawiens Regierungschefin Natalia Gavrilita bekräftigte bei einem Besuch in Brüssel heute die Bedeutung der Unterstützung durch die EU für ihr Land.
Zuvor hatte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bekanntgegeben, dass die Europäische Union Moldawien, das an EU-Mitglied Rumänien grenzt, mit Hilfen in Höhe von 60 Millionen Euro unter die Arme greifen werde.
Russland droht der verarmten Ex-Sowjetrepublik zum Jahresende mit dem Ende der Gaslieferungen, wenn der bestehende Vertrag bis dahin nicht verlängert wird.
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Der ultrarechte brasilianische Staatschef Jair Bolsonaro soll Ehrenbürger der italienischen Gemeinde Anguillara Veneta werden. Statt vom G-20-Gipfel in Rom zum Start der Weltklimakonferenz (COP26) nach Glasgow zu reisen, wird Bolsonaro am Montag deshalb in der 4.000-Einwohner-Gemeinde im Nordosten Italiens erwartet, wie heute aus italienischen Regierungskreisen verlautete. Aus dem Ort stammen die Vorfahren Bolsonaros.
An der Entscheidung von Anguillara Veneta, den umstrittenen brasilianischen Präsidenten zum Ehrenbürger zu machen, gibt es heftige Kritik. Arturo Lorenzoni, Oppositionssprecher im Regionalrat von Venetien, verwies auf die Coronavirus-Politik des Staatschefs. Diese habe auf einer Politik der „Leugnung“ und der Ablehnung der Impfstoffe beruht. Indem Bolsonaro die Ehrenbürgerschaft erhalte, würden die „Werte der Verfassung“ missachtet.
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In Griechenland ist es heute erneut zu Ausschreitungen gekommen, nachdem vor fünf Tagen ein 20-jähriger Mann durch Polizeischüsse ums Leben gekommen war. Das Opfer gehörte der Volksgruppe der Roma an. Einige Roma besetzten im Protest gegen Polizeigewalt ein Teilstück der wichtigsten Autobahn des Landes, die Athen mit der westgriechischen Hafenstadt Patras verbindet.
Die Polizei setzte Schlagstöcke ein, um die Fahrbahn zu räumen, wie der öffentlich-rechtliche griechische Rundfunk berichtete. Gestern Abend hatten Unbekannte Steine auf zwei Streifenwagen geschleudert. Zuvor waren am Dienstag bei Zusammenstößen zwei Polizisten verletzt worden, als Unbekannte mit einer Schrotflinte aus einer Demonstration von Roma heraus geschossen hatten. Nicht nur Roma, auch linke Gruppierungen protestieren seit dem Vorfall fast jeden Abend im Zentrum Athens und skandieren „Polizeimörder“.
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