Israels Achtparteienregierung hing am seidenen Faden, jetzt hat eine Abgeordnete der links-liberalen Meretz-Partei Berichten zufolge ihren Austritt aus der Koalition wieder zurückgenommen. Das habe sie nach einem Gespräch mit Außenminister Yair Lapid und Vertretern des arabischen Sektors entschieden, berichteten israelische Medien heute. Damit verfügt die Regierung von Ministerpräsident Naftali Bennett wieder über 60 der 120 Sitze im Parlament.
Das macht es der von Ex-Regierungschef Benjamin Netanjahu angeführten Opposition schwerer, die Regierung zu stürzen. Die Abgeordnete Ghaida Rinawi Suabi hatte am Donnerstag ihren Austritt aus der Koalition verkündet. Sie begründete ihren Schritt unter anderem mit dem Vorgehen der israelischen Polizei bei jüngsten Konfrontationen auf dem Tempelberg (al-Haram al-Sharif) in Jerusalem. Auch Polizeigewalt bei der Beerdigung einer getöteten Reporterin des TV-Senders al-Jazeera am Freitag in Jerusalem habe sie erschüttert, schrieb sie in ihrem Rücktrittsbrief.
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In Mexiko ist eine bekannte Anwältin und Frauenrechtsaktivistin getötet worden. Cecilia Monzon sei erschossen worden, als sie mit ihrem Wagen in San Pedro Cholula im Großraum Puebla unterwegs gewesen sei, berichtete die mexikanische Zeitung „El Universal“. Das Sekretariat für Bürgersicherheit von San Pedro Cholula sprach in einem Tweet von einem direkten Angriff auf eine namentlich nicht genannte Frau, der zwei Männer auf einem Motorrad gefolgt seien.
Die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Puebla werde den Angriff untersuchen. Das Motiv war zunächst unklar. Monzon war Anhängerin der Partei der Institutionellen Revolution (PRI). Sie kandidierte für die Umweltschutzpartei Verde Ecologista auch für das Gemeindepräsidium von San Pedro Cholula. Zuletzt setzte sie sich für die Verteidigung von Frauen bei Scheidungen, Unterhaltsklagen und als Opfer von Gewalt ein.
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Der größte Hersteller von Säuglingsmilchnahrung in den USA, Abbott, hat sich für Lieferengpässe nach dem Ausfall einer seiner Fabriken entschuldigt. „Es tut uns leid für jede Familie, die wir im Stich gelassen haben, seit unser freiwilliger Rückruf den Mangel an Babynahrung in unserem Land verschärft hat“, schrieb Abbott-Chef Robert Ford in einem gestern veröffentlichten Gastbeitrag in der „Washington Post“.
Man glaube dennoch, dass der Rückruf richtig gewesen sei. „Wir werden keine Risiken eingehen, wenn es um die Gesundheit von Kindern geht.“ Ford kündigte Maßnahmen an, um die Engpässe zu überwinden. Abbott hatte mehrere Produktlinien zurückgerufen, nachdem womöglich wegen bakterieller Verunreinigungen vier Säuglinge erkrankt und zwei gestorben waren. Die Produktion in einem Werk im Bundesstaat Michigan wurde vorerst komplett gestoppt.
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In Großbritannien breiten sich die Affenpocken offenbar immer weiter aus. Die Chefin der UK Health Security Agency (UKHSA), Susan Hopkins, sagte heute der BBC, sie sehe täglich neue Fälle. Genauere Zahlen wollte Hopkins nicht nennen. Ihre Behörde werde morgen neue Zahlen veröffentlichen, kündigte sie an. Bisher sind aus Großbritannien 20 Fälle bekannt.
„Wir entdecken täglich mehr Fälle, und ich möchte all den Menschen danken, die sich zum Testen bei Kliniken für sexuelle Gesundheit, Hausärzten und Notaufnahmen melden“, sagte Hopkins. Das Virus werde vor allem in städtischen Gegenden übertragen, ohne dass die Fälle eine Verbindung zu West- oder Zentralafrika aufwiesen, wo die Infektion sonst beobachtet werde.
Betroffen sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) derzeit überwiegend, wenn auch nicht ausschließlich, schwule und bisexuelle Männer. „Wir empfehlen allen, die regelmäßig wechselnde Sexualpartner haben oder engen Kontakt zu Personen haben, die sie nicht kennen, sich zu melden, wenn sie einen Ausschlag bekommen“, sagte Hopkins.
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