Die Niederlande stehen kurz vor einer erheblichen Verschärfung des Asylrechts und planen, bereits im November mit Grenzkontrollen zu beginnen. Ein von Geert Wilders, dem Vorsitzenden der rechtspopulistischen Partei für die Freiheit (PVV), angestrebter Asylnotstand wird jedoch nicht ausgerufen. Wilders verkündete dies am gestrigen Abend auf der Plattform X. Zuvor hatten sich die Vorsitzenden der vier Regierungsparteien in Den Haag positiv über das Maßnahmenpaket geäußert, wodurch eine drohende Regierungskrise abgewendet wurde.
Langer Streit um das Asylrecht
Die Debatten über die Verschärfung des Asylrechts hatten die Regierungskoalition monatelang belastet. Wilders hatte ursprünglich den Notstand ausrufen wollen, um ohne parlamentarische Zustimmung umfassende Maßnahmen durchzusetzen. Dies stieß jedoch auf Widerstand bei den Koalitionspartnern, da es keine rechtliche Grundlage für einen solchen Notstand gibt.
Neue Regelungen im Asylrecht
Die geplanten Maßnahmen sehen vor, dass der Asylstatus künftig auf maximal drei Jahre befristet wird. Zudem soll die Rückführung syrischer Flüchtlinge erleichtert werden, indem bestimmte Regionen Syriens als sicher eingestuft werden. Anerkannten Flüchtlingen sollen zudem weniger Einspruchsrechte bei rechtlichen Verfahren eingeräumt werden, und das Recht auf Wohnraum entfällt.
Politischer Erfolg für die rechte Koalition
Die Verschärfung des Asylrechts war eines der zentralen Versprechen der rechtsgerichteten Regierung. Die PVV hatte vor etwa einem Jahr die Parlamentswahl gewonnen und regiert seit rund drei Monaten gemeinsam mit der rechtsliberalen VVD, der Zentrumspartei NSC und der rechtspopulistischen Bauernpartei BBB. Die Einigung auf das neue Maßnahmenpaket wird als wichtiger politischer Erfolg für die Koalition gewertet und soll das Vertrauen der Wähler in die Regierungsfähigkeit der Koalition stärken.
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