Sir Nick Clegg, ehemaliger stellvertretender Premierminister Großbritanniens und zuletzt Präsident für globale Angelegenheiten bei Meta, hat überraschend seinen Rücktritt angekündigt. Seine Entscheidung fällt in eine Zeit des politischen Umbruchs in den USA, da Donald Trump kurz vor seiner Rückkehr ins Weiße Haus steht.
Wechsel an der Spitze von Meta
Clegg, der 2018 zu Facebook (heute Meta) stieß, wird durch Joel Kaplan ersetzt, einen Republikaner und ehemaligen stellvertretenden Stabschef unter Präsident George W. Bush. Kaplan gilt als Schlüsselperson für die Beziehungen Metas zu konservativen Kreisen in den USA.
In einem Statement erklärte Clegg, er werde „einige Monate“ für eine reibungslose Übergabe sorgen und Meta bei internationalen Veranstaltungen vertreten, bevor er sich „neuen Abenteuern“ widme.
Cleggs Rolle bei Meta
Während seiner fast siebenjährigen Tätigkeit bei Meta war Clegg maßgeblich an der Einführung des sogenannten „Oversight Boards“ beteiligt, eines Expertengremiums, das Entscheidungen zur Moderation von Inhalten und Datenschutzrichtlinien trifft. Seine Arbeit fiel in eine Zeit zunehmender Spannungen zwischen der Tech-Branche und Regierungen weltweit, insbesondere in den USA.
Politische Spannungen und Neuausrichtung
Cleggs Rücktritt erfolgt kurz vor Trumps erneuter Amtseinführung, die für Meta erhebliche politische Implikationen haben könnte. Trump hatte Meta in der Vergangenheit wiederholt Zensur vorgeworfen, nachdem Facebook und Instagram seine Konten 2021 für zwei Jahre gesperrt hatten. In jüngster Zeit scheint sich jedoch eine Annäherung zwischen Trump und Meta-CEO Mark Zuckerberg abzuzeichnen: Die beiden trafen sich nach der US-Wahl in Trumps Anwesen in Mar-a-Lago, und Zuckerberg spendete eine Million Dollar für Trumps Amtseinführungsfonds.
Ausblick
Analysten sehen Cleggs Abgang als Zeichen für eine strategische Neuausrichtung Metas in einem sich wandelnden politischen Umfeld. Mit Kaplan übernimmt ein Republikaner die Verantwortung für Metas globale Angelegenheiten – ein Signal, das auf stärkere Kooperation mit der neuen US-Regierung hindeuten könnte.
Clegg, der nach einer kurzen Zeit im Silicon Valley 2022 nach London zurückkehrte, verabschiedete sich mit den Worten: „Ich hoffe, ich konnte dazu beitragen, die Welten von Technologie und Politik zu verbinden – zwei Bereiche, die auch weiterhin auf unvorhersehbare Weise interagieren werden.“
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