Der Landesrechnungshof in Sachsen-Anhalt hat ein dringendes Appell an die Landkreise und Kommunen gerichtet, ihre Bemühungen im Bereich der IT-Sicherheit deutlich zu verstärken. Kay Barthel, der Präsident des Landesrechnungshofs, äußerte gegenüber dem MDR seine Besorgnis über die aktuelle Lage. Besonders alarmierend ist, dass selbst nach dem einschneidenden Hacker-Angriff im Landkreis Anhalt-Bitterfeld noch immer zahlreiche Kommunen nicht die notwendigen Schutzvorkehrungen getroffen haben. Eine umfassende Untersuchung des Rechnungshofs, die sich auf die 28 größten Städte und Gemeinden des Bundeslandes erstreckte, legte diese Sicherheitsmängel offen.
Barthel machte deutlich, dass das Thema IT-Sicherheit an oberster Stelle stehen muss. Er schlug vor, dass Bürgermeister und Landräte Sicherheitsbeauftragte ernennen sollten, die direkt an sie berichten und somit eine klare Verantwortungsstruktur schaffen. Diese Maßnahme würde die Bedeutung der IT-Sicherheit im administrativen Handeln unterstreichen und für eine gezieltere Umsetzung von Schutzmaßnahmen sorgen.
Das Digitalministerium Sachsen-Anhalts bestätigte den Handlungsbedarf in diesem kritischen Bereich und signalisierte seine Bereitschaft, die Kommunen bei der Verbesserung ihrer IT-Sicherheit zu unterstützen. Es wurde jedoch betont, dass die primäre Verantwortung bei den lokalen Verwaltungseinheiten liegt und die Landesregierung lediglich unterstützende Funktionen übernehmen kann. Angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe ist es entscheidend, dass alle Ebenen der öffentlichen Verwaltung ihre Anstrengungen intensivieren, um die digitale Infrastruktur und die sensiblen Daten der Bürgerinnen und Bürger effektiv zu schützen.
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