Ein schockierender Übergriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden hat landesweit für Bestürzung gesorgt. Ein 17-jähriger Jugendlicher stellte sich selbst der Polizei und gestand den Angriff. Die Fahndung nach drei weiteren mutmaßlichen Tätern läuft noch. Die Attacken sind Teil einer Serie von Gewalttaten, die sich auch gegen Mitglieder der AfD richten. In Reaktion darauf gingen in Dresden und Berlin tausende Menschen auf die Straße, um ihre Unterstützung für demokratische Werte zu demonstrieren und Gewalt abzulehnen.
In der Nacht meldete sich der Jugendliche bei der Polizei in Dresden und gab zu, den Europaabgeordneten niedergeschlagen zu haben. Er wurde nicht in Gewahrsam genommen, da keine Fluchtgefahr besteht. Dies war seine erste polizeiliche Auffälligkeit.
Der SPD-Europaabgeordnete Ecke, der Spitzenkandidat seiner Partei für die kommenden Wahlen, wurde bei einer Wahlkampfaktion brutal angegriffen und befindet sich zur Behandlung im Krankenhaus. Die Täter hatten zuvor bereits einen Wahlkampfhelfer der Grünen verletzt.
Die Angriffe lösten eine Welle der Solidarität und des Protests aus. In Dresden organisierte das Bündnis „Wir sind die Brandmauer Dresden“ eine Demonstration mit 3.000 Teilnehmern, während in Berlin das Netzwerk „Zusammen gegen rechts“ zu einer Kundgebung am Brandenburger Tor aufrief, bei der rund 2.000 Menschen teilnahmen.
Sowohl der SPD-Chef Lars Klingbeil als auch die SPD-Chefin Saskia Esken äußerten sich kritisch über die Rolle der AfD und warfen ihr vor, ein Klima zu schaffen, das solche Gewalttaten begünstigt. Die Innenministerin Nancy Faeser kündigte Beratungen zu weiteren Schutzmaßnahmen an, und die Gewerkschaft der Polizei forderte härtere Strafen für politisch motivierte Gewalttaten.
Die jüngsten Angriffe sind Teil einer besorgniserregenden Welle von Gewalt gegen Politiker verschiedener Parteien, die sich über das gesamte Bundesgebiet erstreckt, einschließlich jüngster Vorfälle in Leipzig und Taucha. Die Politik und die Öffentlichkeit stehen gemeinsam vor der Herausforderung, die politische Debatte friedlich und respektvoll zu führen und die Grundfesten der Demokratie zu verteidigen.
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